Parlamentskorrespondenz Nr. 360 vom 28.04.2009

Die Restitution geht weiter

Restitutionsbericht 2007 liegt dem Parlament vor

Wien (PK) - Das Kunstrückgabegesetz sieht vor, dass das zuständige Ministerium jährlich Bericht über die Aktivitäten auf dem Gebiet der Restitution legt. Jener für das Jahr 2007 steht primär im Zeichen der Provenienzforschung. Um das Ziel, alle Objekte, die im Zuge oder in Folge der NS-Herrschaft ihren rechtmäßigen Eigentümern entzogen wurden, an diese ursprünglichen Eigentümer, bzw. mittlerweile deren Rechtsnachfolger, auszuhändigen, zu erreichen, ist eine lückenlose und systematische Erforschung der Provenienz der Bestände der Bundesmuseen unumgänglich, heißt es in dem Bericht. Der aktuelle Stand dieser Forschungen wird auf den ersten vier Seiten des zehnseitigen Berichts dargelegt.

Im Berichtszeitraum wurden in 22 Fällen Empfehlungen durch den zuständigen Beirat ausgesprochen, wobei, wie betont wird, der Feststellung der Rechtsnachfolger besondere Bedeutung zukomme, da es sich bei den Berechtigten mittlerweile bereits um Nachkommen in zweiter oder gar dritter Generation handelt. Der Bericht würdigt daher besonders das Wirken der Israelitischen Kultusgemeinde, die einen unschätzbaren Beitrag für das Auffinden allfälliger Rechtsnachfolger leiste.

Auf den weiteren sechs Seiten des Berichts werden sodann die in den drei Sitzungen des Beirats behandelten Fälle dargelegt. Die Palette der gegenständlichen Objekte reichte dabei von Gemälden aus der Österreichischen Galerie Belvedere über Kraftfahrzeuge aus dem TGM bis hin zu Möbelstücken aus dem MAK. Selbst die Provenienz eines Bogens samt neun Pfeilen aus Südamerika, bislang im Besitz des Museums für Völkerkunde, wurde überprüft, wobei der Beirat auch hier die Restitution empfahl, wie dies auch für Fotos aus dem Besitz der ÖNB bzw. des Theatermuseums getan wurde. (Schluss)