Parlamentskorrespondenz Nr. 991 vom 16.09.2021

Paralympische MedaillengewinnerInnen bei Nationalratspräsident Sobotka zu Gast

Sobotka: Es braucht im Bereich Integration einen Umdenkprozess in der Gesellschaft

Wien (PK) - Einmal Gold, fünfmal Silber, dreimal Bronze. Von rund 160 Nationen holte sich Österreich bei den Paralympischen Spielen in Tokio den dreiundvierzigsten Platz im internationalen Medaillenranking. Vor diesem Hintergrund lud Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka die paralympischen MedaillengewinnerInnen ins Palais Epstein ein, um ihnen persönlich zu gratulieren. "Der österreichische Sportsommer ist durch die Arbeit und Leistungen der SportlerInnen besonders ausgezeichnet worden. Die Vorbereitung für diesen Wettkampf - gerade in der Coronazeit – hat sicherlich einiges abverlangt. Ein Sportereignis, auf welches man hintrainiert, ist nicht nur eine körperliche Anstrengung, sondern auch eine mentale Herausforderung. Zu dem Medaillenregen möchte ich Ihnen herzlich gratulieren", begrüßte der Nationalratspräsident die anwesenden SportlerInnen.

Mehr als 15 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung lebe mit einer Behinderung und es sei die Aufgabe aller ParlamentarierInnen und aller Parteien, sich dafür einzusetzen, dieser großen Gruppe eine Stimme zu geben. Es brauche einen Umdenkprozess in der Gesellschaft und zu diesem Umdenken wolle das Parlament anstoßen.

Barrierefreiheit: Renoviertes Parlament soll Vorbild in Europa sein

Sobotka verknüpfte die Gratulation an die SportlerInnen mit einem Ersuchen an die Paralympics. "Das Parlament als offenes Haus muss für alle erreichbar sein. Ein Ort des Diskutierens und des Zusammentreffens für alle." Er bat die SportlerInnen, als Botschafter und Role Models zu fungieren und mit dem Parlament gemeinsam im Umdenkprozess mit zu unterstützen. Das Parlament werde derzeit saniert und soll nach der Eröffnung  - begleitet von ExpertInnen - in allen Bereichen, wo die Frage der Bewegungseinschränkung, Hör- oder Seheinschränkungen Thema ist, nach internationalen Standards das erste barrierefreie Parlament in Europa werden. Für Sobotka bedeutet Barrierefreiheit zuallererst, die Selbstständigkeit von Menschen mit Behinderungen zu stärken.

Im Zuge der Sanierung des historischen Parlamentsgebäudes werden zahlreiche bauliche Maßnahmen umgesetzt, die eine barrierefreie Nutzung des Hauses ermöglichen sollen. Es wird etwa barrierefreie Aufzugsanlagen sowie Rampen, Hebeplattformen und Treppenlifte zur Erschließung von gewissen Bereichen geben. Zudem wurde nach dem Mehr-Sinne-Prinzip geplant. Das heißt, es wird optische, akustische und taktile Hinweise der Alarmierung geben.

Maria Rauch-Kallat, Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Komitees, dankte für die Einladung und die entgegengebrachte Wertschätzung. "Die SportlerInnen haben in ihren Leistungen überzeugt – jede und jeder Einzelne. Ob nun ein Platz auf dem Podest dabei war oder nicht, die AthletInnen haben Engagement gezeigt und ihr Bestes gegeben. Sie können alle stolz sein."

Zahlreiche TeilnehmerInnen an den Paralympischen Spielen sind der Einladung des Nationalratspräsidenten ins Hohe Haus gefolgt. Darunter die Medaillengewinner im Handbike Florian Brungraber und Alexander Gritsch. (Schluss) mar

HINWEIS: Fotos von diesem Empfang finden Sie im Fotoalbum auf der Parlamentswebsite.