Parlamentskorrespondenz Nr. 114 vom 05.02.2020

Neu im Innenausschuss

SPÖ-Initiativen zur Täterarbeit und Forschung im Bereich geschlechtsspezifische Gewalt

Wien (PK) – Zum Thema Gewalt gegen Frauen liegen zwei Entschließungsanträge der SPÖ vor. Gefordert wird die Ausweitung und finanzielle Unterstützung der opferschutzorientierten Täterarbeit sowie die Generierung von spezifischem Datenmaterial für die Forschung.

Ausbau der opferschutzorientierten Täterarbeit

Hinsichtlich der hohen Zahl an Frauenmorden in Österreich zeigt sich die SPÖ überzeugt, dass die opferschutzorientierte Täterarbeit ausgebaut werden muss (284/A(E)). Damit ist ExpertInnen-Arbeit mit Tätern gemeint, die Gewalt gegen die (Ex-)Partnerin ausüben. Neben einem Appell zur multi-institutionellen Zusammenarbeit wird die Regierung konkret dazu aufgefordert, der Bundesarbeitsgemeinschaft für opferschutzorientierte Täterarbeit (BAG OTA) mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Derzeit erhalte diese lediglich 5.000 € an öffentlicher Unterstützung, kritisiert die SPÖ.

Besseres Datenmaterial aus Bereich häuslicher Gewalt

Die Erhebung von Verwaltungsdaten in Hinblick auf häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen sei zu verbessern, zu koordinieren und voranzutreiben, fordert die SPÖ (285/A(E)). Diese Daten sollten von den Behörden veröffentlicht werden, um daraus entsprechende evidenzbasierte Maßnahmen ableiten und auf deren Grundlage spezifische Forschung betreiben zu können. Angemessene Mittel gelte es zur Verfügung zu stellen. Die SPÖ will damit den Empfehlungen des GREVIO-Schattenberichts nachkommen, der Verbesserungsbedarf in diesen Bereichen aufzeigt. Der Mangel an der Datenerhebung zu geschlechtsspezifischer Gewalt in Österreich stelle ein Hindernis für die Beurteilung und Weiterentwicklung politischer Maßnahmen dar, so Antragstellerin Selma Yildirim. (Schluss) fan