höheren Einkommen, sondern bei ihnen kommt auch der höchste Anteil aus den öffentlichen Geldern.
Ich glaube, wenn man weiß, mit welcher Energie Landwirtschaft heutzutage betrieben werden muß, um das herauszubekommen, was man braucht, um lebensfähig zu sein, dann ist es besonders wichtig, daß auf die Ausgewogenheit besonderes Augenmerk gelegt wird. Ich erinnere daran, daß wir Sozialdemokraten seit Jahren für eine soziale Staffelung der Förderungen kämpfen. Ich darf feststellen, daß wir in der Umsetzung dieses Vorhabens nahe am Ziel sind. Ich glaube, es ist höchste Zeit, da gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Auch die Opposition ist dazu herzlich eingeladen, und wir fordern Sie auf, Ihr Wissen einzubringen und gemeinsam mit uns für die betroffene landwirtschaftliche Bevölkerung zu arbeiten.
Es ist in diesem Bericht auch eine Analyse der Ertragslage der Spezialbetriebe enthalten. Biologische Betriebe weisen eine gute Einkommenslage auf, weil sie einen deutlich geringeren Unternehmensaufwand haben. Die Einkünfte in diesem Bereich betragen pro Familienarbeitskraft 179 000 S. Es ist ein Plus von 29 Prozent zu verzeichnen. Das hört sich sehr gut an. Der Anteil der öffentlichen Gelder macht 61,2 Prozent aus.
In diesem Zusammenhang ist anzumerken, daß die Argumentation, daß die Biobetriebe mit den konventionell wirtschaftenden Betriebe nur durch die bessere Förderung mithalten können, schlichtweg falsch ist, da der Anteil der öffentlichen Gelder bei den Biobetrieben unterdurchschnittlich ist.
Die Marktfruchtspezialbetriebe gehören zur Betriebsgruppe mit dem höchsten Einkommen und dem höchsten Anteil der öffentlichen Gelder am Einkommen. In diesem Bereich betragen die Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft je Familienarbeitskraft 341 000 S. Das bedeutet ein Plus von 20 Prozent. Der Anteil der öffentlichen Gelder beträgt 85,6 Prozent.
Eine kurze Anmerkung dazu: Die Marktfruchtspezialbetriebe weisen das höchste Einkommen von allen Betriebskategorien und den höchsten Anteil an öffentlichen Geldern auf. Sie hatten nicht nur im Jahre 1995 eine gute Einkommensentwicklung, sondern auch bereits im Jahre 1994, und zwar ein Plus von 21 Prozent.
Entgegen vorheriger massiver Öffentlichkeitsarbeit, in der die intensiven Milchwirtschaftsspezialbetriebe zu den Verlierern des EU-Beitritts hochstilisiert wurden, lag ihre Einkommensentwicklung mit plus 20 Prozent im österreichischen Durchschnitt.
Die höchste Einkommenssteigerung mit 38 Prozent – ich entnehme das dem Bericht – hatten 1995 die Rinderhaltungsspezialbetriebe. Obstbauspezialbetriebe verzeichneten ein Plus von 42 Prozent. Aber im Jahre 1994 hatten sie einen Einkommensverlust von minus 9 Prozent. Sie wiesen aber bereits im Jahre 1994 einen Einkommenszuwachs von 33 Prozent auf. Dazu muß man anmerken, daß für das Jahr 1996 ein massiver Einkommenseinbruch zu erwarten ist.
Ich möchte an dieser Stelle aber auch anmerken, daß gerade der BSE-Skandal bewiesen hat, daß Unternehmungen, daß landwirtschaftliche Betriebe, wenn sie bei der Vermarktung professionell arbeiten, aus dem größten Nachteil, aus dem größten Chaos wirtschaftlichen Nutzen ziehen können. Ich gratuliere der Landwirtschaft und auch den anderen österreichischen Betrieben, Gastwirten und so weiter, die in kürzester Zeit darauf reagiert und auf heimische Produkte glaubwürdig umgestellt haben. Letztendlich konnten daraus auch unsere Fleischerzeuger Nutzen ziehen.
Ich meine, auch das sollte man sehr hoch bewerten, allerdings auch dazu nutzen, nicht in Griesgrämigkeit zu verfallen, sondern zusammenzuhalten und das Beste daraus zu machen, auch wenn es bei Nachbarn oder, wie in dem Fall, in einem etwas weiter entfernten Land zu Skandalen kommt.
Ich darf in diesem Zusammenhang daran erinnern, daß auch wir einmal einen Skandal, und zwar den Weinskandal, hatten, der letztendlich der Anstoß für eine hervorragende Verbesserung der Qualität unseres Weines war. Ich meine, Flexibilität und Klugheit sind allemal die
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