erfolgen konnte. Heute erfolgt die Beschlußfassung für die Gründung der entsprechenden Organisation, der entsprechenden Gesellschaft, und es ist noch – das wird in den nächsten Wochen erfolgen – eine Verordnung der Niederösterreichischen Landesregierung notwendig, die die Außengrenzen, die Zonierung des Nationalparks, die Managementplanung für die Bereiche Erholung, Fischerei und Jagd genau abgrenzt. Diese Pläne müssen heuer noch ausgearbeitet werden, und wir haben im Ausschuß dazu eine ausführliche Information seitens der zuständigen Sachbearbeiter des Ministeriums erhalten.
Ich weiß, daß es in diesem Bereich Schwierigkeiten gibt. Es laufen da die verschiedensten Gerüchte – das arme Mutterl darf im Nationalpark keine Blumen mehr pflücken –, es gibt auch berechtigte Wünsche seitens der OMV, weil gerade durch dieses Gebiet Leitungen – seien es Erdgasleitungen, seien es Starkstromleitungen – führen. Das heißt, es müssen hier die entsprechenden Wegerechte erhalten bleiben und entsprechende Abgrenzungen erfolgen, und es ist Aufgabe des Managements, für die Erholungsuchenden und auch für Fischerei und Jagd die entsprechenden Pläne – Sie nennen es Managementpläne – zu erarbeiten.
Es soll heuer auch noch die Ausschreibung der Geschäftsführung für den Nationalpark erfolgen – möglicherweise ist sie schon erfolgt –, es wird noch heuer der Nationalparkbeirat geschaffen, sodaß man damit rechnen kann, daß die Gesellschaft mit 1. Jänner 1997 ihren Betrieb aufnehmen kann.
Der nunmehrige Nationalpark umfaßt, wie gesagt, 9 300 Hektar; er soll auf 11 500 erweitert werden. Ich glaube, es handelt sich um ein kostengünstiges und effizientes Modell. Ab 1997 stehen jährlich rund 44 Millionen Schilling zur Verfügung, wovon die Hälfte der Bund und die andere Hälfte die beiden Länder Wien und Niederösterreich tragen.
Meine Damen und Herren! Diese Vertragsunterzeichnung bedeutet eine weitere Epoche in der Entwicklung des Nationalparks. Es muß nun vorrangiges Ziel sein, die Bevölkerung der Region für den Nationalpark zu gewinnen. Es gab und gibt Skepsis. Um diese auszuräumen, müssen wir die Bevölkerung davon überzeugen, daß dieser Nationalpark Veränderungen mit sich bringen wird, aber letzten Endes die Anrainer von diesem Nationalpark auch profitieren werden.
Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auf den Nationalpark Hohe Tauern hinweisen, der erst vor wenigen Wochen seinen 25. Geburtstag gefeiert hat. Auch da waren die Anrainer am Beginn sehr skeptisch. Heute ist es so, daß viele Anrainergemeinden in den Nationalpark hineindrängen, das heißt, dieser Nationalpark hat heute neben einer besonderen ökologischen auch eine sehr wichtige fremdenverkehrspolitische Bedeutung.
Östlich von Wien eröffnen sich im Marchfeld neue Chancen für den Tourismus, gerade in einer Region, die derzeit eher von Abwanderung, von einer Reduktion der Zahl der Arbeitskräfte, wie etwa bei der OMV, auch durch das Absiedeln von Großbetrieben gekennzeichnet ist.
Es wird mit dem Nationalpark Donau-Auen die Hoffnung verknüpft, daß es dadurch zu einer Stärkung des Tourismus kommt, daß Arbeitsplätze gesichert werden und daß der stetige Kaufkraftabfluß in Richtung Wien hintangehalten werden kann. Ich glaube, daß gemeinsam mit den kulturellen Anreizen der Region, den Marchfeldschlössern, für uns, vor allem für Niederösterreich, ein Fremdenverkehrshoffnungsgebiet heranwächst.
Meine Damen und Herren! Betrachten wir den Nationalpark Donau-Auen als große Chance für die Zukunft, vor allem auch für die Zukunft unserer Kinder, und schätzen wir uns glücklich, daß wir gerade heuer, also im Millenniumsjahr, einen Nationalpark in die Tat umsetzen können. Meine Fraktion wird diesem Beschluß gerne die Zustimmung erteilen. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)
11.43
Vizepräsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck:
Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Josef Rauchenberger. Ich erteile es ihm.Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite