Bundesrat Stenographisches Protokoll 631. Sitzung / Seite 64

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teilweise ist es gelungen! In den Grundausführungen haben Sie recht, daß es gelungen ist ...! – Zwischenruf des Bundesrates Waldhäusl. )

Es ist Gott sei Dank zum überwiegenden Teil gelungen, und es ist weiterhin möglich, daß jeder, der Bauer sein will, auch Bauer sein kann. (Zwischenruf des Bundesrates Farthofer. ) Es wird trotz aller Hilfestellungen immer wieder bäuerliche Familien, aber auch Familien in anderen Berufsgruppen geben, die sagen: Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr. – Ob sie tatsächlich alles ausgenützt und in Anspruch genommen haben, was ihnen angeboten wird, ob sie auch jede Beratung in Anspruch genommen haben, wage ich zu bezweifeln. Ich darf aber noch einmal feststellen, daß es mir um jeden Betrieb leid tut, der in Österreich aufgegeben wird.

Die "Agenda 2000" ist bereits erwähnt worden. Es muß weiterhin möglich sein, daß unsere Betriebe über die Produktpreise ein Einkommen erzielen können. Ich sehe keinen Sinn darin, daß Produktpreise weiter gesenkt werden, und sehe dafür auch keine Notwendigkeit. Das ist ein Diskussionspapier, das zu diskutieren sein wird. Es werden Argumentationen, aber auch Vorschläge gemeinsam auszuarbeiten sein, damit wir unsere bäuerliche Landwirtschaft auch in Zukunft erhalten können.

Denn wenn wir uns in Zukunft von der industrialisierten Landwirtschaft unterscheiden wollen, wenn wir weiterhin die Garantie haben wollen, gesunde Lebensmittel zu bekommen, wenn wir weiterhin die Garantie haben wollen, gesundes Wasser und gesunden Grund und Boden zur Verfügung zu haben, dann brauchen wir die Rahmenbedingungen dafür, daß bäuerliche Familien auch in Zukunft bäuerliche Familienbetriebe bewirtschaften können. – Ich bedanke mich. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

13.18

Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächstem Redner erteile ich Herrn Bundesrat Stefan Prähauser das Wort. – Bitte.

13.18

Bundesrat Stefan Prähauser (SPÖ, Salzburg): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hoher Bundesrat! Ich gehe zunächst davon aus, daß der Herr Bundesminister der unverhohlenen Aufforderung, uns in Zukunft mit Grünen Berichten zu beflunkern oder von der Realität fernzuhalten, sicherlich nicht nachkommen wird.

Ich möchte mich aber auch nicht dort einreihen, wo es gilt, Zwietracht zu säen, Zwietracht unter den verschiedenen Auffassungen darüber, wie man dem Bauernstand in Zukunft helfen kann. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei Kollegin Fischer für die sachliche Referierung der Probleme aus der Sicht der Bauern, die sie zu vertreten hat, bedanken. Es wäre manchmal gut, Kollege Waldhäusl, wenn wir uns an den Frauen und deren Umgangsformen orientieren würden. Wir würden uns vielerlei Zwistigkeiten ersparen (Beifall bei SPÖ und ÖVP) und möglicherweise in der Fähigkeit dazugewinnen, uns verstehen zu lernen. Ich glaube, daß Streiten niemals ein probates Mittel zur Bewältigung augenscheinlicher Probleme sein kann. (Zwischenruf des Bundesrates Waldhäusl. )

Herr Kollege Steinhäusl! Waldhäusl! (Bundesrat Waldhäusl: Auch schön! – Zwischenruf des Bundesrates Dr. Kaufmann. ) Auch ein schöner Name. (Zwischenruf des Bundesrates Waldhäusl. ) Das ist noch etwas ganz anderes, aber das wollte ich eigentlich nur andeuten.

Herr Kollege Waldhäusl! Da Sie so gerne berühmte Journalisten zitieren, dabei allerdings nie über die Überschrift hinauskommen oder das nicht wollen, möchte ich Ihnen heute auch einen Artikel ans Herz legen, damit Sie ihn lesen. In den "Salzburger Nachrichten" hat der Redakteur Schwischei einiges aus der Sicht der Bauern mitzuteilen:

Ich denke, es muß unsere Aufgabe sein, in die Zukunft zu denken, und dazu verweise ich auf die Überschrift dieses Artikels. Ich darf Ihnen aber versichern, daß ich auch den Rest gelesen habe. In der Überschrift steht "Neue Einkommensquellen für die Bauern" und wie man "nachwachsende Rohstoffe als ,sanften‘ Ersatz in der Chemie und Industrie stärker nutzen" kann.


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