Parlamentskorrespondenz Nr. 586 vom 27.05.2019

Sobotka entsetzt und betroffen über Zerstörung der Porträtfotos von NS-Opfern

Parlament wird eigenes Modul gegen Antisemitismus und Rassismus an Österreichs Schulen anbieten

Wien (PK) – Entsetzt und betroffen zeigte sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka über die neuerliche Beschädigung der Erinnerungsbilder an die Opfer der NS-Gräuel auf der Wiener Ringstraße. Bereits zum dritten Mal wurden mehrere Porträtfotos von Überlebenden der NS-Verfolgung zerschnitten.

"Auch wenn der überwiegende Teil der Bevölkerung derartig hässliche Taten von Vandalismus und die Grundhaltung, die dahinter steht, aus tiefstem Herzen ablehnt, ist dies doch eine mehr als deutliche Warnung, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft noch immer vorhanden ist", sagte Sobotka. Der Nationalratspräsident wies in diesem Zusammenhang auch auf die von ihm und IFES im März präsentierte Antisemitismus-Studie hin, wonach es noch immer einen manifesten Antisemitismus von rund 10% und einen latenten Antisemitismus von rund 30% in Österreich gibt.

"Das Parlament nimmt daher seinen Bildungsauftrag wahr und entwickelt gemeinsam mit ExpertInnen im Rahmen von 'Demokratie in Bewegung' ein eigenes Modul gegen Antisemitismus und Rassismus. Dieses soll dann im Herbst an den Schulen in ganz Österreich angeboten werden", kündigte Sobotka an. (Schluss) jan