Bundesrat Stenographisches Protokoll 634. Sitzung / Seite 61

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Denn eines frage ich mich schon: Wie sollen Lehrer heute unterrichten, wenn die Kinder zu Hause nur von Rechten und nie von Pflichten hören? – Ich denke, auch hier ist das Zusammenspiel Eltern – Lehrer sehr notwendig. Manche Eltern machen es sich schon sehr einfach und geben für einen Mißerfolg der Schule die Schuld. Oft aber sind es die Eltern, die versagen. Was hilft es, wenn in den Schulen Berufsorientierung unterrichtet wird, zu Hause aber, was die entsprechende Geisteshaltung der Kinder angeht, von den Eltern keine Unterstützung geleistet wird?

Ich spreche mich auch gegen einen Wettbewerb der einzelnen Schulsysteme aus, weil ich überzeugt bin, daß jenes System am erfolgreichsten ist, dem es am besten gelingt, motivierte, qualifizierte Lehrer, motivierte Schüler und erziehende Eltern in Abstimmung mit den Forderungen an die jeweiligen Fachrichtungen zu koordinieren. Bildung kostet Geld, aber ich denke, es ist das bestinvestierte Kapital, und weil die vorliegenden Novellen eine Verbesserung in Richtung Praxis darstellen, werde ich ihnen meine Zustimmung erteilen. (Beifall bei der ÖVP.)

12.53

Vizepräsident Jürgen Weiss: Frau Bundesrätin Barbara Pühringer hat das Wort gewünscht. Ich erteile es ihr.

12.53

Bundesrätin Uta Barbara Pühringer (ÖVP, Oberösterreich): Herr Präsident! Herr Minister! Vor allem Frau Kollegin Mühlwerth! Sie ist nicht herinnen, aber sie wird es dann nachlesen können, und Sie werden es ihr vielleicht sagen. Sie können sich vorstellen, daß mir derartige Bemerkungen oder eine solche eine Kritik an Schule und Lehrern als Lehrerin weh tut und ich das nicht unwidersprochen lassen kann.

Wenn sie behauptet, daß die Schule die Ansprüche der Eltern nicht erfüllt, so muß ich das zurückweisen. Ich kenne eine Studie, die erst wenige Monate alt ist, und diese besagt, daß 70 Prozent der Eltern unserer österreichischen Schüler mit der Schule, mit den Lehrern ihrer Kinder zufrieden sind. Dieses Ergebnis steht im krassen Widerspruch zur Aussage der Kollegin, und ich glaube, daß es eine schöne Bestätigung und Anerkennung unserer österreichischen Lehrer ist. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

12.54

Vizepräsident Jürgen Weiss: Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.

Die Debatte ist geschlossen.

Wird von der Berichterstattung ein Schlußwort gewünscht? – Auch das ist nicht der Fall.

Die Abstimmung über die vorliegenden Beschlüsse des Nationalrates erfolgt getrennt.

Wir kommen zunächst zur Abstimmung über den Beschluß des Nationalrates vom 10. Dezember 1997 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Schulorganisationsgesetz geändert wird.

Ich bitte jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, gegen den vorliegenden Beschluß des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben, um ein Handzeichen. – Es ist dies die Stimmenmehrheit.

Der Antrag ist somit angenommen.

Wir kommen weiters zur Abstimmung über den Beschluß des Nationalrates vom 10. Dezember 1997 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Berufsreifeprüfung geändert wird.

Ich bitte jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, gegen den vorliegenden Beschluß des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben, um ein Handzeichen. – Es ist dies die Stimmeneinhelligkeit.

Der Antrag ist somit angenommen.

Wir kommen weiters zur Abstimmung über den Beschluß des Nationalrates vom 10. Dezember 1997 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Schulunterrichtsgesetz geändert wird.


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