Parlamentskorrespondenz Nr. 983 vom 29.10.2014

Bures: "Österreichs Gewissen gegenüber unserer Geschichte"

Nationalratspräsidentin würdigt verstorbene Historikerin Erika Weinzierl

Wien (PK) – Als große Zeithistorikerin und konsequente Mahnerin für eine ehrliche, lückenlose Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus würdigte Nationalratspräsidentin Doris Bures die verstorbene Universitätsprofessorin Erika Weinzierl. "Sie war Österreichs Gewissen, Lehren aus diesem dunklen Kapitel unserer Geschichte zu ziehen und aktuelle Bedrohungen für unsere demokratisch organisierte Gesellschaft beizeiten zu erkennen", sagte Bures.

Mit ihren vielfältigen Aktivitäten habe Weinzierl einen unschätzbaren Beitrag zu einem neuen Selbstverständnis Österreichs geleistet. Nicht zuletzt sei Erika Weinzierl eine unermüdliche Kämpferin für die Gleichstellung der Frauen gewesen, so Bures.

In ihrer Funktion als Vorsitzende des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus dankte NR-Präsidentin Bures Weinzierl für ihre jahrelange Mitarbeit im Kuratorium, dem sie von Beginn an im Jahr 1995 angehörte und zu dessen Ehrenmitglied sie anlässlich ihres Ausscheidens ernannt wurde. Weinzierl habe sich sehr für die Erhaltung bzw. Einholung von Lebensgeschichten Vertriebener eingesetzt. Dem sei der Nationalfonds in Form von Büchern und durch die Veröffentlichung auf der Website nachgekommen.

"Mit Erika Weinzierl verliert Österreich eine großartige Persönlichkeit, die vielen Menschen zeitgeschichtliche Orientierung gegeben hat", schloss Bures. (Schluss) red