Bundesrat Stenographisches Protokoll 631. Sitzung / Seite 66

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Daher ist es wichtig, nicht nur Überschriften zu lesen, sondern in der Lektüre fortzufahren, um den Inhalt auch verstehen zu können. Für mich war das neu, als ich es las, das gebe ich gerne zu.

Die "Salzburger Nachrichten" schreiben schließlich: "Ätherische Öle wären zudem eine ideale Kapitalanlage, weil sie unbegrenzt lagerfähig seien und nur dann verkauft werden müßten, wenn der Preis gut sei." Viele haben ja das Problem, daß sie mit ihren vollen Lagerhäusern daran mitwirken, die Preise in den Keller zu drücken. Was in diesem Artikel vorgeschlagen wird, böte aus meiner Sicht sicherlich eine gute Gelegenheit, aus dieser Zange herauszukommen.

Damit kann man "das Monopol großer Chemiekonzerne brechen. ,Die sanfte Chemie ist einfach, überschaubar und auch von Klein- und Mittelbetrieben zu bewältigen.’ Natürlich müßten sich dazu die politischen Rahmenbedingungen ändern", das muß klar sein: ",Jetzt werden Prämien bezahlt, damit man Flächen stillegt. Vernünftiger wäre es, mit diesem Geld Investitionen in diesen neuen Bereichen staatlich abzusichern.’"

Kollegen von der FPÖ! Bauern Angst machen: Das kann niemals eine Lösung sein. Ich sage das ganz bewußt auch in dem Wissen, daß eine Statistik ergeben hat, daß 80 Prozent der wählenden Österreicherinnen und Österreicher der folgenden Meinung sind: Um die Zukunft bewältigen zu können, ist es notwendig, sich fortzubilden.

Was bei dieser statistischen Befragung besonders ins Auge fällt, ist, daß die Wähler und Wählerinnen der FPÖ dies – im Gegensatz zu den anderen – nur zu 20 Prozent meinen. Auch diesbezüglich sollte man nicht immer nur darauf hinweisen, daß irgend jemand schuld sei, sondern vielleicht einmal damit beginnen, den Menschen auch zu sagen, daß sie selbst dazu in der Lage sein müßten, ihren Teil beizutragen.

Wir lassen die Bauern nicht allein. Allerdings erfordert die Zukunft neue Wege. So, wie es bei den Pensionen neue Wege zu gehen gilt, gilt dies auch bei den Bauern. Wir gehen die neuen Wege auch unter dem Aspekt der Notwendigkeit einer gerechten Staffelung von Förderungen gemeinsam mit den Menschen des Bauernstandes.

Mein Kollege Payer hat bereits angekündigt, daß wir diesen Bericht zustimmend zur Kenntnis nehmen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

13.27

Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächstem Redner erteile ich Herrn Bundesrat Leopold Steinbichler das Wort. – Bitte.

13.27

Bundesrat Leopold Steinbichler (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Zum vorliegenden 38. Grünen Bericht wurden von meinen Vorrednern schon sehr wichtige Themen angesprochen. Ich bin unter anderem auch Kollegen Payer dafür dankbar, daß er nicht ein Klischee, sondern das Berufsbild des Bauern modern und den Tatsachen entsprechend dargestellt hat.

Es hat einmal eine Zeit gegeben, zu der naive Gruppen in unserer Bevölkerung versucht haben, das Wort "Bauer" als Schimpfwort zu etablieren. Ich denke, wer nur ein wenig Einblick in die Landwirtschaft hat und die multifunktionalen Leistungen kennt, die von diesem Berufsstand, von unseren Bäuerinnen und Bauern erbracht werden, der wird sehr weit weg von diesem sogenannten "bezeichnenden" Wort "Bauer" sein und statt dessen mit Wertschätzung über diesen Berufsstand sprechen.

Die Landwirtschaft kämpft sehr oft mit Vorurteilen, sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf medialer Seite. Beispiele dafür sind "Trinkwasserverschmutzer" oder "Subventionsempfänger", aber es gibt dafür auch ein viel jüngeres Beispiel, wenn man an das Schlagwort "Cholesterin" denkt. – Jetzt wird bestätigt, wie sehr man einer Sparte der Landwirtschaft, der Fleischproduktion, über Jahre hinweg großen Schaden zugefügt hat, und zwar durch die Unterstellung, Cholesterin sei gesundheitsschädlich und gefährlich. Interessanterweise ist vorgestern in den


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