Parlamentskorrespondenz Nr. 1169 vom 06.12.2019

Von Ötzi bis Ibiza-Video: Ernst Bruckmüller hat ein neues Überblickswerk zu Österreichs Geschichte vorgelegt

Präsentation von Österreichische Geschichte: Von der Urgeschichte bis zur Gegenwart im Parlament in der Hofburg

Wien (PK) – Mit den Stichworten "Ötzi" und "Ibizia-Video" lässt sich der große zeitliche Bogen beschreiben, den der Sozialhistoriker Ernst Bruckmüller in seinem neuen Werk zur österreichischen Geschichte spannt. Gestern Abend wurde das Buch "Österreichische Geschichte: Von der Urgeschichte bis zur Gegenwart" im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Parlament in der Hofburg vorgestellt. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der Böhlau Verlag hatten zur Präsentation geladen.

Sobotka: Demokratisches Bewusstsein braucht historisches Wissen

"Das Parlament als Ort des politischen Dialogs ist auch ein Ort der verantwortungsvollen Auseinandersetzung mit der wechselvollen Geschichte unseres Landes", sagte Nationalratspräsident Sobotka in seiner Begrüßungsrede. "Demokratisches Bewusstsein und politische Urteilsgabe brauchen auch ein gewisses Maß an Wissen um die geschichtlichen Gründe und Ursachen, die hinter den Erscheinungen der Gegenwart stehen." Ein solches Wissen sei heute jedoch nicht mehr selbstverständlich. Er freue sich daher über das neue Buch von Ernst Bruckmüller, das ein zeitgemäßes Standardwerk zur Geschichte Österreichs von den Anfängen bis zur unmittelbaren Gegenwart sei. In zugänglicher Sprache geschrieben, werde es zweifellos seinen Platz in der Vermittlung der österreichischen Geschichte finden und ein breites Publikum ansprechen.

Sie freue sich, dass dieses Werk in einem so geschichtsträchtigen Rahmen präsentiert werden könne, wie es die Räumlichkeiten der Hofburg sind, sagte Waltraud Moritz (Verlagsleitung des Böhlau Verlags) in ihren einleitenden Worten. Bruckmüller habe einen komplexen Stoff zu einer "großen Erzählung" geformt und es geschafft, diese in anschaulicher Weise zu präsentieren. Dabei habe er aber auch vereinfachende Geschichtsbilder immer wieder in Frage gestellt.

Unter der Moderation von Peter Urbanitsch (Österreichische Akademie der Wissenschaften) diskutierte der Autor mit Christina Lutter und Thomas Winkelbauer vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien über die vielfältigen Herausforderungen, die mit einem so umfangreichen historischen Überblickswerk einhergehen. Von Urbanitsch dazu befragt, was den Anstoß für dieses umfangreiche Werk gegeben habe, und welches Ziel er damit gehabt habe, meinte Bruckmüller selbstironisch, er habe vermutlich versucht, letztlich doch dem etwas fragwürdigen Ruf zu entsprechen, in den ihn seine KollegInnen am Institut für Österreichische Geschichtsforschung gebracht hätten.

Diese hätten nämlich wissbegierigen Studierenden, die Näheres zu einem Detail der österreichischen Geschichte erfahren wollten, stets den Rat gegeben: "Fragen Sie dazu am besten den Bruckmüller, der weiß alles". Da er über viele Aspekte der österreichischen Geschichte geforscht und publiziert habe, sei er vor einiger Zeit von slowenischen KollegInnen angefragt worden, ob er für eine in Slowenien erscheinende Buchreihe von europäischen Nationalgeschichten eine entsprechende Geschichte Österreichs verfassen wolle. Aus einer erweiterten Version, die möglichst viele Aspekte der politischen Österreichs sowie der Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte abbilden solle, sei dann das vorliegende Buch hervorgegangen.

Sein Buch wolle keines der klassischen Standardwerke zur österreichischen Geschichte ersetzen, sondern sei an ein breites Publikum gerichtet, das Interesse habe, mehr über die Geschichte zu erfahren. (Schluss) sox

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments.