Parlamentskorrespondenz Nr. 491 vom 08.05.2019

Zweite Nationalratspräsidentin: Am 8. Mai feiern wir den Sieg der Demokratie über nationalsozialistische Diktatur

Bures: Unsere Verantwortung, nie wieder Frieden durch gesellschaftliche Spaltung zu gefährden

"Am heutigen 8. Mai feiern wir das Ende des grausamen nationalsozialistischen Regimes und das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Es ist ein Fest für den Sieg der Demokratie über die Diktatur, für die Menschenrechte und das Friedensprojekt Europa, das seit Kriegsende für Frieden und Wohlstand gesorgt hat", erklärt die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures anlässlich der Feierlichkeiten zum 8. Mai.

Bures erinnert daran, dass das gemeinsame Feiern dieses Tages auf dem Heldenplatz keine Selbstverständlichkeit ist. "Bis 2012 war dieser Platz geteilt. Es gab jene, die angesichts des verlorenen Krieges getrauert haben und jene, die das Ende des nationalsozialistischen Regimes mit Freude begangen haben. Es ist uns seither gelungen, den historischen Blick auf diesen Tag zu schärfen und diesen wichtigen Tag für unsere Republik mit einem Fest zu begehen."

Der 8. Mai solle aber vor allem daran erinnern, dass es die Verantwortung jedes Einzelnen sei, dass die Lehren, die aus Krieg, Diktatur, der Zerstörung der Demokratie und der Ermordung von Millionen andersdenkenden, andersgläubigen und ausgegrenzten Menschen gezogen wurden, niemals vergessen werden. "Der Holocaust und der Vernichtungskrieg der Nationalsozialisten sind eine schreckliche Mahnung dafür, wie schnell Ausgrenzung, gesellschaftliche Spaltung und Zerschlagung des Rechtsstaats zu Hass und Gewalt führen können. Heute ist es unsere Verantwortung, wachsam zu sein und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft nicht zu gefährden. Es ist unsere Pflicht aufzustehen, wenn die Menschenrechte, Pressefreiheit oder der Rechtsstaat angegriffen werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass durch Polarisierung und menschenverachtende Sprache das gesellschaftliche Klima vergiftet und Hass gegen Minderheiten geschürt wird. Ich warne deshalb eindringlich davor, Religionen für politische Zwecke zu missbrauchen und eine Religion gegen die andere auszuspielen", so die Zweite Nationalratspräsidentin abschließend. (Schluss) red