Bundesrat Stenographisches Protokoll 618. Sitzung / Seite 77

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Beim Staubgehalt in der Luft können wir ebenfalls eine Reduktion in einem beachtenswerten Ausmaß, nämlich auf rund die Hälfte, feststellen.

Ich meine, daß auch bei den Stickoxiden die Absenkung von 246 000 Tonnen auf 182 000 Tonnen Anerkennung verdient.

Die Belastung mit flüchtigen organischen Verbindungen ist in etwa gleich hoch geblieben, während die Kohlenmonoxidbelastung – bekannt aus unseren Auspuffgasen der Kfz – ebenfalls um zirka ein Fünftel gesunken ist.

Alles in allem bedeutet das, daß die Luft, die wir heute in Österreich einatmen, eine wesentlich gesündere ist als die, die wir 1980 eingeatmet haben. Verstärkt gesagt: Als EU-Bürger atmen wir heute – zumindest was den Bereich Atmungsluft anlangt – eindeutig bessere Luftqualität ein, als das vor dem EU-Beitritt der Fall war, und ich meine, daß das auch ein Gegenbeweis für all diejenigen ist, die vor dem EU-Beitritt mit Unkenrufen immer wieder behauptet haben, daß wir unsere Umweltstandards nicht werden halten können.

Ich meine auch, daß zu Recht das Umweltzeichen Österreichs im Vergleich zum Umweltzeichen der Europäischen Union (der Redner zeigt diese vor) sowohl ein größeres Format als auch eine diffizilere Gestaltung aufweist, was, wie ich meine, auch im Zusammenhang mit unserer tatsächlich praktizierten Umweltpolitik zu sehen ist.

Nicht zufrieden sein können wir – das wurde heute hier auch schon deutlich gemacht – mit der Situation bei den Kohlendioxidemissionen, diesbezüglich gibt es das heute schon zitierte Toronto-Abkommen, dem Österreich beigetreten ist. Dieses Ziel können wir nur dann erreichen, wenn Verbrennungsvorgänge auf allen Ebenen reduziert werden. Das beginnt beim Hausbrand, führt über den Verbrennungsmotor unserer Kraftfahrzeuge und geht bis zur Verbrennung fossiler Energieträger zur Energiegewinnung: In all diesen Bereichen verlangt das – zugegebenermaßen hochgesteckte – Toronto-Ziel einen bewußteren Umgang mit unseren Ressourcen.

Der Einsatz alternativer Energieträger, wie zum Beispiel Sonnen-, Bio-, aber auch Windenergie, muß daher weiter vorangetrieben werden.

Erlauben Sie mir, daß ich ein bißchen auf die Windenergie eingehe, weil ich meine, daß die Windenergie eine nach wie vor relativ unbekannte alternative Energieform darstellt. Sie steckt noch in den Kinderschuhen, hat aber meiner Meinung nach auch in Österreich noch eine bedeutende Zukunft vor sich.

Besonders in Niederösterreich und in Oberösterreich sind bereits recht erfolgversprechende Anlagen gebaut worden beziehungsweise befindet sich eine ganze Menge im Planungsstadium. So hat das Land Niederösterreich mit unserem Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll nicht lange nach Gründen gesucht, warum solche Anlagen nicht errichtet werden können, sondern hat in zwei Straßenmeistereien, die dafür geeignet sind, die Anlagen stationiert. Eine davon befindet sich in St. Pölten, wo morgen die feierliche Landhaussegnung stattfinden wird. Diese weist übrigens meiner Auffassung nach in diesem Zusammenhang eine bemerkenswerte Parallele auf, wenn auch mit einer völlig anderen Dimension: Auch in dieser Frage hat die ÖVP-Niederösterreich nicht nach Argumenten gesucht, warum das größte Bundesland Österreichs keine eigene Landeshauptstadt benötigen soll, sondern hat nach einer Volksbefragung Taten gesetzt. Heute sind nicht nur die Bauarbeiter froh, daß es diese größte Baustelle in unserer Republik gibt. (Beifall bei der ÖVP.)

Zurück zur Windenergie: In St. Pölten rechnet sich die Anlage voraussichtlich in 15 Jahren bei einem zugegebenermaßen amikalen Einspeisetarif der EVN für die ersten drei Jahre. Erwähnt werden muß in diesem Zusammenhang auch die 30prozentige Investitionsförderung des Umweltministeriums für Windkraftanlagen. Einen herzlichen Dank für diese entsprechenden Vorstöße. Ich meine, daß damit auch ein entsprechender Motivationsschub für diese neue Form der Alternativenergien gegeben sein wird.


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