Parlamentskorrespondenz Nr. 453 vom 15.04.2021

Neu im Landwirtschaftsausschuss

Oppositionsanträge zu Importstopp für Kartoffel aus dem EU-Ausland, Anpassung des AMA-Gütesiegels

Wien (PK) – Zum Schutz der heimischen Landwirtschaft fordern die Freiheitlichen einen Importstopp von Kartoffeln aus dem EU-Ausland. Die NEOS setzen sich für eine Anpassung des AMA-Gütesiegels ein. Künftig soll es nicht mehr für Produkte vergeben werden, welche in Aufzucht und Produktion nicht-europäisches Eiweißfutter beinhalten, so ihre Forderung.

FPÖ fordert Importstopp von Kartoffeln aus dem EU-Ausland

Geht es nach der FPÖ, soll die Landwirtschaftsministerin zum Schutz der heimischen Landwirtschaft einen sofortigen Importstopp von Kartoffeln aus dem EU-Ausland einleiten. Aufgrund der Corona-Krise würden Österreichs LandwirtInnen "seit Wochen auf ihren Kartoffeln sitzen bleiben", da sie für diese keine AbnehmerInnen mehr finden könnten. Zur selben Zeit würden "tausende Tonnen" aus dem EU-Ausland, vornehmlich aus Ägypten und Israel, nach Österreich importiert, obwohl noch ausreichend heimische Lagerkartoffeln verfügbar wären, warnt Antragsteller Michael Schnedlitz. Durch den Schutz heimischer Erzeugnisse von kleinstrukturierten familiären Betrieben steige zudem die regionale Wertschöpfung und der Wirtschaftsstandort Österreich würde gestärkt werden, heißt es in dem Entschließungsantrag (1459/A(E)).

NEOS für Anpassung der Vergabekriterien des AMA-Gütesiegels

Die NEOS setzen sich für eine Anpassung der Vergabe des AMA-Gütesiegels ein. Demnach sollen künftig keine Produkte, welche in Aufzucht und Produktion nicht-europäisches Eiweißfutter beinhalten, mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet werden können. Trotz einiger Verbesserungen sei auch die österreichische Landwirtschaft von südamerikanischen Sojaimporten abhängig und so indirekt am "Raubbau" des Regenwaldes im Amazonasgebiet beteiligt, so Antragstellerin Karin Doppelbauer. Das AMA-Gütesiegel stehe laut Eigendefinition für eine "nachvollziehbare Herkunft des Produktes", die rot-weiß-rote Färbung des Siegels suggeriere für VerbraucherInnen zudem einen heimischen Charakter. Es sei daher im Interesse der österreichischen Bevölkerung, wenn diese ausschließen könnte, dass ein mit dem Gütesiegel markiertes Produkt weder gentechnisch verändert ist, noch mit extensivem chemischem Pflanzenschutz hergestellt, noch den "Raubbau" im Amazonasgebiet mitverursacht (1413/A(E)). (Schluss) med