Parlamentskorrespondenz Nr. 467 vom 20.04.2021

Neu im Unterrichtsausschuss

Lehrplan Österreichische Gebärdensprache, Verbesserung der Luftqualität in Schulklassen

Wien (PK) – SPÖ und NEOS sprechen sich für das Lehren von Österreichischer Gebärdensprache in Bildungseinrichtungen aus und fordern einen entsprechenden Lehrplan ein. Die NEOS wollen außerdem die Luftqualität in Schulklassen im Rahmen der Pandemiebekämpfung verbessert wissen.

SPÖ fordert Lehrplan ÖGS bis Juni 2021

Die SPÖ ortet Nachholbedarf, wenn es um die Vermittlung von Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) in Bildungseinrichtungen geht. Angebote mit Unterrichtssprache ÖGS seien sehr limitiert, kritisieren die Antragstellerinnen Katharina Kucharowits, Sonja Hammerschmid und Verena Nussbaum. Dabei sei Österreich aufgrund des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes und der UN-Behindertenkonvention verpflichtet, einen offiziellen Rahmen und das Erlernen und die Vermittlung von ÖGS bereits in ersten Bildungseinrichtungen zu ermöglichen. Die SozialdemokratInnen fordern daher den Bildungsminister auf, einen Lehrplan ÖGS zu erarbeiten und diesen bis Juni 2021 dem Parlament vorzulegen, wobei dieser einen Rahmen ab der ersten Kinderbetreuungseinrichtung vorsehen soll (1409/A(E)). Weiters soll der Minister die Ausbildung von PädagogInnen und DolmetscherInnen für ÖGS attraktivieren, so die Forderung.

NEOS wollen Lehrpläne ÖGS umgesetzt wissen

Auch die NEOS kritisieren, dass es mehr als 15 Jahre nach der verfassungsmäßigen Anerkennung von Österreichischer Gebärdensprache als Minderheitensprache noch immer keinen Lehrplan für den Unterrichtsgegenstand ÖGS gibt. Bereits 2018 seien die Lehrpläne ÖGS für die 1. bis 12. Schulstufe fertiggestellt worden, seitdem sei jedoch nichts passiert, kritisiert Antragstellerin Fiona Fiedler. Für ein inklusives Schulsystem, das laut UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen gewährleistet werden müsse, sei die Implementierung eines Lehrplans Österreichische Gebärdensprache unabdingbar. In einem Entschließungsantrag (1422/A(E)) fordern die NEOS daher den Bildungsminister auf, bei der aktuellen Er- und Überarbeitung der Lehrpläne die bilinguale-bimodale Sprachentwicklung (mit Deutsch und ÖGS) miteinzubeziehen. ÖGS soll im Lehrplan für Gehörlosenschulen verankert werden, entsprechend angepasste Lehrpläne sollen an den Regelschulen sichergestellt werden. Zudem soll der Minister die 2018 fertiggestellten Lehrpläne ÖGS erlassen.

NEOS für Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in Schulklassen

Die NEOS machen die Luftqualität in Schulklassen mit einem weiteren Entschließungsantrag (1478/A(E)) zum Thema. Diese spiele nicht nur für die Konzentrationsfähigkeit, sondern auch für ein verringertes Übertragungsrisiko des Coronavirus eine entscheidende Rolle und solle daher bei Präventionsmaßnahmen für Bildungseinrichtungen berücksichtigt werden, fordern die AntragstellerInnen Martina Künsberg Sarre und Gerald Loacker. Lüftungsanlagen würden einen kontinuierlichen Luftaustausch in Klassenzimmern ermöglichen und damit die Übertragung des Virus durch Aerosole reduzieren, werden im Antrag entsprechende Studien zitiert. Die AntragstellerInnen zeigen sich überzeugt, dass Politik die bestmöglichen Rahmenbedingungen für einen verlässlichen und sicheren Unterricht an Schulen sicherstellen müsse, wozu auch eine entsprechende Luftqualität gehöre. Die NEOS wollen den Bildungsminister daher auffordern, Lösungen für eine nachhaltige Verbesserung der Luftqualität in Schul- und Klassenräumen zu erarbeiten und umzusetzen. Dabei seien nicht nur Neubauten und Sanierungen zu berücksichtigen, sondern auch Lösungen für bestehende Räumlichkeiten in allen Bundes- und Landesschulen. (Schluss) kar