Parlamentskorrespondenz Nr. 504 vom 13.05.2022

Nationaler Qualifikationsrahmen verzeichnete 2021 Rekord an Zuordnungen

24 Qualifikationen und Bildungsabschlüsse neu aufgenommen

Wien (PK) – 2021 gab es mehr Neuzuordnungen in den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) des österreichischen Bildungssystems als je zuvor, geht aus dem Bericht der NQR-Koordinierungsstelle (III-638 d.B. ) hervor. Neben Qualifikationen aus dem formalen Bereich wie landwirtschaftlicher Meister oder diplomierte Krankenpflege wurden auch mehrere nicht-formale Qualifikationen in den NQR aufgenommen. Laut Bildungsministerium hat das 2016 gesetzlich verabschiedete Instrument zur Vergleichbarkeit von Qualifikationen in Österreich und Europa die Erhöhung der Transparenz in diesem Bereich zum Ziel, ebenso die Förderung des lebensbegleitenden Lernens. Der NQR diene der Orientierung, sei jedoch kein Instrument, das zum Aufstieg in eine andere bzw. höhere Stufe in der Bildungslaufbahn berechtige.

Dem Österreichischen Austauschdienst (OeAD) als NQR-Koordinierungsstelle kommt die Aufgabe zu, die Zuordnungsansuchen formal und inhaltlich zu prüfen und die Zuordnung zu einer der acht NQR-Qualifikationsniveaus vorzunehmen. Zur Weiterentwicklung und für Prozessoptimierung richtete die Koordinierungsstelle im Vorjahr eine Arbeitsgruppe ein, wodurch man ein besseres Verständnis aller Stakeholder, qualitativere Zuordnungsersuchen und letztlich einen Anstieg der Zuordnungen erreicht habe, heißt es im Bericht. Das Zusammenspiel aller NQR-Gremien sei ebenfalls verbessert worden, unter anderem durch die Expertisen von Sachverständigen.

Qualifikationsrahmen als europäisches Übersetzungstool

Grundlage für die Arbeit des NQR bildet der Europäische Qualifikationsrahmen, eine Art "Übersetzungstool", um die unterschiedlichen Qualifikationen in den europäischen Ländern verständlicher und vergleichbar zu machen. Damit soll die grenzüberschreitende Mobilität von Lernenden und Arbeitnehmer:innen gefördert und das lebenslange Lernen in ganz Europa erleichtert werden. Erfreulich ist aus Sicht des NQR in diesem Zusammenhang seine Bekanntheitssteigerung in den vergangenen Jahren, was sich daran zeige, dass immer mehr Zeugnisse und Diplome mit dem entsprechenden NQR-Niveau versehen werden.

Die europäische Dimension des NQR verdeutlicht sich im Projekt TRANSVAL-EU, in dem die österreichische Organisation mit 16 europäischen Partnern Ansätze zur Validierung transversaler Kompetenzen von niedrigqualifizierten Erwachsenen erarbeitet. 2021 fand trotz Corona-Pandemie der Auftakt dieses Projekts statt, das in fünf Ländern – darunter Österreich – in den Probelauf gehen soll. Als transversal werden jene Kompetenzen bezeichnet, die sich nicht eindeutig in einen Arbeits- oder Lernbereich einordnen lassen, etwa kritisches und innovatives Denken oder interpersonelle Kompetenzen. (Schluss) rei


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