Bundesrat Stenographisches Protokoll 640. Sitzung / Seite 28

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Bundesrat Alfred Schöls (ÖVP, Niederösterreich): Frau Bundesministerin! Haben Sie schon Erfahrungswerte, inwieweit sich die heuer erstmals geltenden neuen Regelungen im Bereich der berufsbildenden höheren Schulen, nämlich das Frühwarnsystem und das neue Aufnahmeverfahren – Sie haben schon darauf hingewiesen –, bisher bewährt haben?

Präsident Ludwig Bieringer: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Wir haben festgestellt, daß im Schnitt 10 Prozent weniger Fünfer gegeben worden sind. Im Handelsschul- und im HAK-Bereich waren es bis zu 23 Prozent. Auch im HTL-Bereich ist der Wert über 10 Prozent gelegen. Ich meine daher, daß dieses System, das zum erstenmal umgesetzt wurde, ein sehr zielführendes ist.

Präsident Ludwig Bieringer: Danke.

Werden weitere Zusatzfragen gewünscht? – Ich bitte Herrn Bundesrat Thomas Ram um die Zusatzfrage.

Bundesrat Thomas Ram (Freiheitliche, Niederösterreich): Frau Ministerin! Ist Ihrer Meinung nach die Aufnahme von Lehrlingen in die angesprochenen Schulmodelle eine geeignete Maßnahme zur Steigerung der Verbleibsquote?

Präsident Ludwig Bieringer: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Nein!

Präsident Ludwig Bieringer: Wir gelangen nunmehr zur 16. Anfrage, 895/M, an die Frau Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten.

Ich bitte den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Mag. Günther Leichtfried, um Verlesung der Anfrage.

Bundesrat Mag. Günther Leichtfried (SPÖ, Niederösterreich): Frau Bundesministerin! Ich komme noch einmal zum Problem "arbeitslose Lehrer und Lehrerinnen" zurück. Meine Frage lautet:

895/M-BR/98

Inwieweit können Sie sich vorstellen, verstärkt LehrerInnen, die keine adäquate Anstellung im Schulbereich finden, in der Erwachsenenbildung einzusetzen?

Präsident Ludwig Bieringer: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Ich glaube, daß ich vom Ministerium aus prinzipiell niemanden integrieren werde, meine aber, daß die Erwachsenenbildungsorganisationen durch entsprechende finanzielle Unterstützung sehr wohl in die Lage versetzt werden sollen, geeignete Lehrer und Lehrerinnen einzusetzen. Dabei muß ich allerdings auf der anderen Seite feststellen, daß ich es für eine gute und wichtige Sache hielte, wenn Lehrerinnen und Lehrer ein paar Jahre außerhalb des Lehrbereichs tätig wären, um andere, wichtige Erfahrungen sammeln zu können. Ich meine, daß es für jemanden, der zuerst in die Schule geht, dann auf der Uni studiert und dann wieder das ganze Leben in der Schule ist, keine schlechte Erfahrung wäre, wenn er zwei bis drei Jahre in einem anderen Bereich tätig wäre. Ich meine, daß man jene Qualifikationen, die man entweder im Ausland oder im Wirtschaftsbereich erworben hat, auch als besondere Qualifikationen bei der Anstellungsbewerbung werten sollte.

Präsident Ludwig Bieringer: Wird eine weitere Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Bundesrat Leichtfried.


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