Parlamentskorrespondenz Nr. 1274 vom 16.11.2021

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka lud zur FAIRTRADE-Veranstaltung im Parlament

Kinderrechte als Schwerpunktthema der FAIRTRADE-Ausstellung

Wien (PK) – Nationalratspräsident Sobotka lud am heutigen Nationalratssitzungstag gemeinsam mit FAIRTRADE Österreich und der Dreikönigsaktion – Hilfswerk der Katholischen Jungschar zum "fairen Frühstück" und eröffnete eine Ausstellung zum Thema Kinderrechte. Der restliche Sitzungstag bietet den MandatarInnen die Gelegenheit, sich unter anderem über den Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit zu informieren.

In seinen Eröffnungsworten betonte Sobotka die Bedeutung von fair gehandelten Produkten zur Wahrung der Kinderrechte. "Das Thema Kinderarbeit kommt regelmäßig in Sitzungen des Nationalrats zur Sprache und ist allen Fraktionen ein Anliegen. Als Politikerinnen und Politiker, aber vor allem als Konsumentinnen und Konsumenten, haben wir es in der Hand, beim Einkauf auf fair gehandelte Produkte zu achten und damit einen Beitrag zur Beendigung von Kinderarbeit zu leisten", sagte der Nationalratspräsident.

FAIRTRADE ist gemeinsam mit der Dreikönigsaktion Teil der Initiative "Kinderarbeit stoppen". Der Verein verbietet ausbeuterische Kinderarbeit und lässt die Einhaltung der eigenen Standards regelmäßig von einer unabhängigen Stelle kontrollieren. FAIRTRADE Österreich–Geschäftsführer Hartwig Kirner dazu: "Der Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit ist besonders in der Kakaoindustrie in Westafrika sehr wichtig. Von dort kommen rund 70 Prozent des weltweit produzierten Kakaos und laut einer aktuellen Studie gibt es in den Ländern Ghana und Elfenbeinküste zumindest 1,5 Millionen Kinder, die für unseren alltäglichen Genuss schuften müssen, statt in der Schule zu sitzen. Das müssen wir alle gemeinsam ändern und daran sollten wir gerade jetzt in der Adventzeit denken, wenn viel Schokolade gekauft und verschenkt wird."

Helmut Schüller, Vorstandsvorsitzender von FAIRTRADE Österreich, zeigte sich erfreut, dass die Ausstellung im Parlament stattfinde. "Wir sind hier an dem Ort, wo der Gesetzgeber arbeitet. Die Aktion geht damit über den Appell an den Einzelnen oder die Einzelne hinaus und richtet sich an den Gesetzgeber, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen", so Schüller. FAIRTRADE kooperiere mit den ProduzentInnen der fair gehandelten Produkte und sei bemüht, mit Bewusstseinsbildung und Kontrollen gegen Kinderarbeit vorzugehen.

Die Geschäftsführerin der Dreikönigsaktion, Sigrid Kickingereder, versteht es als ihre Aufgabe, auf die Kinderrechte hinzuweisen und für Kinder Partei zu ergreifen. Doch auch ein gesetzlicher Rahmen sei wichtig, damit die Verantwortung für faire Produkte nicht nur bei den KonsumentInnen liege, sagte sie. Auf europäischer Ebene werde bald ein Entwurf für ein Lieferkettengesetz erwartet. "Wir bitten Sie, diese Regelung aktiv zu unterstützen und sich so gegen Kinderarbeit einzusetzen", lautete ihr Appell an die anwesenden MandatarInnen.

Schwerpunkt Kinderrechte

Ausbeuterische Kinderarbeit ist erstmals seit 20 Jahren wieder im Steigen. Die UNO erklärte das Jahr 2021 eigentlich zum Jahr der Beendigung von Kinderarbeit. Doch weiterhin müssen 152 Millionen Kinder arbeiten und zusätzlich verschlechtert die Corona-Pandemie die Bedingungen für Kinder weltweit merklich. Das droht die bisher erreichten Erfolge im Kampf gegen Kinderarbeit zunichtezumachen.

Die jährliche FAIRTRADE-Veranstaltung findet heuer bereits zum 14. Mal statt. (Schluss) red

HINWEIS: Fotos dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments unter www.parlament.gv.at/aktuelles/mediathek/fotos.