politischen Lager gibt. Ich glaube, daß das wichtig, notwendig und gut ist, und zwar vor allem deswegen, weil es diesbezüglich nicht nur einen Grundkonsens quer durch alle politischen Lager gibt, sondern der Zivildienst auch von den Menschen in unserem Lande sehr stark befürwortet, von der österreichischen Bevölkerung anerkannt wird.
Eine Untersuchung, die in Auftrag gegeben worden ist, hat gezeigt, daß 77 Prozent der österreichischen Bevölkerung den Zivildienst als eine gute Sache betrachten. 44 Prozent halten den Zivildienst sogar als eine sehr wichtige Einrichtung. Der Zivildienst ist also etwas, was von der überwältigenden Mehrheit der österreichischen Bevölkerung für wichtig, für notwendig und für gut erachtet wird.
Ich glaube, daß die Arbeit der Zivildiener für die Gesamtgesellschaft wichtig ist. Meiner Meinung nach ist die Arbeit der Zivildiener aber auch für deren persönliche Entwicklung wesentlich, da sie dadurch einen sehr wichtigen und auch einen sehr tiefen Einblick in viele soziale Probleme bekommen und auch mitbekommen, daß es nicht nur eine heile Welt gibt, sondern daß es auch viele Menschen gibt, die unter sehr schwierigen Bedingungen leben müssen, die sehr schwierige Lebenssituationen meistern müssen. Ich glaube, daß dem Zivildiener sehr deutlich signalisiert wird, wie wichtig es ist, daß man sich für den Nächsten engagiert. Es ist sehr erfreulich, daß sehr viele Zivildiener nach Ableistung ihres Zivildienstes in der Organisation, in der sie tätig gewesen sind, ehrenamtlich weiterarbeiten. Ich glaube, das ist ein gutes Beispiel dafür, wie notwendig diese Einrichtung ist.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im wesentlichen hat, wie bereits angeschnitten worden ist, diese Zivildienstgesetz-Novelle zwei wichtige Zielvorgaben. Die eine ist, den Auslandsdienst klar zu regeln. Das bedeutet auch, daß gewährleistet ist, daß es da keinen Mißbrauch gibt.
Ich glaube, daß es notwendig und wichtig ist, zu sagen, daß prinzipiell der Zivildienst im Inland zu leisten ist und daß es nur in Ausnahmefällen einen Zivildienst im Ausland geben kann, und wenn es Ausnahmefälle gibt, so sollen diese klar definiert sein. Ich halte die Ausrichtung des Zivildienstes im Auslandsbereich ausschließlich auf den Gedenkdienst und auf den Friedensdienst für wichtig, notwendig und gut.
Meine Damen und Herren! Ich halte es für notwendig und im österreichischen Interesse, daß junge Menschen an internationalen Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus und an der Aufarbeitung der Geschichte arbeiten und dieses Wissen weiterhin vermitteln. Ich bekenne mich dazu und meine, daß das sinnvoll und gut ist.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben im heurigen Jahr an die 6 500 Zivildiener, und davon leisten 61, also nicht einmal 1 Prozent aller Zivildiener, ihre Arbeit im Ausland ab, und zwar in den genannten Einrichtungen. Zivildienst in anderen Einrichtungen wie beispielsweise bei "Radio Moçambique" wird durch diese Gesetzesnovelle verhindert. Das ist in Zukunft nicht möglich.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die zweite Regelung betrifft die Frage, ob es sinnvoll ist, daß nun ein Kostenersatz auch für die sogenannten Blaulichteinrichtungen eingeführt wird. Dazu ist von seiten der Freiheitlichen Partei die Kritik gekommen, daß der nun festgesetzte Beitrag im Vergleich zu dem von anderen Organisationen zu entrichtenden Kostenersatz zu niedrig ist, während von seiten der ÖVP die Kritik gekommen ist, daß das eine unzweckmäßige, zusätzliche finanzielle Belastung für die Rotkreuzorganisationen bedeutet.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich halte es nicht für gerechtfertigt, daß die sogenannten Blaulichtorganisationen, in denen von 6 500 Zivildienern nahezu 3 000 Zivildiener, nämlich 2 990, tätig sind, die nicht nur eine wichtige ehrenvolle Arbeit der karitativen Betreuung leisten, sondern zum Teil auch – das weiß jeder von uns, der in "Blaulichtorganisationen" ehrenamtlich tätig ist – Arbeiten verrichten, durch die zusätzliche Einnahmen erzielt werden, wobei die "Blaulichtorganisationen" sogar in Konkurrenz zur Privatwirtschaft treten, zum Beispiel in Form von Taxiunternehmen und ähnlichem, nichts bezahlen müssen, während andere
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