Parlamentskorrespondenz Nr. 417 vom 13.05.2014

Klug: Kinder aktiv zu mehr Bewegung bringen

Budgetausschuss behandelt Untergliederung Sport

Wien (PK) – Die finanziellen Mittel für den Sportstätten-Masterplan, für Maßnahmen im Nachwuchs- und Spitzensport, die transparente Vergabe von Sportförderungen und deren korrekte Verwendung sowie die tägliche Turnstunde waren heute zentrale Fragen der Abgeordneten in der heutigen Debatte des Budgetausschusses über die Untergliederung für den Bereich Sport in den Bundesfinanzgesetzen 2014 und 2015. Sportminister Gerald Klug betrachtete die tägliche Turnstunde als budgetäre Herausforderung, unterstrich jedoch seine Vorhaben, Kinder und Jugendliche aktiv zu mehr Bewegung bringen zu wollen und den Breiten- und Gesundheitssport voranzutreiben.

Für den Bereich Sport sind im Bundesfinanzgesetz 2014 Ausgaben in der Höhe von 137,727 Mio. € vorgesehen. Das ist ein Mehr von rund 23,7 Mio. € gegenüber dem Erfolg 2013. 2015 werden die Geldmittel für den Sportsektor in Österreich wieder leicht ansteigen. Veranschlagt sind für 2015 138,195 Mio. €.

Laut Budgetunterlagen fließt der Großteil der Geldmittel in Sportförderungen. Dementsprechend ist eines der genannten Ziele, den heimischen Spitzensport zur Erreichung von Höchstleistungen und Top-Platzierungen auch im Sinne der internationalen Anerkennung und Achtung zu fördern. Erklärtes Bestreben ist hier ferner ein gänzlich transparentes Fördermanagement. Weitere Bemühungen zielen auf sportrelevante, chancengleiche Strukturen in Österreich und ein modernes Sportmanagement zur Umsetzung von Maßnahmen im Breiten- und Spitzensport ab. Aber auch die körperliche Fitness der Österreicherinnen und Österreicher ist ein genanntes Anliegen. Hierfür will der Sportminister gesundheitsfördernde Maßnahmen setzen und das Breiten- und Gesundheitssportangebot ausbauen.

Tägliche Turnstunde wird budgetäre Herausforderung

Was das Vorhaben der täglichen Turnstunde betrifft, meinte Klug gegenüber Peter Haubner (V), dass man sich in Gesprächen mit anderen Ministerien befinde. Auch wenn die tägliche Turnstunde eine budgetäre Herausforderung darstelle, bekenne er sich klar zum Ziel, mehr Bewegung für die Kinder ermöglichen zu wollen. So würden beispielsweise 2 Mio. € in diesem Schuljahr für die Initiative "Kinder gesund bewegen" zur Verfügung stehen. Klares Anliegen sei es aber auch, den Breiten- und Gesundheitssport zu forcieren und dementsprechende Maßnahmen und Projekte zu erarbeiten.

Man sei aber gefordert, kostengünstige Lösungen hinsichtlich der täglichen Turnstunde zu finden, sagte der Minister. Im Optimalfall werde auch die bestehende Infrastruktur von Vereinen rund um Schulen für die tägliche Turnstunde genutzt, bemerkte Klug in Richtung Abgeordnetem Niko Alm (N). Denn es mache Sinn, dass es zur Vernetzung zwischen Vereinen und Schulen komme, sagte er.

SpitzensportlerInnen für Rio 2016 optimal vorbereiten

In Sachen Sportförderung versicherte Klug etwa Dieter Brosz (G), dass er im Falle eines Verdachts von Ungereimtheiten bei der Verwendung von öffentlichen Mitteln alle Kontrollmöglichkeiten ausschöpfen werde. Er selbst erwarte sich in diesem Bereich deutliche Verbesserungen, meinte Klug und verwies auf die etablierten Kontrollsysteme im neuen Bundessportförderungsgesetz - auch wenn er davon ausgehe, dass die öffentlichen Mittel korrekt verwendet würden. Beispielsweise beim Projekt "Rio 2016" komme jeder Euro bei den SportlerInnen an, zeigte sich der Minister überzeugt. Er schließe jedenfalls in Zukunft vermehrt leistungsorientierte Ansätze im österreichischen Förderkonzept nicht aus. Über das Projekt "Rio 2016" zeigte sich der Minister besonders erfreut. Hier sei man gemeinsam mit den Verbänden und SportlerInnen am Tisch gesessen, meinte er. Demnach betragen die Individualförderungen 2014 rund 4,5 Mio. €, sagte Klug. Die monetären Einbußen für die Förderung des Frauensports betrachtete Klug als Ergebnis der Förderreform. Jedoch würden wiederum neben anderen Initiativen etwa Fachverbände für Gender-Projekte oder die Initiative "100 % Sport" finanziell mit größeren Summen unterstützt.

Für die Olympischen Spiele in Rio 2016 sei ihm eines der größten Anliegen, die österreichischen SpitzensportlerInnen optimal vorzubereiten, sagte Klug gegenüber Abgeordneter Nurten Yilmaz (S). Deswegen werde man auch die Infrastruktur für olympische Sportarten verbessern, um optimale Trainingsbedingungen zu schaffen, meinte er. Darüber hinaus sei eine Reduktion der Gelder für den Spitzensport nicht vorgesehen, sagte Klug gegenüber dementsprechenden Bedenken von Abgeordneter Ulrike Weigerstorfer (T). Ferner informierte der Minister, dass die maximale Bundesförderung für das Europäische Olympische Jugendfestival 2015 bei rund 5 Mio. € liege.

Drop-Out im Nachwuchssport auf 50 % senken

Im Bereich der Nachwuchsförderung habe man ein strukturelles Problem, merkte der Minister an. Junge Talente könnten oft der Doppelbelastung von Schule und Sport über einen längeren Zeitraum nicht standhalten. Die Drop-Out-Rate von derzeit 90 % wolle er deswegen mit Förderungen von Projekten und entsprechenden Maßnahmen auf 50 % reduzieren. Es gelte, gemeinsam möglichst viel Nachwuchs an die Spitze zu bringen, sagte Klug. Auch sei ihm die Gleichbehandlung von Menschen mit Behinderung im Sport ein besonderes Anliegen.

Angesprochen von der freiheitlichen Sportsprecherin Petra Steger auf den Sportstätten-Masterplan, sagte der Minister, dass die elektronisch erfasste Bestandsaufnahme von rund 1500 Sportstätten nötige raumplanerische Schlüsse für eine sinnvolle Beantwortung von Standortfragen ermögliche. Durch eine Web-Applikation werde es möglich sein, den Ist-Zustand als auch in Planung befindliche Sportstätten abzurufen. Die Website sei finanziert, bestätigte der Minister. Darüber hinaus sagte Klug, dass es in Zukunft keine konkreten Maßnahmen hinsichtlich Sponsoring und einer steuerlichen Absetzbarkeit gebe. (Schluss Budgetausschuss) keg

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