Haushaltsdisziplin her, aber auch von der Beschäftigungslage gesichert in diesen europäischen Markt mit einer gemeinsamen Währung führen.
Eine besondere Herausforderung, meine sehr geehrten Damen und Herren, dabei ist es, die Wirtschaft darauf vorzubereiten. Ich verstehe, daß sich insbesondere im Bereich der Finanzdienstleistungen im weiteren Sinne die Unternehmungen – auch die österreichischen Unternehmungen – auf diese neue Herausforderung des Entfalls, des Wegfalls der Grenzen vorbereiten. Ich verstehe zum Beispiel, daß sich vor kurzem zwei österreichische Versicherungsunternehmen – Bundesländer und Austria Collegialität – zum größten österreichischen Versicherungskonzern zusammengeschlossen haben. Es wird seitens meines Ressorts dagegen überhaupt keinen Einspruch und keine Einwendungen hinsichtlich der Konzessionserteilung und dessen, was nötig ist, geben, weil es wichtig ist, daß wir uns auf diese gemeinsame europäische Finanzdienstleistungsszene vorbereiten.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn Sie sich die Bankenwelt in Europa ansehen, dann werden Sie sehen, daß zurzeit Prozesse einer engeren Zusammenarbeit stattfinden, egal in welcher Form.
Ich bitte Sie – ich meine das ernst –, daß Sie meine Worte – ich werde sehr genau darauf aufpassen – nicht als Parteinahme für eines der Angebote verstehen, aber es ist wichtig, daß Formen der Zusammenarbeit gefunden werden, und jedes der Angebote hat die eine oder andere Form der Zusammenarbeit tatsächlich in seiner strategischen Ausrichtung dargestellt. Also ich nehme hier keine Parteinahme für eines der drei Angebote vor. (Beifall bei der SPÖ.)
Aber diese Stärkung im internationalen Wettbewerb – und das wird eine neue Qualität des internationalen Wettbewerbs sein – ist derzeit in der Bankenwelt in Europa im Gange. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn Sie heute zum Beispiel eine Rating-Agentur, eine der großen internationalen weltweiten Rating-Agenturen bitten, Ihnen etwas über die österreichische Bankenszene zu erzählen, dann werden Ihnen diese Rating-Agenturen sagen, daß wir in Österreich an Produktivität, an Effizienz im Bankensektor wichtige Verbesserungen durchführen müssen. Und das machen derzeit alle Banken! Sie machen es zum Beispiel auch, meine sehr geehrten Damen und Herren, in der Schweiz.
In der Schweiz, wie Sie wissen, haben in den letzten Jahren gerade die großen und führenden Banken sehr viel an der Verbesserung ihrer Produktivität und Effizienz gearbeitet, auch durch sozial verträgliche, natürlichen Abgang berücksichtigende Reduzierung von Mitarbeitern. Und das wird auch – ich halte damit gar nicht hinter den Berg – im österreichischen Finanzsektor insgesamt notwendig sein.
Denn es kommt eine neue Qualität von Wettbewerb, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben zwar heute den freien Kapitalverkehr, aber in der Tat ist natürlich die Währung – der Schilling – eine, wenn Sie so wollen, natürliche protektionistische Schranke. Welches bayrische Institut wird sich der Mühe unterziehen, einem österreichischen Industrieunternehmen oder einem österreichischen Betrieb oder einem österreichischen Gemeindebereich eine Schilling-Anleihe zu begehen? – Wahrscheinlich wenige! Aber wenn es eine gemeinsame Währung gibt, ist der Wettbewerb – ich hoffe zum Vorteil der Konsumenten unserer Bankinstitute! – besser, und es wird die Produktivität und es wird damit auch die Spanne in Richtung Konsumenten insgesamt verbessert werden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist daher zu doch effizienzsteigernden Maßnahmen in ganz Europa gekommen – denken Sie daran, daß ABN Amro zum Beispiel 34 Prozent Marktanteile in den Niederlanden hält oder daß zum Beispiel einzelne bayrische Banken eine größere Bilanzsumme haben als alle österreichischen Banken gemeinsam. – Wir sehen hiemit, welche neue Dimension das an Wettbewerb bringt, und daher sage ich ohne Parteinahme, daß jedes der drei Angebote in seiner strategischen Bearbeitung einen positiven Beitrag im Sinne der Stärkung der Funktion, der Stärkung der Bankenfunktion in diesem internationalen Wettbewerb vornehmen wird.
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