Bundesrat Stenographisches Protokoll 630. Sitzung / Seite 28

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von politischer Seite her Weiterentwicklungen zu forcieren. Diese Maßnahmen seien nur beispielhaft für viele genannt.

Meiner Ansicht nach muß aber auch die Europäische Union bei ihrer Beschäftigungspolitik auf dieses Thema eingehen. Es wird daher eines jener Anliegen sein, das Österreich innerhalb des Beschäftigungsgipfels geltend machen wird. Denn es wird notwendig sein, die nichttraditionellen Berufswege für Frauen zu öffnen und damit auch gesellschaftsfähig zu machen.

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke.

Wünschen Sie eine Zusatzfrage? – Bitte.

Bundesrätin Therese Lukasser (ÖVP, Tirol): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Ein Zitat aus dem Frauenbericht 1995 lautet: Die Beweisführung der systematischen Unterbewertung von Frauenarbeit erfordert eine grundsätzliche Infragestellung der bisherigen Entgeltfestsetzung.

Meine Zusatzfrage lautet: Beabsichtigen Sie in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern neue Kriterien für die Bewertung der Arbeit auszuarbeiten, um damit der Veränderung des traditionellen Rollenbildes Rechnung zu tragen?

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Herr Staatssekretär.

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Dr. Peter Wittmann: Da diese Frage eindeutig in den Kompetenzbereich von Frau Bundesministerin Prammer fällt und ich hier nicht über meine Kompetenz hinaus in einem Bereich, über den ich für die Beantwortung solcher Fragen nicht genug informiert bin, Auskunft geben will, darf ich Sie bitten, diese Frage an Frau Bundesministerin Prammer weiterzuleiten und um eine schriftliche Beantwortung zu ersuchen.

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Herr Staatssekretär.

Die nächste Zusatzfrage stellt Frau Bundesrätin Crepaz. – Bitte.

Bundesrätin Irene Crepaz (SPÖ, Tirol): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Bleiben wir bei den Einkommensunterschieden und Chancenungleichheiten für Frauen. Gibt es Förderungen oder besondere Anreize für Frauen bei Unternehmensgründungen?

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Herr Staatssekretär.

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Dr. Peter Wittmann: Derartige Initiativen sind in jedem Fall grundsätzlich zu unterstützen. Es gibt auch in Wien und Graz bereits Ansätze dazu in Form von sogenannten Business-Frauen-Centers, die im wesentlichen Unterstützung bei der Unternehmensgründung beziehungsweise beim Betrieb der Unternehmen bieten sollen. Das wäre meiner Ansicht nach durchaus eine Möglichkeit, die auch in den anderen Bundesländern ausgebaut werden könnte. Frauenspezifische Förderrichtlinien sollten für das gesamte Bundesgebiet ausgebaut werden, denn gerade in diese Richtung sollte man Akzente setzen.

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Herr Staatssekretär.

Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Frau Bundesrätin Mühlwerth gemeldet. – Bitte.

Bundesrätin Monika Mühlwerth (Freiheitliche, Wien): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Aufklärungsarbeit allein wird nicht genügen, und auch die Anreize, um Frauen in höhere Positionen vorrücken zu lassen, allein werden nicht viel bewirken. Ich frage Sie daher, Herr Staatssekretär: Welche konkreten Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, damit Männer und Frauen endlich den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit bekommen?

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Herr Staatssekretär.

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Dr. Peter Wittmann: Ich gehe davon aus, daß grundsätzlich für die gleiche Arbeit auch gleicher Lohn gezahlt wird. Wenn das nicht der Fall ist, wird


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