Ich frage Sie, wer das bezahlen wird. Natürlich der Konsument! Die Banken, die Versicherungen und der Handel werden das natürlich dem Konsumenten verrechnen. Sie sind heute gar nicht mehr in der Lage, solche Kosten bei den derzeitigen Gewinnmargen zu schlucken. (Bundesrat Drochter: Die Dividenden der Banken und Versicherungen sind auf dem Weg nach oben!) So hoch sind sie nicht mehr. Seit die Bank Austria die CA übernommen hat, sind die Dividendenzahlungen zurückgegangen, die CA-Dividende ist geringer geworden.
Das nächste Problem sind die Arbeitsplätze. Allein im Bankenbereich sind 25 000 Arbeitsplätze gefährdet. Unter den Bankmitarbeitern kursieren schon Witze darüber – allerdings unter nicht sehr lustigen Vorzeichen –: Auf die Frage, was der Kunde bei einer Umstellung auf den Euro verliert, lautet die Antwort, daß er, wenn er sonst nichts verliert, zumindest seinen Berater in der Bank verliert, weil dieser wegrationalisiert wird. (Bundesrat Meier: Dann gibt es einen anderen!)
Meine Damen und Herren! Ich möchte noch kurz auf Argumente eingehen, die im Zuge dieser Werbekampagne sicherlich aufs Tapet gebracht werden.
Erstens: die großartigen "Einsparungen" für die Wirtschaft! Vor allem die Kämmerer, Beamten und Bürokraten sprechen davon, daß sich die Wirtschaft sehr viel im Geldwechsel- und im Kurssicherungsbereich erspart. Das ist nur bedingt richtig. Beim Geldwechsel gibt es geringfügige Einsparungen, die direkte Ertragsverluste für die Banken bedeuten. Im Kurssicherungsbereich wird sich fast gar nichts ändern. Denn wenn ein österreichisches Unternehmen heute in ein währungsschwaches Land liefert, wird es selbstverständlich in einer harten Währung, in Schilling, D-Mark oder Dollar, fakturieren. Wenn es in Schilling fakturiert, wird es keine Geldwechselkosten haben und auch keine Kurssicherung brauchen. Außerhalb Europas wird es bleiben wie bisher. Oder haben Sie gehört, daß die USA und Japan der Europäischen Währungsunion beitreten wollen? (Bundesrat Drochter: Es wird auch heute nur in Dollar fakturiert!) – Nach der Währungsunion wird auch in Dollar fakturiert. Also, wo liegt demnach der Vorteil? (Bundesrat Meier: Es geht auch um die Arbeitsplätze!) – Sie müssen die Öllieferungen, die Sie bekommen, in Dollar bezahlen. Dabei gibt es keinen Vorteil für die Wirtschaft.
Zweitens: Es wird immer das Argument gebracht, ein großer Währungsblock sei viel stabiler und sicherer. Wir bräuchten einen großen Währungsblock, damit sich dieser gegenüber dem Dollar- und Yen-Bereich durchsetzen kann.
Ich bringe Ihnen dazu ein Beispiel: Der größte Währungsblock, den es je in der Geschichte gegeben hat, ist zusammengebrochen! Ein Währungsblock zwischen Königsberg und Wladiwostok, fakturiert auf Rubel-Basis, ist aufgrund seiner wirtschaftlichen Schwäche zusammengebrochen. Sie lachen, aber es ist ein Faktum! (Bundesrat Meier: Da ist ja viel zusammengebrochen, aber nicht wegen der Währung, sondern aus anderen Gründen!) Ja, warum denn? – Weil nicht ein großer Block notwendig ist, sondern wirtschaftliche Stärke. (Bundesrat
Kone#ny: Sie meinen, wenn der Kommunismus eine gute Währungspolitik betrieben hätte, wäre er ganz gut gewesen?) Sie erkennen das Beispiel. Danke! Sie haben es verstanden. (Bundesrat Drochter: Die deutsche Reichsmark ist zusammengebrochen!)Sie haben verstanden, daß es nicht auf die Größe des Währungsblocks ankommt. Es können auch kleine Währungen, wie zum Beispiel jene von Singapur, Taiwan oder Korea, sehr wohl erfolgreich auf dem Weltmarkt bestehen.
Das dritte Argument: Die großen Wirtschaftsräume in Asien und in den USA haben alle eine einheitliche Währung. – Nun sind die USA zwar ein großer Raum, aber sie werden nie bereit sein, innerhalb der nordamerikanischen Freihandelszone mit Kanada oder Mexiko eine Währungsunion einzugehen. Würde Clinton das fordern, wären seine Demokraten politisch erledigt. Trotzdem startet man in Österreich eine Werbekampagne, in der all diese Argumente wieder auf den Tisch kommen werden. (Bundesrat Kone#ny: Wir sollen statt dessen den Rubel bewerben oder wie?)
Es ist nur die Frage, wie es die Herrschaften mit der Moral einer solchen Kampagne halten, wenn von der EU bezahlte Propagandaredner dabei eingesetzt werden! 250 Persönlichkeiten
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