Bundesrat Stenographisches Protokoll 630. Sitzung / Seite 42

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für ganz Österreich die Unteroffiziersausbildung duchführt, und zwar mit so guter Qualität, daß es immer mehr internationales Interesse aus NATO-Staaten und aus Staaten Ost- und Mitteleuropas gibt, unsere Modelle nachzuvollziehen. Wir können heute mit Stolz sagen, daß wir wahrscheinlich über das modernste, beste und fortgeschrittenste Unteroffiziersausbildungskonzept verfügen. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben gleichzeitig auch die Offiziersausbildung auf neue Beine gestellt. Wir haben rechtzeitig mit einer Umstrukturierung begonnen, mit einem Vorbereitungssemester und auch mit einer Lehrplanumgestaltung, bei der wir insbesondere die pädagogischen Ausbildungsinhalte ebenso wie in der Unteroffiziersausbildung ganz enorm verstärkt haben. Das Ergebnis, das auch institutionell bestätigt wurde, ist Ihnen bekannt, und es hat mich mit großer Freude erfüllt, daß wir im Sommer dieses Jahres die Bestätigung auch dadurch erhalten haben, daß die Maria Theresianische Militärakademie – übrigens die älteste Militärakademie der Welt – den Fachhochschulstatus erhalten hat, als Anerkennung als Lehrgang, und daß die zukünftigen Offiziere auch als Magister abschließen werden.

Das ist nicht nur insoferne von großer Bedeutung, als es eine Einordnung in das österreichische Bildungssystem bedeutet, sondern auch deshalb, weil damit auch internationale Vergleichbarkeit gegeben ist und weil es gleichzeitig auch darauf hinweist, daß es sich dabei nicht um eine isolierte Ausbildung handelt, sondern um eine Ausbildung, die im Bedarfsfall über den engeren militärischen Bereich hinausgehen soll.

Wir können sagen, daß uns die bisherige Entwicklung in der Offiziersausbildung auch allen Anlaß gibt, sehr positiv in die Zukunft zu blicken und erwarten zu können, daß wir weitere Qualitätssteigerungen, wie sie auch in der modernen Ausbildungs- und Einsatzsituation notwendig und erforderlich sind, erreichen werden.

Wir haben in den letzten Jahren im Bereich der Ausbildung wahrscheinlich das wichtigste Beschaffungsprogramm, das jemals im österreichischen Bundesheer vollzogen wurde, durchgeführt. Es hat mit der Ausstattung auf dem Lenkwaffensektor begonnen. Wir waren in der Vergangenheit aufgrund staatsvertraglicher Bestimmungen oder diesbezüglicher Interpretationen daran gehindert, über Derartiges zu verfügen. Wir haben mit der Anschaffung von Panzerabwehrlenkwaffen, Boden-Luft-Abwehrlenkwaffen und auch Luft-Luft-Abwehrlenkwaffen zweifellos den rüstungspolitisch wichtigsten Fortschritt der letzten Jahrzehnte erzielen können. Wir haben aber gleichzeitig, parallel dazu, auch die Feuerkraft des österreichischen Bundesheeres gesteigert. Durch die Anschaffung von zusätzlichen M 109 Artilleriekanonen waren wir in der Lage, die Feuerkraft des österreichischen Bundesheeres auf dem Artilleriesektor mehr als zu vervierfachen und damit den höchsten jemals erreichten Standard zu erzielen.

Wir haben im letzten Jahr durch den Beschluß des sogenannten Mech-Paketes auch im Kernbereich der österreichischen Armee, nämlich bei den mechanisierten Truppen, den wichtigsten Modernisierungsschritt durchgeführt. Durch die Anschaffung des Leopard und des Jaguar, die sich gerade im Zulauf befinden, haben wir auch in diesem Bereich die modernste Technologie und den bestmöglichen Ausbildungsstandard für die Zukunft, der eben auch durch die Anschaffung des Pandur beziehungsweise eines neuen Kampfschützenpanzers mit dem Namen Ulan in der nächsten Zukunft noch vervollständigt wird. Mit dem Pandur haben wir bereits erste Erfahrungen, weil 58 Stück aus der Erstbestellung schon vorhanden sind. Da geht es um die Erweiterung des bisherigen Programmes, während es beim Ulan um die Neubeschaffung eines Kampfschützenpanzers geht, der zweifellos große Priorität hat.

Darauf, daß beide Produkte auch österreichische Wertschöpfung bedeuten und damit auch wirtschaftlich einen sehr hohen Stellenwert haben, habe ich bereits wiederholt hingewiesen. Es war für mich sehr erfreulich, daß der Umstand, daß wir in diesen Bestellvorgang – etwa beim Pandur – eingestiegen sind, ein österreichisches Unternehmen in die Lage versetzt hat, Exportaufträge aus anderen Ländern zu erhalten, und daß damit auch NATO-Länder, wie etwa Belgien, aber auch außereuropäische Länder bereits mit österreichischen Produkten in diese Beschaffungsvorgänge eingestiegen sind. Wir können sagen, daß wir damit auch hinsichtlich der Stei


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