Anteil der öffentlichen Gelder bei den Biobetrieben kaum über dem Durchschnitt liegt. Die Marktfruchtspezialbetriebe gehören zu der Betriebsgruppe mit den höchsten Einkommen. Sie weisen aber auch den höchsten Anteil an öffentlichen Geldern auf. Der Anteil der öffentlichen Gelder ist bereits um 10 Prozent höher als bei den Biobetrieben, nämlich 83,4 Prozent.
In den Rinderhaltungsspezialbetrieben blieb der erwartete Absturz bei der Einkommensentwicklung aufgrund der BSE-Krise aus, so fielen die Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft lediglich um 1 Prozent. Die Rinderhaltungsspezialbetriebe erwirtschaften allerdings im Vergleich zu anderen Spezialbetrieben ein sehr bescheidenes Einkommen. Der Anteil der öffentlichen Gelder beträgt hier bereits 88,6 Prozent.
Unter dem österreichischen Durchschnitt lag die Einkommensentwicklung bei den Milchwirtschaftsspezialbetrieben.
Von allen Betriebsgruppen die beste Einkommensentwicklung mit plus 20 Prozent hatten 1996 die Schweinehaltungsspezialbetriebe. Sie erzielten 1996 von allen Betriebsgruppen das höchste Einkommen je Arbeitskraft – bei einem weit unterdurchschnittlichen Anteil der öffentlichen Gelder. Die öffentlichen Gelder betragen hier nur 24 Prozent. – Und ich könnte diese Liste noch fortsetzen.
Ich glaube, angesichts dieser Analyse kann zusammenfassend festgestellt werden, daß es notwendig ist, die Einkommensentwicklung über einen längeren Zeitraum zu bewerten und nicht von einem Grünen Bericht zum anderen. Ich komme aus einem Weinbaugebiet, und wenn man sich die Weinbauspezialbetriebe anschaut, dann, muß man sagen, hatten sie im Durchschnitt eine positive Einkommensentwicklung, nämlich plus 5 Prozent. Aber in einzelnen Weinbauregionen war die Einkommensentwicklung auch im Vergleich zu den Vorjahren wiederum recht unterschiedlich. – Wachau minus 14 Prozent, Weinviertel plus 48 Prozent, Burgenland minus 29 Prozent. Ich glaube, wir sollten angesichts dieses Zahlenmaterials mit einer vorschnellen Bewertung, mit einer vorschnellen Analyse sehr vorsichtig sein und über Jahre hinaus die Entwicklung betrachten.
Sehr geehrte Damen und Herren! Diese Analysen zeigen auch, daß trotz Ausgleichszahlung und gezielten Förderungen das Problem der Landwirte nicht gelöst ist. Engagement, Flexibilität und die Bereitschaft, neue Wege einzuschlagen, sind die besten Voraussetzungen für einen funktionierenden und einträglichen Landwirtschaftsbetrieb. Wurde früher die Quantität gefördert, so geht heute die Tendenz eindeutig zum qualitativ hochwertigen Produkt. Bei hochwertigen Produkten spielt natürlich auch die Tierhaltung, der Tiertransport, eine wichtige Rolle.
Meine Damen und Herren! Gewinnmaximierung darf keinen höheren Stellenwert als die Bedürfnisse der wehrlosen Tiere haben. Einzige Abhilfe könnte meiner Meinung nach ein einheitliches und bundesweites Tierschutzgesetz bringen. Derzeit ist Tierschutz Ländersache.
Sehr geehrter Herr Minister! Da Ihre Partei in den meisten Bundesländern die Agrarlandesräte stellt, ersuche ich Sie, in diesem Bereich für ein bundesweites Tierschutzgesetz aktiv zu werden. Kernpunkt für ein bundesweites Tierschutzgesetz müßte der sogenannte Tiergerechtigkeitsindex sein. Die Einführung eines solchen Indexes würde in allen Fällen zu einer erheblichen Steigerung der Fleischqualität führen. Gerade der BSE-Skandal in Großbritannien hat bewiesen, daß artfremde Fütterung und artfremde Tierhaltung nicht nur Qualitätsverluste, sondern sogar ernsthafte Gesundheitsschäden für den Menschen zur Folge haben. Um so etwas zu verhindern, müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen geändert werden.
Hohes Haus! Im vorliegenden Grünen Bericht sind auch Schutzmaßnahmen angesprochen, wie Schutz des Waldes, Bodenschutz und Gewässerschutz. Positiv und für viele, die sich mit dem nicht näher beschäftigt haben, vielleicht auch überraschend ist zum Beispiel die Entwicklung des Kronenzustandes der Waldbäume. So gibt es über die letzten acht Jahre eine stetige Verbesserung. Man soll nämlich auch das Positive hervorheben.
Sehr geehrter Herr Bundesminister! Noch ein Aspekt: Da ich den Bodenschutz erwähnt habe, möchte ich Sie auf einen organisatorischen Mangel in Ihrem Bereich aufmerksam machen. Im
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