Arbeit danken. Diese Daten werden uns in der weiteren Behandlung der Agrarpolitik sehr dienlich sein. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Grüne Bericht 1995 hat, wie Herr Bundesminister Molterer in seinem Vorwort festgestellt hat, einen zentralen Teil. Ich darf zitieren: "Zentraler Teil des Grünen Berichts ist die Analyse der Einkommensverhältnisse, die sich nicht zuletzt durch die Bereitstellung von mehr Direktzahlungen im Jahre 1995 sehr positiv gestalteten." – Zitatende.
Wie Sie aus den Diskussionen des Vorjahres – auch seitens meiner Fraktion – wissen, ist das ein Bereich, mit dem wir uns sehr intensiv beschäftigt haben. Mit dem Grünen Bericht 1995 sind wir erstmals in die Lage versetzt worden, aufgrund von amtlichen Daten, Fakten und Zahlen diese Diskussion nicht wie im Vorjahr sehr hitzig, sondern auf sachlicher Ebene, untermauert und unterlegt mit Fakten und Zahlen, die von den bäuerlichen Buchführungsbetrieben erarbeitet und vom Ministerium zusammengestellt wurden, zu führen.
Meine Damen und Herren! Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Ich darf aus der Analyse der Einkommensentwicklung im Jahre 1995 einige Punkte herausgreifen. Ich nehme an, Sie verstehen, daß ich gerade an die kleinen Bauern und an die Bergbauern denke und deren Situation hier ein bißchen beleuchten möchte, vor allem die Entwicklung der Bergbauerneinkommen.
Zur medialen Jubelmeldung von Bundesminister Molterer, daß die Bergbauernbetriebe 1995 in der Einkommensentwicklung aufgeholt haben, ist anzumerken:
Erstens: Der höhere Einkommenszuwachs der Bergbauernbetriebe von 2 Prozent gegenüber dem Bundesmittel beziehungsweise von 4 Prozent gegenüber den Nichtbergbauern ist relativ bescheiden, insbesondere dann, wenn man ins Kalkül zieht, daß die Bergbauernbetriebe 1994 in der Einkommensentwicklung deutlich zurückgeblieben sind. Die Tabelle im Grünen Bericht beweist das nachdrücklich.
Zweitens: Mit dieser Meldung wird auch davon abgelenkt, daß 1995 für alle Betriebe ein gutes Jahr mit überdurchschnittlichen Einkommenszuwächsen war. Die Gunstlagenbetriebe, vor allem die Marktfruchtbetriebe, erzielten einen überdurchschnittlichen Einkommenszuwachs, und zwar nicht nur im Jahre 1995, sondern auch bereits im Jahre 1994.
Der Tabelle 1 kann man auch die Einkommensentwicklung in der Land- und Forstwirtschaft im Zeitraum von 1993 bis 1995 je Familienarbeitskraft entnehmen. Das Bundesmittel ist von 1993 auf 1994 um 11 Prozent und von 1994 auf 1995 um 22 Prozent gestiegen. Das hört sich sehr gut an, ist auch anders zu beurteilen als die Statistik, die ich eingangs erwähnt habe, es ist doch um einige Spuren gerechter. Allerdings ist, wenn man es genau betrachtet, doch eine Unausgewogenheit nicht zu leugnen: Bauernbetriebe im Hochalpengebiet plus 21 Prozent, Bergbauernbetriebe plus 24 Prozent, Nichtbergbauernbetriebe plus 20 Prozent, ein Jahr vorher allerdings nur 13 Prozent. Auch bei den Bergbauernbetrieben und bei den Bauernbetrieben im Hochalpengebiet betrug der Einkommenszuwachs im Jahre 1993 weniger, und zwar zwischen 5 und 9 Prozent. Daran kann man erkennen, daß die Entwicklung nicht einheitlich vor sich gegangen ist. Bei den Bewirtschaftern im nordöstlichen Flachhügelland betrug der Einkommenszuwachs im Jahre 1994 30 Prozent, während im Jahre 1995 ein Plus von nur 15 Prozent zu verzeichnen war. Bei den Marktfruchtbetrieben gab es 1993/1994 19 Prozent und 1994/1995 26 Prozent Einkommenszuwachs.
Der Tabelle 2 kann man entnehmen, daß der Abstand des Einkommens der Bergbauernbetriebe zu jenem anderer ausgewählter Betriebstypen auch größer geworden ist. Die Differenz zu den Bundesmitteln betrug 1994 25 000 S und 1995 27 081 S. Bei den Nichtbergbauern betrug die Differenz 1994 49 700 S und 1995 54 428 S.
Die Analyse der Verteilung der öffentlichen Gelder im Jahre 1995 zeigt ein klares Ergebnis: Generell gilt, je höher die Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft sind, umso höher ist der Anteil der öffentlichen Gelder daran. Die Betriebe in den Gunstlagen haben nicht nur die weitaus
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