Parlamentskorrespondenz Nr. 301 vom 31.03.2015

Neu im Gleichbehandlungsausschuss

Anträge der Grünen zur Gendergerechtigkeit

Wien (PK) – Die Grünen haben mehrere Anträge eingebracht, welche die Gleichberechtigung von Frauen zum Thema haben. Neben einer Frauenquote für Aufsichtsräte thematisieren sie vor allem die Notwendigkeit, Genderunterschiede im Gesundheitssystem stärker zu beachten. Außerdem seien Frauen vor Erscheinungen wie "Cybermobbing" und "Sexting" stärker zu schützen, fordern sie.

Grüne wollen Frauenquote für Aufsichtsräte

Aygül Berivan Aslan von den Grünen fordert eine gesetzliche Regelung, die eine stufenweise Anhebung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten von staatsnahen sowie börsennotierten Unternehmen auf mindestens 40% bis 2018 vorsieht (998/A(E)). Für den Fall der Nichterfüllung sollen den Unternehmen Sanktionen drohen.

... und Maßnahmen gegen Cybermobbing und Sexting

Sowohl Cybermobbing als auch Sexting würden für weibliche Jugendliche zunehmend ein Problem, beklagt Aygül Berivan Aslan (G). Das Bundesministerium für Frauen und Bildung sei gefordert, einen Maßnahmenkatalog zum Schutz junger Frauen vorzulegen, heißt es im Antrag der Abgeordneten (1003/A(E)).

Grüne für die stärkere Beachtung von Genderaspekten im Gesundheitssystem

Gleich mehrere Anträge thematisieren eine von den Grünen geortete Benachteiligung von Frauen durch das Gesundheitssystem. Die Abgeordneten Aygül Berivan Aslan und Eva Mückstein haben einen Entschließungsantrag (1001/A(E)) mit einem detaillierten Maßnahmenkatalog vorgelegt, der dazu führen soll, dass Genderunterschiede in der medizinischen Praxis stärkere Beachtung finden.

Die beiden Abgeordneten fordern die Bundesregierung auch auf, dem Nationalrat Indikatoren zu nennen, wie und wann das auf Gendermedizin im Sinne einer gesundheitlichen Chancengleichheit von Männern und Frauen ausgerichtete Rahmen-Gesundheitsziel "gesundheitliche Chancengleichheit" der Regierung erreicht werden soll (1004/A(E)). Die von der Gesundheitskommission für die Umsetzung gebildete Arbeitsgruppe habe bis dato noch keine solchen Indikatoren genannt, kritisieren sie.

In Bezug auf die Gesundheitsförderung fordern Aygül Berivan Aslan und Eva Mückstein die Regierung auf, eine Gesamtevaluierung über den Kosten-Nutzen-Aspekt der Förderungen mit Genderbezug durchzuführen (1005/A(E)). Daran solle sich ein Maßnahmenkatalog anschließen, wie in Zukunft die Förderschwerpunkte betreffend genderspezifische Gesundheitsförderung eingehalten werden sollen.

Schließlich sprechen sich die beiden Abgeordneten der Grünen dafür aus, den Bereich Männergesundheit wieder in die Zuständigkeit des Bundesministeriums für Gesundheit zu verlagern. Dem Nationalrat solle jährlich ein alle Geschlechter umfassender Gesundheitsbericht vorgelegt werden (1006/A(E)). Die Trennung in einen Frauen-, Kinder- und Jugendgesundheitsbericht, der vom Gesundheitsministerium und einen Bericht zur Männergesundheit, der vom Arbeits- und Sozialministerium vorgelegt werde, sei nicht zweckmäßig, kritisieren sie. (Schluss) sox