Bundesrat Stenographisches Protokoll 630. Sitzung / Seite 72

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Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, nennen, die für einen Großteil ihrer Einrichtungen und Organe Wien als Sitz auserkoren hat.

Nicht zu vergessen ist im Zusammenhang mit den internationalen Organisationen auch die große Anzahl an Kongressen und Konferenzen, die in Österreich und vor allem in Wien abgehalten werden. Diese Tendenz ist, wie der Außenpolitische Bericht belegt, im Steigen begriffen.

Ich bin auch davon überzeugt, daß der EU-Vorsitz Österreichs im zweiten Halbjahr 1998 sowohl inhaltlich als auch organisatorisch hervorragend über die Bühne gehen wird. Die Vorbereitungen laufen bereits auf vollen Touren, und ich möchte der Frau Staatssekretärin für ihre Bemühungen danken.

Zum Abschluß meiner Rede möchte ich noch auf ein Kapitel des Außenpolitischen Berichts eingehen, das mir sehr am Herzen liegt, nämlich die Auslandskulturpolitik. Österreich wird im Ausland im hohen Maße mit Kultur, sei es mit Musik, sei es mit bildender Kunst, assoziiert, und von diesem hohen Kapital im Ausland profitieren wir meiner Meinung nach noch viel zu wenig. Es geht in keinster Weise darum, Österreich ein antiquiertes, zuckersüßes oder kitschbehaftetes Image zu verpassen. Ganz im Gegenteil: Kultur und technische Entwicklung, Kunst und Wissenschaft sind keine Gegensätze, sondern ergänzen einander viel mehr. Daß Österreich ein Industrieland ist, stellt keinen Widerspruch dazu dar, daß es auch Kulturnation ersten Ranges ist. Das eine kann das andere sogar bedingen. Denken Sie etwa an das Sony-Werk in Salzburg, um nur ein Beispiel zu nennen. Wenn man bedenkt, welches enorme mediale Echo beispielsweise Auslandstourneen unserer Philharmoniker finden, dann ist es für mich doch erstaunlich, warum man derartige Gelegenheiten im Ausland nicht stärker für die Präsentation des Wirtschaftsstandortes Österreich und seiner Produkte nützt. Im Außenpolitischen Bericht 1996 sind die kulturellen und wissenschaftlichen Aktivitäten der österreichischen Auslandskulturpolitik festgehalten.

Meine Damen und Herren! Kultur und Wissenschaft dürfen nicht zu Randerscheinungen degenerieren, auch nicht in Sparzeiten. Denn ohne Wertschätzung der kulturellen Wurzeln wie auch deren Weiterentwicklung kann es nach meinem Dafürhalten kein gemeinsames Europa geben.

Zum Abschluß ist mir ein Anliegen, allen Mitarbeitern des Außenministeriums, vor allem Herrn Außenminister Dr. Schüssel und Frau Staatssekretärin Dr. Ferrero-Waldner, für ihre hervorragende Arbeit im Dienste Österreichs zu danken. Mein Dank schließt selbstverständlich auch die Damen und Herren in den Auslandsvertretungen ein, deren Arbeit im Gegensatz zu manchen leider noch immer vorhandenen Klischees eine äußerst schwierige und manchmal auch nicht ungefährliche ist, wie es etwa das Geiseldrama in Lima gezeigt hat.

Meine Parteifreunde und ich werden dem Bericht gerne zustimmen. – Ich danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

14.08

Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächster zu Wort gemeldet ist Bundesrat Dr. Franz Werner Königshofer. Ich erteile es ihm.

14.08

Bundesrat DDr. Franz Werner Königshofer (Freiheitliche, Tirol): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Kone#ny! Ich kann auf Ihre oberlehrerhaften Bemerkungen sehr gerne verzichten! (Bundesrat Kone#ny: Selbstverständlich! Ich habe Sie ja gestört!) Ich kann Ihnen versichern: Ich habe mir Ihre Rede sehr gut angehört, und ich werde auch in bezug auf die Ostöffnung auf Ihre Ausführungen gerne zurückkommen, denn sie waren heute recht interessant und brachten doch ein paar neue Aspekte und Einsichten der Regierungsparteien zutage.

Als Tiroler Abgeordneter habe ich mir im Außenpolitischen Bericht vor allem zwei Bereiche angesehen: einerseits die Südtirolpolitik und andererseits die europäischen Integrationsschritte.


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