Bundesrat Stenographisches Protokoll 618. Sitzung / Seite 78

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Ich gebe schon zu, Windenergie in Österreich kann nicht mehr als ein kleines Segment der Energiewirtschaft darstellen. Durch die weitere Förderung dieser Alternativenergie können – so sagen es uns die Experten – in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich nur etwa 3 Prozent des Gesamtbedarfs an Strom abgedeckt werden, und doch ist auch die Nutzung dieser Energieform ein Baustein zur Erreichung des Toronto-Ziels, das vor allem deswegen formuliert wurde, um einen drohenden Klimakollaps vermeiden zu können.

Abschließend halte ich fest, daß Österreich unter der Federführung unseres Bundesministers für Umwelt seine führende Rolle als Umweltmusterland ausgebaut hat. Daran kann auch der Versuch einiger Kolleginnen und Kollegen in diesem Hause, den Umweltbericht da und dort madig machen zu wollen, keinen Abbruch tun. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.19

Präsident Josef Pfeifer: Danke.

Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Dr. Paul Tremmel. Ich bitte ihn, zu sprechen. (Zwischenruf des Bundesrates Dr. Schambeck. )

14.19

Bundesrat Dr. Paul Tremmel (Freiheitliche, Steiermark): Das sind liebe Leute, natürlich! Selbstverständlich, Herr Präsident! – Herr Präsident! Herr Bundesminister! Lieber Herr steirischer Bundesminister! Damit ich dem Vorwurf meines Vorredners etwas an Schärfe nehme: Wir machen, Herr Kollege Ing. Grasberger, diesen Bericht nicht madig, und wir lassen auch einige gute Haare in der Suppe, wiewohl sie manchmal etwas fad schmeckt und ein bißchen versalzen ist. (Bundesrat Kone#ny: Lieber nicht in der Suppe!)

Herr Kone#ny! Wenn Sie Zwischenrufe machen, dann machen Sie sie so, daß ich sie hören kann. (Bundesrat Kone#ny: Wortbilder, die behaupten, es ist etwas Gutes, wenn man in der Suppe ein Haar läßt, sind ein bißchen verhatscht!) Ach so, na gut!

Ich werde versuchen, dieses Haar jetzt herauszuziehen, und beginne wie folgt: Ich zitiere Minister Bartenstein:

Der vorliegende Bericht macht jedenfalls deutlich, daß durch wirksame Umweltschutzmaßnahmen und gemeinsame Anstrengungen große Fortschritte erzielt werden können. Die laufende offizielle Beobachtung und Kontrolle der Umweltsituation, insbesondere auch der Funktionsfähigkeit von Ökosystemen durch die Fachleute des Umweltbundesamtes, fördern diese positive Entwicklung.

Ich kann diesen Satz unterstreichen und ziehe damit, Herr Kollege Kone#ny, das Haar aus der Suppe teilweise heraus. – Ganz wird es mir allerdings nicht gelingen, weil hier einige Bereiche angesprochen wurden und auch in Diskussion standen, bei denen es vielleicht weniger gut ist. Und diese Bereiche sind meiner Meinung nach dort, wo der Umweltminister beziehungsweise die Bundesregierung mit Maßnahmen hätte erreichen können, daß sich unser Umweltgeschehen verbessert.

Der Vorredner hat über die Leistungen der niederösterreichischen ÖVP etwa im Bereich des Umweltschutzes gesprochen: Ihre steirischen Parteifreunde sind hier ein bißchen anderer Meinung. Ich würde vorschlagen, Sie organisieren einmal ein Treffen im Waltraud-Stollen, im Semmering-Stollen. Vielleicht können Sie hier Ihre Umweltaktivitäten ein bißchen verbessern und koordinieren, denn das ist auch notwendig, und das geht mir auch ein wenig in diesem Bericht ab.

Sie haben einige Stichworte geliefert: Wir konnten unsere Umweltstandards im Bereich der EU bewahren. – Na Gott sei Dank haben wir sie bewahren können, meine Damen und Herren! Wir hätten allerdings erwartet – so ist es uns auch zugesagt worden –, daß sich die anderen unseren Umweltstandards anpassen. Das wäre ein europäischer Erfolg, und das wäre für uns alle sehr schön.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite