Bundesrat Stenographisches Protokoll 618. Sitzung / Seite 128

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später noch einsteigen, kürzt und den Einstieg nicht mehr ermöglicht? (Bundesrat Ing. Penz : Um eine Milliarde ausgeweitet!) Ja, gekürzt ist gekürzt. Was soll ich dazu noch sagen? Jedenfalls wurde der Einstieg verhindert. Jene Bauern, die nicht sofort eingestiegen sind, haben das nicht mehr nachholen können.

Darüber hinaus haben die Bauern im abgelaufenen Jahr trotz der guten Bilanz, die im Grünen Bericht festgestellt wurde ... (Bundesrat Ing. Penz: Von Ihnen!) Das steht im Bericht, das sind nicht unsere Zahlen, Herr Kollege Penz. Das sind Zahlen, die eindeutig nachlesbar sind. Diese Zahlen verwirren. Denn umsonst mußte nicht Herr Kollege Schwarzenberger mit Polizeischutz auf eine Bauernversammlung fahren (Zwischenruf bei der ÖVP) – das ist eine Tatsache! –, weil er eine Äußerung gemacht hat, die natürlich jeden Bauern verärgert hat. Das ist eindeutig und klar sichergestellt.

Auch bei der Flächenvermessung des EU-Programmes und bei der Ausfüllung der Formulare haben die Bauern eine große Bürde auferlegt bekommen. Und wenn es dem einen oder anderen vielleicht passiert ist, daß er sich vermessen hat, mußte er den erhaltenen Betrag zurückzahlen. Es gab einige Fälle, bei denen das vorgekommen ist.

Durch diese Agrarpolitik sind im Jahre 1995 laut Bericht 5 Prozent der Beschäftigen in der Landwirtschaft abgewandert, das sind um 10 000 Arbeitslose mehr. (Vizepräsident Dr. Schambeck übernimmt den Vorsitz.)

Ich stelle Ihnen hier folgende Fragen, meine sehr geehrten Damen und Herren: Wie wird es mit der Landwirtschaft weitergehen, wenn die Ausgleichszahlungen nach diesen drei Jahren ausfallen? – Ich sehe weit und breit kein Konzept. Welches Konzept wird Platz greifen, und wie werden Sie in Zukunft den Arbeitsplatz Landwirtschaft sichern? (Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.16

Vizepräsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck: Zu Wort gemeldet ist weiters Herr Bundesrat Stefan Prähauser. Ich erteile es ihm.

18.16

Bundesrat Stefan Prähauser (SPÖ, Salzburg): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren des geschätzten Bundesrates! Mit dem heute vorliegenden Grünen Bericht wird meiner Meinung nach die Art und Weise der Erstellung der Grünen Berichte der letzten Jahre fortgesetzt. Sie wurden von Jahr zu Jahr vom Inhalt her interessanter, sie hatten von Jahr zu Jahr mehr Informationsgehalt und gingen in der Analyse immer tiefer.

Der Grüne Bericht 1995 paßt in diese in den letzten Jahren geübte Gepflogenheit und stellt mit seinen Angaben und Tabellen wieder ein gutes Nachschlagewerk und eine gute Grundlage für all jene, die sich mit der Agrarpolitik in Österreich beschäftigen, dar.

Herr Kollege Eisl! Ich habe deinen Ausführungen entnommen, daß du mit den Statistiken ein bißchen auf Kriegsfuß stehst. Du erinnerst mich an ein Kabarett, das ich gesehen habe – Ossy Kollmann war einer der Partner –, und da ging es um folgendes: Es gingen zwei Männer in ein Restaurant und bestellten sich ein Huhn – ein gebackenes natürlich. Einer hat das ganze Huhn gegessen. Letztendlich hat man dann festgestellt, statistisch gesehen haben zwei Personen ein Huhn gegessen, auch der zweite Mann ein halbes. Daher kann ich deinen Frust verstehen, wenn du meinst, die Statistik lügt manchmal. Das ist bittere Wahrheit. Aber das sollte man nicht so eng sehen.

Ich meine jedoch, daß ein Sample von 2 Prozent der Betroffenen etwas zu klein ist. Das sollte man überdenken. Ich weiß, daß das mit immensen Kosten verbunden sein kann, aber letztendlich kommt das jenen, deren Bewirtschaftungen da analysiert werden, zugute.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf einleitend im Namen meiner Fraktion den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landwirtschaftsressorts, die sich wieder bemüht haben, im Grünen Bericht sehr informative und interessante Daten zusammenzustellen, herzlich für ihre


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