Parlamentskorrespondenz Nr. 716 vom 18.06.2018

Ukraine will Unternehmertum besser unterstützen

Treffen der Freundschaftsgruppe Österreich-Ukraine im Parlament

Wien (PK) – Den UkrainerInnen liege das Unternehmertum im Blut, erklärte heute Wolodymyr Bandurow, ukrainischer Co-Vorsitzender der Freundschaftsgruppe Ukraine-Österreich, beim Gespräch mit österreichischen Abgeordneten im Parlament. Allerdings brauche das osteuropäische Land noch bessere Rahmenbedingungen, so Bandurow, um wirtschaftliche Zuwächse zu erzielen. Neben einer friedlichen Beilegung des Konflikts in der Ostukraine gehören laut Delegationsmitglied Serhiy Rybalka auch die Reform des Bankwesens und der Kampf gegen Korruption dazu. Investoren müssten Sicherheit für ihre Geschäfte mit der Ukraine erhalten, erst kürzlich habe das ukrainische Parlament deswegen ein Anti-Korruptionsgesetz für die Justiz beschlossen.

Hervorstechendes Thema der Unterredung unter Vorsitz von Abgeordnetem Robert Lugar (FPÖ) war der angestrebte wirtschaftliche Aufschwung in der Ukraine. Großes Interesse zeigte Delegationsleiter Bandurow am Modell der österreichischen Unternehmensvertretung durch die Wirtschaftskammer. Während die Gewerkschaften in seinem Land historisch zu einer starken Interessensvertretung gewachsen seien, verfüge die dortige Wirtschaft über keine zentrale Ansprechstelle. Die Folge sei ein "wilder Kapitalismus", der vor allem Oligarchen und Monopolen diene. Von österreichischer Seite bestätigten die Abgeordneten Gudrun Kugler (ÖVP) und Bruno Rossmann (PILZ), der Interessensausgleich zwischen Wirtschaft und ArbeitnehmerInnen sei maßgeblich für Wachstum. Gerade Privatinitiativen müssten unterstützt werden, unterstrich Kugler, die Wirtschaft dürfe nicht einigen wenigen vorbehalten bleiben.(Schluss) rei