Parlamentskorrespondenz Nr. 13 vom 14.01.2016

Neu im Landwirtschaftsausschuss

Anträge des Team Stronach zu den Themen Lebensmittelkrise, Vollkostenrechnung und Herkunftsbezeichnung

Wien (PK) – Agrarpolitische Anliegen sind Gegenstand einer Reihe von Entschließungsanträgen des Team Stronach. Leopold Steinbichler fordert darin einen so genannten Lebensmittelkrisenplan, um auf Fehlentwicklungen und drohende Probleme bei der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu reagieren. Weiters drängt er auf die Einführung der Vollkostenrechnung für landwirtschaftliche Betriebe und übt überdies heftige Kritik an der derzeitigen Regelung der Herkunftsbezeichnung für landwirtschaftliche Produkte.

Team Stronach fordert Lebensmittelkrisenplan

Vor drohender Lebensmittelknappheit warnt Leopold Steinbichler in einem Entschließungsantrag (1425/A(E)). Gefahren sieht der Team Stronach-Agrarsprecher dabei nicht nur durch die rasant wachsende Weltbevölkerung sowie Umwelt- und Klimaprobleme, sondern auch durch Entwicklungen wie die zunehmende Bodenversiegelung und das Bauernsterben, von denen vor allem auch Österreich betroffen ist. Irritiert zeigt er sich zudem über den Umstand, dass in Österreich jährlich über 150.000 Tonnen an genießbaren Lebensmitteln entsorgt werden, während in anderen Teilen der Welt Menschen verhungern. "Wir können unseren Lebensstil nicht ewig so fortführen", mahnt Steinbichler und fordert von der Regierung einen Lebensmittelkrisenplan, um auf die kommenden Herausforderungen und Bedrohungen zu reagieren.

Team Stronach drängt auf Vollkostenrechnung in der Landwirtschaft

Die Einführung der Vollkostenrechnung für landwirtschaftliche Betriebe mit mehreren Produktionszweigen wie Acker, Tiere und Wald ist Anliegen eines weiteren Entschließungsantrags (1426/A(E)) des Team Stronach. Leopold Steinbichler verspricht sich davon in erster Linie Kostentransparenz, eine bessere Übersicht über die Rentabilität der einzelnen Produktionszweige, eine Grundlage für langfristige Planung sowie bessere Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Betrieben.

Team Stronach-Kritik an "geschützten geografischen Angaben"

Als Irreführung der KonsumentInnen lehnt Team Stronach-Abgeordneter Leopold Steinbichler die Herkunftsbezeichnung "geschützte geografische Angabe" (g.g.A) ab. Dieses Gütezeichen lege nur fest, dass das Produkt in einem bestimmten Gebiet nach einem bestimmten Verfahren bearbeitet bzw. verarbeitet wurde, enthalte aber keinerlei Definition der Rohstoffe und deren Herkunft. KonsumentInnen, die etwa Tiroler Speck oder steirisches Kernöl kaufen, würden aber aus dieser Herkunftsbezeichnung schließen, dass das Fleisch aus Tirol bzw. das Öl aus der Steiermark kommt. Dies sei aber durch das Gütezeichen nicht sichergestellt und müsse daher auch nicht zutreffen, gibt Steinbichler zu bedenken. Er fordert deshalb in einem Entschließungsantrag (1434/A(E)) den Landwirtschaftsminister auf, der Konsumententäuschung entgegenzuwirken und sich auf EU-Ebene für die Abschaffung der "g.g.A."-Bezeichnung einzusetzen. (Schluss) hof