Bundesrat Stenographisches Protokoll 622. Sitzung / Seite 88

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Das Projekt wurde vom IOC-Experten offiziell überprüft: Es besteht in jeder Hinsicht eine solide Grundlage. Kärnten kann nicht nur auf die Unterstützung von international renommierten Sympathieträgern wie unserem Franz Klammer bauen, sondern auch auf eine politische Einigkeit, was ja nicht selbstverständlich ist – selbst die FPÖ hat nach einer ihrer üblichen Kehrtwendungen von 180 Grad vor einiger Zeit die von der SPÖ initiierte und von der ÖVP mitgetragene Olympiabewerbung Kärntens unterstützt.

Wenn ich nun zusammenfassen darf, so möchte ich Ihnen sagen, daß keine andere Kandidatur eine bessere Verbindung von olympischen Idealen, sportlicher Ausstattung, Umweltfreundlichkeit und kulturellem Angebot bieten kann, keine andere Kandidatur hat eine bessere Relation von Kosten zu Ergebnissen. Ich möchte daher hier und heute Sie, Herr Staatssekretär, ersuchen, unsere Bewerbung von Kärnten für die Olympischen Spiele im Jahr 2006 zu unterstützen.

Ganz besonders für Kärnten, das nach wie vor eine wirtschaftlich schwierige Randlage in Österreich einnimmt und um jede Chance auf wirtschaftliche Impulse kämpfen muß und darauf angewiesen ist, wäre die Zuerkennung der Spiele eine sehr große Chance. Wer die gemeinsam Kandidatur "Senza Confini" von Kärnten, Friaul und Slowenien unterstützt, gibt Österreich und wohl auch Kärnten damit eine große Chance und Siegeschance. Unsere Kandidatur liegt in jeder Hinsicht voll im Trend, und es wäre großartig, wenn Kärnten und damit auch Österreich ein weiteres Kapitel, ein neues Kapitel in der Geschichte der Olympischen Spiele schreiben könnte.

In diesem Sinne ersuche ich Sie noch einmal um Unterstützung und sage für meine Fraktion, daß wir dem vorliegenden Sportbericht, der sehr ausführlich und gut vorgelegt wurde, unsere Zustimmung erteilen werden. (Beifall bei der SPÖ.)

15.38

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Gerstl. – Bitte.

15.38

Bundesrat Alfred Gerstl (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Mir wurde die ehrenvolle Aufgabe gestellt, namens meiner Fraktion zum vorliegenden Sportbericht 1995 eine Stellungnahme im Hohen Haus einzubringen. Erlauben Sie mir bitte, diese Gelegenheit wahrzunehmen, um einige Gedanken – resultierend aus meinen Erfahrungen als jahrzehntelanger ehrenamtlich tätiger Sportfunktionär – für die Verantwortlichen des österreichischen Sportwesens als Diskussionsbeitrag miteinzubinden.

In meiner Antrittsrede zum Vorsitzenden des Bundesrates am 26. Jänner 1994 habe ich Ihnen, meine Damen und Herren, einige Ideen mit der Hoffnung, daß diese in der Prioritätenreihung des österreichischen Sportwesens vorne Eingang finden mögen, vorgebracht. Zur Erinnerung erlaubte ich mir deshalb Ihnen, noch vor unserer heutigen Plenarsitzung, einen Auszug aus meiner Rede das Sportwesen betreffend zukommen zu lassen.

Als Ergänzung zu diesen Gedanken seien ein Pressebericht über den größten, das gesamte Sportwesen betreffenden Weltkongreß mit Wissenschaftern, Sportärzten, Funktionären sowie aktiven Sportlern und politisch Verantwortlichen für das Gesundheitswesen von fast 100 Ländern im Jahre 1990 aus Chicago und einen Bericht aus der deutschen "Sport Revue" genannt, der meine jahrzehntelangen Bemühungen um die Jugend, Sport als Weg zu Fitneß und Lebensfreude zu betreiben, aufzeigt.

Aus dem Sportbericht 1995 ersehen wir, daß wir bei internationalen Wettkämpfen – Europa- und Weltmeisterschaften – immer weniger Spitzenplätze in den traditionellen Sportdisziplinen, wohl aber bei in Österreich relativ jungen Sportarten erreicht haben. Eine dieser, nämlich der Bodybuilding-Sport, der Körperbildungssport, hat zur großen, ganzjährig greifenden Fitneßsportbewegung durch die Etablierung vieler Hunderter Fitneßcentren in Österreich geführt, aber der Bodybuilding-Sport ist auch zum wirksamen Basistraining für zahlreiche Sportdisziplinen geworden. Diese gewerblich geführten Fitneßcentren wurden ohne Mittel der öffentlichen Hand errichtet und werden ohne Förderungsmittel betrieben und bezahlen dem Staat Steuern. Zehn


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