Parlamentskorrespondenz Nr. 1086 vom 14.10.2016

Neu im Unterrichtsausschuss

Deutsch als Schulsprache, Qualitätssicherung für Gebärdensprachkurse

Wien (PK) – Nur wer die Unterrichtssprache versteht, kann dem Lernstoff folgen. Diesen Grundsatz betonen sowohl FPÖ als auch Grüne in ihren jeweiligen Anträgen, allerdings mit unterschiedlichem Fokus.

FPÖ für rechtliche Verankerung von Deutsch als Schulsprache

Im Sinne eines schnellen Erlernens der deutschen Sprache, wie es für eine gelungene Integration maßgeblich sei, sollten fremdsprachige Schulpflichtige an der Schule nur Deutsch sprechen. Das fordert FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz in seinem Antrag (1871/A(E)) auf entsprechende Änderung der diesbezüglichen Verordnung, wobei Österreichs sprachliche Minderheiten weiter das Recht auf Nutzung ihrer Muttersprache im Schulbereich zustehen sollte. Untermauert findet Rosenkranz seine Initiative in einem Rechtsgutachten der Universität Innsbruck zur verpflichtenden Einführung des Prinzips "Schulsprache Deutsch". Darin wird die gesetzliche Verankerung von Deutsch als offizieller Sprache der Republik hervorgestrichen. Verfassungsrechtliche Bedenken sieht Rosenkranz somit ausgeräumt.

Grüne für Stärkung der Gebärdensprache im Unterricht

Aus Sicht der Grünen muss die Gebärdensprache (ÖGS) als Unterrichtssprache an den heimischen Schulen besser gefördert werden. Immerhin sei die Nachfrage nach ÖGS-Fortbildungskursen an den Pädagogischen Hochschulen hoch, so Helene Jarmer (G) in ihrem Entschließungsantrag (1857/A(E)). Zur Qualitätssicherung der ÖGS-Unterweisung erhebt die Grünen-Behindertensprecherin die Forderung, an den Pädagogischen Hochschulen die Aus- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte in ÖGS nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeRS) zu klassifizieren und das erreichte Sprachniveau in der jeweiligen Kursbestätigung auszuweisen. (Schluss) rei


Themen