Parlamentskorrespondenz Nr. 1175 vom 11.12.2017

Neue Clearingstelle bei sexueller Belästigung und Machtmissbrauch im Parlament

Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger: "Den Betroffen soll schnell, einfach und vertraulich geholfen werden"

Wien (PK) – "Schnell und vertraulich Rat und Unterstützung anbieten" - das soll die von Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger eingerichtete neue "Clearingstelle des Parlaments bei sexueller Belästigung und Machtmissbrauch" leisten.

Gemeinsam mit Psychotherapeutin Christine Bauer-Jelinek informierte Köstinger am Montag im Rahmen eines Pressegesprächs über die neue Anlaufstelle, die "vertraulich tätig sein wird und Betroffene anonym unterstützen soll". Jüngste Anlässe im Parlament, dem Europäischen Parlament oder auch dem ÖSV würden zeigen, dass man sich dieser Thematik nicht verschließen könne und die Art und Weise des Miteinanders neu denken müsse, unterstrich Köstinger. "Es geht darum, dass wir dieses Thema proaktiv angehen und eine neue Anlaufstelle für alle MitarbeiterInnen des Parlaments schaffen wollen", so Köstinger. Bauer-Jelinek ergänzte, dass sie lange auf so eine Stelle gewartet habe und sehr gerne als Expertin zur Verfügung stehe.

Unterstützung innerhalb des Parlaments

Spätestens im März 2018 soll die Clearing-Stelle vollständig ihre Arbeit aufnehmen. In einer ersten Phase geht es darum, das Konzept aufzusetzen. Geplant sind Schulungen, insbesondere auch für Führungskräfte. "Oft wird von schlechtem Verhalten und sexueller Belästigung bis hin zu strafrechtlich relevanten Tatbeständen vieles in einem Atemzug genannt. Schulungen sollen zu einer Sensibilisierung beitragen. Und in den meisten Fällen führt eine Sensibilisierung zu Verhaltensänderung", führte Bauer-Jelinek aus.

Sie wird als externe Beraterin am Aufbau der Clearingstelle mitarbeiten. In Folge wird zumindest eine psychologisch geschulte Person in der Clearing-Stelle tätig sein, erläuterte Köstinger. Innerhalb der Präsidiale bestehe zu diesem Vorstoß Einigkeit: "Die Unterstützung im Haus ist sichtbar", betonte Köstinger. Sie hofft, mit diesem Schritt neue Fälle in Zukunft vermeiden zu können. (Schluss) red

HINWEIS: Fotos dieses Pressegesprächs finden Sie auf der Website des Parlaments unter www.parlament.gv.at/aktuelles/mediathek/fotos.