Parlamentskorrespondenz Nr. 1108 vom 27.10.2020

Margaretha Lupac-Stiftung: Demokratiepreis 2020 wird im Parlament verliehen

Preis geht an Gertraud Diendorfer, die Initiativ-Gruppe BürgerInnen-Räte Vorarlberg sowie an ZARA

Wien (PK) – Der Demokratiepreis 2020 der Margaretha Lupac-Stiftung steht erneut für die Vielfalt der Demokratie in Österreich. Wichtige Themen wie Demokratiebildung, politische Partizipation und Menschen- sowie Minderheitenrechte stehen im Mittelpunkt. Das Kuratorium der Stiftung folgte in seiner Sitzung am 20. Oktober 2020 den Vorschlägen der Jury. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Vorsitzender des Kuratoriums, zeigte sich erfreut, dass mit der Zuerkennung an diese drei PreisträgerInnen der Wert des gesellschaftlichen Engagements betont wird: "Man muss nicht einer Meinung sein, um die Arbeit der jeweils anderen anzuerkennen. Vielfalt und der daraus entstehende Diskurs sind wichtig für die Entwicklung unserer Demokratie!" Der Demokratiepreis 2020 geht zu gleichen Teilen an Historikerin Gertraud Diendorfer, die Initiativ-Gruppe BürgerInnen-Räte Vorarlberg sowie an ZARA.

Initiativ-Gruppe BürgerInnen-Räte Vorarlberg

Die Vorarlberger BürgerInnenräte sind wohl die aktuell innovativste formell festgelegte Möglichkeit direkter Demokratie, die mittlerweile auch in der Vorarlberger Landesverfassung ihren Niederschlag gefunden hat. Schon seit 2006 regelmäßig durchgeführt, handelt es sich um ein sehr inklusives wie auch repräsentatives Verfahren, das nicht auf Parteien bzw. der Zugehörigkeit zu einer von ihnen ausgerichtet ist. In einer diskursiven Meinungsbildung werden umfassende Vorschläge entwickelt. Das Signal, das mit dem Aspekt des direkten Austausches zwischen den staatlichen Strukturen Vorarlbergs und der Bevölkerung verbunden ist, ist besonders hervorzuheben.

ZARA

Seit 20 Jahren leistet ZARA sehr engagierte und erfolgreiche Arbeit. Die aufgegriffenen Themen sind wichtig und immer am Puls der Zeit sowie der gesellschaftspolitischen Herausforderungen, wie z.B. die Thematisierung von "Hass im Netz". Zudem erfüllt ZARA eine wichtige Beratungs- und Informationsfunktion. Die MitarbeiterInnen arbeiten großteils ehrenamtlich.

Gertraud Diendorfer

Die Historikerin Gertraud Diendorfer blickt auf jahrzehntelanges erfolgreiches Engagement im Bereich der Politischen Bildung und der Demokratiebildung zurück. Sie hat u.a. das Demokratiezentrum Wien mitbegründet und zeichnet maßgeblich für dessen wissenschaftliche und organisatorische Weiterentwicklung verantwortlich. Sie arbeitet zu wichtigen Themen wie z.B. Demokratiebewusstsein, Gender-Aspekten und Migration; immer an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und praktischer Umsetzung, vorrangig im Schulbereich.

Mit dem Demokratiepreis 2020 werden so unterschiedliche und doch dem gemeinsamen Ziel der Stärkung der österreichischen Demokratie verpflichtete BürgerInnen ausgezeichnet, die ganz im Sinne Margaretha Lupacs wirken.

Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie

Die Stiftung vergibt seit 2004 alternierend den Demokratie- und den Wissenschaftspreis. Ausgezeichnet werden Arbeiten, die das Verständnis für die Grundlagen, die Funktionsweise und die Grundwerte der österreichischen Republik fördern und die dazu beitragen, die Bedeutung von Toleranz im Diskurs über Fragen der Politik, Kunst und gesellschaftlichen Entwicklungen zu vermitteln. (Schluss) red