etwa 200 Ärzten erforderlich. Diese Maßnahme wäre besonders auch zur Eindämmung gesundheitsbedingter Frühpensionen wichtig.
Eine andere These, eine andere Forderung bezieht sich auf die Rehabilitation, auf den gezielten Ausbau der Rehabilitationskapazitäten unter Einbeziehung der Kureinrichtungen zur gezielten Behandlung von Schlaganfall-, Herz-Kreislauf- und Krebspatienten bis zur Ausbildung ausreichender Fachkräfte, vor allem Logopädinnen und Logopäden, Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten.
These 5: die Ausweitung der Sportmedizin auf den Breitensport. 54,4 Milliarden Schilling kosten jährlich die Folgen von Heim-, Freizeit- und Sportunfällen. 25 Prozent der Unfälle könnten laut Experten durch vermehrte Aufklärung vermieden werden. So kennen zum Beispiel 65 Prozent der Schifahrer keine einzige Pistenregel.
Eine zusätzliche Forderung: Unfallversicherung für gefährliche Freizeitsportarten wie Drachenfliegen, Paragleiten, Rafting und Mountainbiking und sportmedizinische Betreuung für alle Sportvereine, nicht nur für den Leistungssport.
Mehrfach angesprochen wurde heute auch schon die Forderung, gegen die modernen Seuchen wie Drogen und Aids aufzutreten. Prävention und Aufklärung sind nach allen internationalen Erkenntnissen die wichtigsten Maßnahmen. Dazu gibt es auf europäischer Ebene bereits gute Aktionsprogramme, an denen wir uns auch in Österreich beteiligen sollten.
Ich bin dankbar, daß Kollege Gerstl jetzt nicht da ist, und komme zum siebenten Punkt: Maßnahmen gegen Tabakkonsum und nicht nur Maßnahmen zum Schutz der Nichtraucher. (Heiterkeit bei der ÖVP. – Beifall der Bundesrätin Pühringer. ) Noch immer muß die Gesellschaft zirka 40 Milliarden Schilling jährlich als Folgekosten des Rauchens tragen. Das Nichtrauchergesetz erfüllt, wenn überhaupt, nur eines von drei wichtigen Zielen im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Tabakkonsums, die da sind: erstens die Kinder und Jugendlichen vor der Verführung zu schützen, zweitens die Nichtraucher vor Beeinträchtigung durch den Rauch zu schützen und drittens den Rauchern zu helfen, von ihrer Sucht loszukommen.
Der achte Punkt schließlich betrifft die psychischen Krankheiten. Ich habe mich gewundert, daß das heute im Zusammenhang mit dem Gesundheitsbericht nicht oder nicht explizit angesprochen wurde. Aufklärung und psychiatrische Versorgung sind zu verbessern. Jährlich sterben in Österreich mehr Menschen durch Selbstmord als durch Verkehrsunfälle. Viele leiden – oder litten – an einer durchaus heilbaren psychischen Krankheit. Leider ist die Akzeptanz und das Wissen über derartige Erkrankungen in Österreich noch sehr gering. Es bedarf deshalb dringend einer verstärkten Aufklärung der Ärzte, vor allem auch in der Aus- und Weiterbildung, und der Bevölkerung, des Auf- und Ausbaues der dezentralen psychiatrischen Versorgung sowie schließlich einer leistungsgerechten Honorierung des ärztlichen Gesprächs. Laut einer niederländischen Untersuchung entfallen etwa 20 Prozent der gesamten Kosten des Gesundheitssystems auf psychiatrische Erkrankungen.
Wie eingangs erwähnt, wären dies acht Schwerpunkte zur Gesundheitsförderung und -vorsorge.
Meine Damen und Herren! Hoher Bundesrat! Durch die in dem Bericht des Gesundheitsausschusses des Nationalrates aufgenommene Feststellung zu § 2 Z 2 wird ausdrücklich festgehalten, daß sich die Möglichkeit der Mitfinanzierung von Projekten auch auf Einreichungen von natürlichen oder juristischen Personen erstreckt. Ich muß explizit darauf hinweisen, da in der Stellungnahme des Landes Tirol zu diesem Bundesgesetz eine verbindliche Regelung der Mitwirkungsrechte der Länder gefordert wird, und – ich darf wörtlich zitieren – es heißt dort: "Die bisherige Erfahrung in der Präventivmedizin zeigt, daß gerade die föderalistische, bevölkerungsnahe Umsetzung von Vorsorgeprojekten die effizienteste ist, da dabei auch die regionalen und lokalen Gegebenheiten berücksichtigt werden können. Im Interesse der bestmöglichen Erreichung der angestrebten Ziele sowie im Interesse der effizientesten Mittelverwendung werden daher entsprechende Mitwirkungs- und Mitentscheidungsrechte der Länder gefordert." – Ende des Zitats.
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