Parlamentskorrespondenz Nr. 559 vom 23.05.2016

Neu im Unterrichtsausschuss

Grüne starten Initiativen für Gebärdensprache und gegen TTIP-Propaganda an Schulen

Wien (PK) - Gebärdensprache im Schulunterricht muss aus Sicht der Grünen besser gefördert werden, und zwar durch ausreichend kostenlose Kursangebote für LehrerInnen. Überdies verlangt die Oppositionspartei ein Ende von – in ihren Augen – Indoktrinierungsversuchen an Schulen. Anlass dafür war die Verteilung einer Broschüre zum Freihandelsabkommen TTIP an Gymnasien im Rahmen des Regierungsprojekts "Europa an deiner Schule".

Gebärdensprachkurse zugänglich machen

Der Mangel an Weiterbildungsangeboten für Gebärdensprache an Österreichs Pädagogischen Hochschulen will Grünen-Behindertensprecherin Helene Jarmer schnellstens behoben wissen. Spreche doch die große Nachfrage dafür, im Rahmen der Leistungsvereinbarung diesbezügliche Kursangebote als Teil der beruflichen Weiterbildungsverpflichtung für Lehrkräfte sicherzustellen (1687/A(E)). Zumindest solle das Ministerium jenen Lehrerinnen und Lehrern, die sich mangels öffentlicher Angebote zum Gebärdenspracherwerb privaten Anbietern zuwenden, einen Kostenersatz für die erheblichen Ausgaben gewähren (1688/A(E)). Außerdem seien solche Kurse als Arbeitszeit zu rechnen.

Kritischen Diskurs an Schulen sicherstellen

Den Bildungsauftrag, SchülerInnen zu kritischen Mitgliedern der Gesellschaft zu erziehen, sieht Bildungssprecher Harald Walser (G) mit der an AHS-Oberstufen verteilten Broschüre für das geplante Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU verletzt. Das Schriftwerk "10 Mythen über TTIP" enthalte keinerlei Kritikpunkte und trage daher nicht zu einer kontroversen Auseinandersetzung mit dem Thema bei. Anstatt einer solchen "Propaganda an Schulen", so Walser, brauche es eine breite Diskussion über derartig heikle Materien, mit Informationsmaterial, das unterschiedliche Blickwinkel umfasst (1716/A(E)). (Schluss ) rei


Themen