Parlamentskorrespondenz Nr. 595 vom 15.06.2011

Tourismus: Positive Bilanz und künftige Herausforderungen

Initiativen für alpine Regionen und nachhaltige Mobilitätsangebote

Wien (PK) - Im Rahmen der weiteren Tagesordnung standen im Nationalrat der Tourismusbericht und Entschließungen zur touristischen Bedeutung der alpinen Infrastruktur sowie zu nachhaltigen Mobilitätsangeboten für TouristInnen im Sinne der Tourismusstrategie zur Debatte.

Wie dem Tourismusbericht 2010 zu entnehmen ist, konnte die Branche in der Krise ihren internationalen Marktanteil durch überdurchschnittliche Investitionen sichern und hat sich als eine Stütze der österreichischen Konjunktur bewährt. Ziel der österreichischen Tourismusstrategie ist es unter anderem, die Betriebe bei Innovationen zu unterstützen, um das touristische Angebot zu verbessern und die Koordination des Tourismusmarketings zwischen Bund und Ländern zu verbessern.

Der Bericht wurde einstimmig zur Kenntnis genommen. Ebenfalls einstimmig passierte ein Fünf-Parteien-Entschließungsantrag das Plenum, in dem Maßnahmen gefordert werden, um die Willkür von Airlines bei Ticket-Stornierungen hintanzuhalten.  

Abgeordneter Gabriel OBERNOSTERER (V) zog zunächst eine eindrucksvolle Bilanz der heimischen Tourismuswirtschaft. Man sei mit neuen Erfolgen konfrontiert, und rund 90.000 Tourismus-Unternehmen, die den höchsten Beschäftigtenstand in der Geschichte aufwiesen, seien dafür verantwortlich, dass Österreich Tourismus-Weltmeister sei. Dennoch gelte es, nachzujustieren, damit Österreich seine Stellung weiter ausbauen könne, stellte Obernosterer fest. Der Tourismus sei zudem im ländlichen Raum von unschätzbarer Bedeutung, rief der Redner noch einmal in Erinnerung. Österreich könne auf seinen Tourismus stolz sein, sagte er und gratulierte dem Minister und den Unternehmen zu ihren Leistungen.

Abgeordnete Heidrun SILHAVY (S) schloss an ihren Vorredner an und gratulierte dem Minister zu dem prompt vorgelegten und überaus informativen Bericht. Auch von dieser Rednerin gab es eine positive Bilanz, wobei sie gleichzeitig darauf hinwies, dass es auch im Tourismus familienfreundliche Arbeitsbedingungen geben sollte und dass die heimischen Naturschönheiten auch weiterhin allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich sein sollten, weshalb man von der Idee abgehen solle, etwa Berge verkaufen zu wollen.

Abgeordneter Roman HAIDER (F) konstatierte, dass das gute Ergebnis allein Wien geschuldet sei. Rechne man die Bundeshauptstadt aus der Statistik heraus, dann müssten die Alarmglocken läuten. Hier gelte es also Maßnahmen zu setzen, damit man nicht ins Hintertreffen gerate. So sei es nötig, die potentiellen Märkte entsprechend zu bearbeiten. Zudem hätten nicht wenige Unternehmen wirtschaftliche Probleme zu gewärtigen, auf die man dringend reagieren müsse, wenn man ernste Krisen hintanhalten wolle.

Abgeordnete Gabriela MOSER (G) erklärte, der Bericht selbst sei gut, doch die Lage in der Tourismuswirtschaft sei teilweise bedenklich. In der langfristigen Entwicklung würden die Ausgaben stärker steigen als die Einnahmen, und darauf gelte es, eine entsprechende Antwort zu finden. Man habe im touristischen Bereich wirtschaftliche Herausforderungen zu gewärtigen, auf die man rasch reagieren müsse, sonst würden künftige Berichte nicht mehr so positiv ausfallen können. Auch müsse man in der Vermarktung innovativer sein und etwa die Möglichkeiten des Internet auf dem Gebiet des Tourismus nutzen, schloss Moser.

Abgeordneter Stefan MARKOWITZ (B) hielt fest, dass gerade kleine Tourismusbetriebe oft hoch verschuldet seien. Hier müsse man ansetzen und das Budget der Österreichwerbung aufstocken. Ein Plus gebe es nur im Städtetourismus, viele Skitourismusregionen würden aber ein Minus aufweisen. Er brachte einen Fünf-Parteien-Antrag ein, der darauf abzielt, Maßnahmen zu setzen, um die Willkür von Airlines bei Ticket-Stornierungen hintanzuhalten. 

Abgeordneter Franz HÖRL (V) dankte dem Bundesminister und seinem Ressort für den aktuellen und realitätsbezogenen Bericht. Der Tourismus habe antizyklisch investiert und damit Arbeitsplätze und Steuereinnahmen gesichert. Österreich zähle zu den Spitzenreitern im Wintertourismus. Es gebe aber auch Probleme, etwa mit Bürokratie und bei den Betriebsgrößen. Gerade kleinere Betriebe müssten eine größere Eigenkapitaldecke aufweisen, monierte er. Hier liege die Verantwortung aber zuerst bei den UnternehmerInnen. Mit der Umstrukturierung der Förderpolitik und mit der Koordinierung von Landestourismusbüros und Österreichwerbung habe der Minister jedenfalls richtig agiert, sagte Hörl.

Abgeordneter Erwin PREINER (S) unterstrich ebenfalls, dass der Tourismus einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstelle. Es gebe einen Anstieg der Nächtigungen und die Regionen würden zu dieser positiven Entwicklung sehr viel beitragen. An Bedeutung habe auch der Shopping-Tourismus gewonnen. Wichtig sei es, auf ein zielorientiertes Marketing zu setzen. Es gebe zweifellos auch Schattenseiten, wie die kurzen Verweildauern von TouristInnen in Österreich. Wichtig seien zudem familienfreundlichere Arbeitszeiten in Tourismusbetrieben. Der Aktionsplan Tourismus 2011 sei die richtige Antwort auf die Herausforderungen, zeigte sich der Abgeordnete überzeugt.

Abgeordneter Maximilian LINDER (F) meinte, der österreichische Tourismus sei sicher eine Erfolgsgeschichte, trotzdem gebe es Problembereiche. Gerade kleine Betriebe hätten viele finanzielle Probleme. Diese Betriebe seien aber gerade im ländlichen Bereich wichtig und man müsse ihnen das Überleben ermöglichen. Gastronomie und Beherbergungsbetriebe hätten mehr investiert als andere Branchen, es bestehe aber die Gefahr, dass in erster Linie die Banken davon profitieren. Der Abgeordnete wies auch darauf hin, dass die Auflagen für Veranstaltungen für viele dörfliche Vereine abschreckend hoch seien. Hier müsse man ansetzen, wolle man gerade Randregionen des Tourismus helfen.

Abgeordnete Ruperta LICHTENECKER (G) bemerkte, zu den Qualitäten des Berichts gehöre, dass er auch Problem aufzeige, wie etwa die Folgen der Klimaänderung. Diese seien besonders für den Wintertourismus relevant. Man müsse deshalb Überlegungen anstellen, wie man die Förderstrukturen daran anpasse. Ein weiterer Problembereich seien die Arbeitsbedingungen. Es fehle oft an hochqualitativen Arbeitsplätzen, weshalb viele Lehrstellen unbesetzt blieben. Hier müsse man sich überlegen, wie man sicherstellen könne, dass es auch in Zukunft einsatzfreudige Arbeitskräfte in diesem Bereich gibt. 

Abgeordneter Gerhard HUBER (B) kritisierte die allzu positive Darstellung des Tourismusbereichs, die der Bundesminister im Vorwort des Tourismusberichts 2010 gebe. Es müsse mehr in den Inlandstourismus investiert werden, verlangte Huber. Auch für die Wintersportregionen müsse man endlich Maßnahmen ergreifen. Huber kreidete Fehlentwicklungen in der Tourismuswerbung auf Landesebene an, wie sie sich in Tirol gezeigt hätten, und forderte den Minister auf, hier einzugreifen. 

Bundesminister Reinhold MITTERLEHNER versicherte Abgeordnetem Huber, dass er die Probleme des Tourismusbereichs sehr wohl wahrnehme. Man habe auf die Krise richtig reagiert und der Inländertourismus habe wesentlich zur Steigerung der Nächtigungen beigetragen. Es sei eine merkliche Erhöhung des Investitionsvolumen zu verzeichnen und es konnten auch mehr Projekte ohne Haftungsübernahmen durchgeführt werden, was ein gutes Zeichen sei, stellte er fest. Starke Steigerungen gebe es bei Gästen aus Russland und den USA, hier zeige sich, dass die Österreichwerbung ihr Geld richtig eingesetzt habe. Der Städtetourismus habe sich ebenfalls positiv entwickelt, berichtete Mitterlehner. Zweifellos gebe es aber Probleme: Gäste aus Deutschland würden in Österreich kürzer Urlaub machen als früher. Der Wintersport müsste das Potenzial der früheren Oststaaten, aber auch von Ländern wie Indien und China besser nützen. Das Budget der Österreichwerbung sollte laut Minister effizienter eingesetzt werden. Ebenso berge die Beschäftigungssituation viele Probleme, der Weg zu Verbesserungen sei hier allerdings sehr mühselig. Das größte Problem bestehe bei der Eigenkapitalausstattung, vor allem bei jener der Zwei- und Drei-Stern-Betriebe. Mit der akkordierten Tourismusstrategie liege man jedenfalls richtig. Die Zukunft des Tourismus liege in der Diversifizierung sowohl der Märkte als auch der Produkte, zeigte sich Minister Mitterlehner überzeugt.

Abgeordnete Adelheid FÜRNTRATH-MORETTI (V) führte aus, dass der Tourismus ein wichtiger Beschäftigungsfaktor sei und eine hohe Wertschöpfung aufweise. Es sei besonders erfreulich, dass er einen hohen Anteil von Frauen in Spitzenjobs habe. Wünschenswert wäre es ihr zufolge aber, wenn die Abschreibungsfristen der Hotelerie den Realitäten angepasst würden. Der Tourismus sei eine sehr vielseitige Branche, um sie lebensfähig zu erhalten, müsse man jedoch gegen die Erhöhung der Urlaubszeiten der Angestellten auf sechs Wochen und gegen eine Wiedereinführung von Vermögenssteuern auftreten.

Abgeordneter Elmar MAYER (S) führte aus, die Schweiz zeige vor, wie ein Land zu einer Marke werden könne, die international bekannt werde. Man müsse sich gleichzeitig aber hüten, das Ansehen einer solchen Marke willkürlich zu beschädigen. Österreich habe vieles zu bieten, was erlaube, den Tourismus zu einem Herzstück der Marke Österreich zu machen. Hierzu müsse man sich vor allem auch der neuen Medien bedienen, forderte Mayer.

Abgeordnete Carmen GARTELGRUBER (F) ging auf die Fragen der Beschäftigung im Tourismus ein. Man verfüge über gut ausgebildetes Personal, es gebe aber auch Probleme mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Als zweiten Punkt sprach Gartelgruber die steigenden Energiekosten für Tourismusbetriebe an. Sie müssten in verstärktem Maß auf erneuerbare Energie setzen, sagte die Abgeordnete.

Abgeordneter Hubert KUZDAS (S) meinte, der Bericht zeige auch Probleme auf, wie etwa die lange fiktive Entschuldungsdauer. Mehr Österreichwerbung werde viele Betriebe nicht retten können, diese müssten ihr Geschäftsmodell überdenken. Der konstatierte Überhang an Lehrstellen weise darauf hin, dass die Tourismusbranche als Arbeitsplatz nicht sehr attraktiv sei. Darauf müsse man achten, wenn man neue Lehrberufe schaffen wolle. Kuzdas bemängelte am Tourismusbericht, dass er der Verbindung von öffentlichem Verkehr und Tourismus keine Aufmerksamkeit schenke.

Abgeordneter Michael PRASSL (V) wies ebenfalls auf die gute Erholung des Tourismus nach der Weltwirtschaftskrise hin. Es gebe aber noch zahlreiche Herausforderungen, um auf geänderte Erwartungen der Gäste zu reagieren. Eine gute Ausbildung sei dabei im Tourismusbereich von zentraler Bedeutung, betonte er.

Abgeordnete Silvia FUHRMANN (V) sah es als richtige Entscheidung, dass man in der Krise in den Tourismus investiert habe. Der Bericht zeige dies deutlich, zumal sich das in höheren Nächtigungszahlen niedergeschlagen habe. Ein Wermutstropfen sei, dass die ländlichen Regionen und kleine Betriebe nicht im gleichen Maße von dieser Erholung profitiert hätten. Die Möglichkeit neuer Lehrberufe im Tourismus sei eine richtige Entscheidung, zeigte sich Fuhrmann überzeugt.

Initiative zur Erhaltung von Schutzhütten und Wegen in den Alpen

Des weiteren sprach sich das Nationalratsplenum einstimmig für die Erhaltung und Förderung von Schutzhütten und Wegen in den Alpen aus. Grundlage dafür bot ein Entschließungsantrag aller fünf Parlamentsparteien.

Abgeordneter Johannes SCHMUCKENSCHLAGER (V) wies auf den hohen Stellenwert von Wanderwegen und Schutzhütten für den österreichischen Tourismus hin, sprach aber auch die hohen Erhaltungskosten an und begrüßte eine diesbezügliche Unterstützung durch die Aufstockung der Förderung für die alpinen Vereine.

Abgeordnete Rosa LOHFEYER (S) unterstützte ebenfalls den Antrag und bekannte sich zur Wegefreiheit und zum freien Zugang zur Natur. Niemand sollte Eintritt bezahlen müssen, um die Vielfalt der heimischen Natur genießen zu können, stand für die Rednerin fest, die in diesem Zusammenhang die Absage des Verkaufs von zwei Berggipfeln in Osttirol mit Nachdruck begrüßte.

Abgeordneter Roman HAIDER (F) machte auch seinerseits auf die Notwendigkeit der Förderung der alpinen Infrastruktur aufmerksam und argumentierte, Schutzhütten seien kaum wirtschaftlich zu führen, Wanderwege wiederum würden kostenlos zur Verfügung gestellt.

Abgeordnete Gabriela MOSER (G) kündigte die Zustimmung ihrer Fraktion an, gab aber zu bedenken, dieser Entschließungsantrag könne nur ein erster Schritt in der Unterstützung der Tätigkeit der alpinen Vereine sein, zumal noch vieles zu tun bleibe.

Abgeordneter Stefan MARKOWITZ (B) sah die Dringlichkeit der Unterstützung der alpinen Vereine vor allem durch den Umstand gegeben, dass die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen für die Erhaltung der Wege und Steige alleine nicht mehr ausreichen.

Abgeordneter Josef AUER (S) plädierte für günstigere Angebote der Seilbahnen, um Familien den Zutritt zu den Bergen auch finanziell zu erleichtern.

Abgeordneter Gerhard HUBER (B) ortete Handlungsbedarf bei der Unterstützung der Schutzhütten und der Betreuung der Wanderwege und warnte, wenn dieses Service nicht mehr funktioniere, dann sei der österreichische Tourismus in Gefahr. Als untragbar bezeichnete Huber überdies die Haftung der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen für den Zustand der Wanderwege.

Nachhaltige Verkehrslösungen im Tourismus gesucht

Ebenfalls einstimmig passierte eine gemeinsame Entschließung aller Parlamentsparteien das Plenum, in dem sich diese für nachhaltige Verkehrslösungen im Tourismus aussprechen. Sie plädieren für attraktivere öffentliche Verkehrsmittel mit zweckmäßiger Gepäcklogistik für Sportgeräte, bessere Online-Auskünfte, Einbeziehung von Bussen und Regionalbahnen in das Gästekartenservice, Ausbau von Radwegen und Förderung der Elektromobilität.

Abgeordnete Anna HÖLLERER (V) erinnerte an die schweren Stauprobleme am letzten Pfingstwochenende, als sich die Abfahrt vieler Wiener in ihren Kurzurlaub vielfach um Stunden verzögerte, weil viele Ausfahrtstraßen "zugestaut" waren. Es liege im Interesse der TouristInnen, aber auch des Tourismusstandorts Österreich, nachhaltige Verkehrsangebote in Österreich zu verbessern. Denn der Urlaubsgast ist zugleich daran interessiert, mobil zu sein, aber dennoch von verkehrsbedingten Lärm- und Abgasbelästigungen verschont zu bleiben. Initiativen zur Förderung nachhaltiger und sanfter Mobilität in den Tourismusregionen sei daher zu fördern. Die Rednerin bat eine Reihe von Projekten zur Verbesserung des Öffi-Angebots oder der E-Mobilität in Tourismusgemeinden vor den Vorhang und plädierte dafür, auch das Informationsangebot über öffentliche Verkehrsmittel zu verbessern. Der dazu vorliegende Entschließungsantrag sei daher zu unterstützen.

Abgeordneter Johann HELL (S) bekannte sich gleichfalls dazu, den österreichischen Tourismus durch alternative Angebote zum individuellen Autoverkehr zu unterstützen. Neue sanfte Mobilitätslösungen dienten dem Klimaschutz und verbesserten die Tourismusangebote. Dabei gehe es nicht nur um die An- und Abreise der Gäste, sondern auch um nachhaltige Mobilitätsangebote am Urlaubsort selbst. "Mobilitätsmanagement" ist für Hell das Zauberwort, das es erlaubt, die Mobilität in den Tourismusregionen durch besser vernetzte öffentliche Angebote umweltfreundlicher und nachhaltiger zu organisieren. Dies liege im Interesse des Tourismusstandorts Österreich, sagte er.

Abgeordneter Josef JURY (F) wies mit Stolz darauf hin, dass seine Heimatstadt Gmünd den höchsten europäischen Tourismuspreis erringen konnte und Österreich beim Tag des Tourismus in Brüssel vertreten werde. Der Redner begrüßte die Einstimmigkeit, die im Nationalrat beim Thema Tourismusmarke "Österreich" herrscht. Kritisch sah der Redner aber die Tatsache, dass die Türkei seit 2008 das beliebteste Urlaubsland der Deutschen sei. Der Kärntner Abgeordnete sprach sich dafür aus, verstärkt um die deutschen Gäste zu werben und die österreichische Identität, zu der Gastlichkeit und Kulturangebote zählen, als Garanten für die Attraktivität der Marke "Österreich" zu bewahren.

Abgeordnete Gabriela MOSER (G) zeigte sich erfreut über die Zustimmung der anderen Fraktionen zu ihrem Entschließungsantrag, dessen Notwendigkeit sie untermauerte, indem sie Beispiele für die mangelnde Abstimmung öffentlicher Busangebote in Schigebieten nannte. Zu fördern sei die Intermodalität zwischen den verschiedenen Verkehrsanbietern in den Tourismusregionen, um die UrlauberInnen verstärkt für die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel zu gewinnen, sagte Moser.

Abgeordneter Stefan MARKOWITZ (B) schloss sich den Ausführungen seiner Vorrednerin an und drängte seinerseits vehement darauf, das öffentliche Busnetz zu verbessern, um den TouristInnen die Möglichkeit zu geben, vom privaten PKW auf öffentliche Verkehrsnetze umzusteigen. Dem vorliegenden Entschließungsantrag sei daher zuzustimmen.

Der Aussage der Abgeordneten Moser (G), im Zillertal gebe es kein öffentliches Skibusangebot, trat Abgeordneter Franz HÖRL (V) in einer tatsächlichen Berichtigung entgegen.

Auch Abgeordnete Anna FRANZ (V) unterstrich die Bedeutung nachhaltiger Verkehrslösungen in den Tourismusgebieten, um die An- und Abreise der TouristInnen zu erleichtern und verkehrsbedingte Belastungen für UrlauberInnen, Einheimische und Umwelt zu verringern. TouristInnen sollten möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln an ihre Urlaubsort reisen und ihre Mobilitätsbedürfnisse auch während des Urlaubs öffentlich befriedigen können, forderte sie. Die "Bregenzer Wald-Card" etwa biete UrlauberInnen kostengünstige Verkehrsangebote und habe den privaten Urlauberverkehr im Bregenzer Wald deutlich reduziert. Die Rednerin sprach sich auch dafür aus, den Verleih von E-Fahrzeugen anzukurbeln und das Radwegenetz auszubauen.

Abgeordnete Elisabeth HAKEL (S) sah in der Mobilität die Grundvoraussetzung für den Tourismus. Beim Verkehr lägen Fluch und Segen für den Tourismus aber oft nahe beieinander. Davon könne die obersteirische Region Liezen ein Lied singen, wo jede Verstärkung des Tourismus mit erhöhten Verkehrsbelastungen einhergehe. Um "Verkehrsfrust" zu vermeiden, sollten daher nachhaltige Verkehrskonzepte gefördert werden. Die Rednerin kritisierte die Einstellung des Personenverkehrs auf der Gesäusebahn und verlangte den Ausbau des Ruftaxi-Systems. Da dieses System von den Gemeinden finanziert werde, begrüßte Abgeordnete Hakel die im Entschließungsantrag vorgesehene Förderung der Gemeinden beim Ausbau nachhaltiger Verkehrskonzepte.

(Fortsetzung Nationalrat)


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