Parlamentskorrespondenz Nr. 1342 vom 23.11.2018

Bundes-Energieeffizienzgesetz: Erreichen des Zielwerts von 1.050 PJ im Jahr 2020 unwahrscheinlich

Elisabeth Köstinger berichtet über aktuelle Entwicklung bei Energieverbrauch und Energieeffizienz

Wien (PK) – Das Nachhaltigkeitsministerium hält ein Erreichen des im Bundes-Energieeffizienzgesetzes festgelegten Zielwerts für den Energieverbrauch im Jahr 2020 von 1.050 PJ auf Basis der aktuellen Daten nicht für realistisch. Ein Bericht (III-218 d.B.) an den Nationalrat über die aktuellen Entwicklungen bei Energieverbrauch und Energieeffizienz erinnert in diesem Zusammenhang an die Energiebilanz der Statistik Austria, der zufolge der Energieendverbrauch in den Jahren 2015 und 2016 bereits bei 1.091 PJ bzw. 1.121 PJ lag. Als Hauptursachen für den gestiegenen Energieverbrauch werden vor allem das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sowie klimatische Bedingungen angegeben.

Beim kumulativen Energieeffizienzziel liegt Österreich auf Kurs

Günstiger sieht nach den Worten des Papiers die Situation aus, was das kumulative Energieeffizienzziel in der Höhe von 310 PJ im Zeitraum von 2015 bis 2020 betrifft. So ergingen für die Jahre 2014-2016 insgesamt 25.712 aktive Energieeffizienzmaßnahmen-Meldungen an die Monitoringstelle Energieeffizienz. Die mit diesen Maßnahmen verbundenen Energieeinsparungen lagen kumuliert bei 97,9 PJ, die zum Einsparungsziel von 310 PJ beitragen. Daraus könne abgeleitet werden, dass dieser Wert bis zum Jahr 2020 erreicht werden wird, heißt es im Bericht.

Größtes Sparpotenzial bei Heizsystemen und Warmwasser

Der Großteil der jährlichen Einsparungen in der Höhe von 49,33 PJ stammte dabei aus der Kategorie "Heizsysteme und Warmwasser", gefolgt von Einsparungen durch Energiesteuern. Maßnahmen der Haushalte nahmen mit jährlichen Einsparungen von 20,13 PJ einen Anteil von 41% an den Gesamteinsparungen ein. In einkommensschwachen Haushalten wurden Maßnahmen mit jährlichen Einsparungen von 0,57 PJ gesetzt, was einem Anteil von 1,15% entspricht.

Über die Förderinstrumente des Bundes und der Länder für energieeffizienzrelevante Energie- und Klimaprogramme wurden für die Jahre 2014-2016 Förderungen im Ausmaß von 8,13 Mrd. € getätigt. Diese trugen zum Energieeffizienzziel der strategischen Maßnahmen mit jährlich 15.160,2 TJ bei. (Schluss) hof

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