Parlamentskorrespondenz Nr. 140 vom 23.02.2015

NR-Präsidentin Bures betroffen über Ableben von Friedrich Zawrel

Wien (PK) - Tief betroffen zeigt sich Nationalratspräsidentin Doris Bures über das Ableben von Friedrich Zawrel, einem der letzten Zeitzeugen der NS-Verbrechen in der Anstalt Steinhof. Friedrich Zawrel war nicht nur Zeitzeuge der grausamen NS-Verbrechen am Spiegelgrund, er musste auch seinem damaligen Peiniger Heinrich Gross 1975 als Gerichtsgutachter begegnen. "Friedrich Zawrel ist einer jener, dessen Geschichte in Österreich zu lange nicht gehört werden wollte. Seine Rehabilitierung erfolgte leider viel zu spät", so die Nationalratspräsidentin.

Durch den mutigen Einsatz von Zawrel begann auch eine kritische Reflexion der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Bis zuletzt erzählte er seine Erfahrungen. Besonders Jugendliche lagen Zawrel am Herzen. So war er noch 2012 im Rahmen eines Jugendprojektes zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Österreichischen Parlament intensiv engagiert. "Die Weitergabe der Erinnerung ist zentral, um niemals zu vergessen. Die Geschichten von Überlebenden wie Fritz Zawrel werden uns wachsam halten, damit das Geschehene nie wieder sei", so Bures. Ihr tiefes Mitgefühl drückt die Nationalratspräsidentin der Familie des Verstorbenen aus.

(Schluss) red