haben all das schon einmal erlebt, und zwar vor nicht allzu langer Zeit, wie Sie, Herr Minister, selbst erwähnt haben, und zwar im Zuge der Auseinandersetzungen in Kroatien.
Ich denke daran, was dies damals für uns als Tourismusland bedeutet hat. Damals wurde auch von einem Minimum an Asylantenaufnahmen gesprochen, und dann hatten wir einen Flüchtlingssommertourismus und einen Flüchtlingswintertourismus. Wenn man Ihren Worten Glauben schenken kann, dann werden wir von einer Asylanten- und Flüchtlingswelle überrollt werden, und viele werden illegal hier sein, und viele werden legal verweilen. Diese müssen doch auch alle untergebracht werden! (Präsident Gerstl übernimmt den Vorsitz.)
Herr Minister! Wenn auch die Wirtschaftslage der Tourismusbetriebe nicht gerade rosig ist, wenn auch Herr Nationalratsabgeordneter Mag. Peter als Großhotelier meint, daß 30 bis 40 Prozent der Klein- und Mittelbetriebe zugesperrt gehören und der Staat diese Betriebsschließungen fördern müßte, so glaube ich nicht, daß es der richtige Förderungsweg wäre, unsere Wirtshäuser wieder als Flüchtlingslager verwenden zu müssen, wenn es auch vielleicht (Bundesrat Steinbichler: Viele Ihrer Kollegen haben das gemacht!) – lassen Sie mich ausreden, Herr Kollege Steinbichler! – manchen unserer Kollegen zum Wohle gereicht hat, sie teilweise tatsächlich vor einer momentanen Insolvenz bewahrt wurden und ihre Betriebe nachher wieder aufbauen konnten.
Die Insolvenz ist aber nach wie vor wie eine Rute im Fenster gestanden, denn Gäste zurückgewinnen kann man dann, wenn man einmal Flüchtlinge beherbergt hat, sicher nicht mehr so schnell. Das wissen Sie ganz genau. Wenn einmal irgend etwas kaputt gemacht ist, dann wird es nicht mehr so schnell aufzubauen sein.
Meine Damen und Herren! Ich glaube, daß es sinnvoller wäre, die österreichische Wirtshauskultur anders zu fördern und vor allem den Touristen das Land Österreich so zu präsentieren, wie sie es sich in ihren Träumen vorstellen und es in den vielen farbenfrohen und teuren Prospekten sehen, nämlich hauptsächlich von Österreichern bevölkert, die bewirten und Gastfreundschaft bieten. Ich setze voraus, daß unsere Kollegen und vor allem wir Österreicher sicher gerne Hilfe gewähren, aber im Rahmen des Möglichen.
Meine Bitte an Sie, Herr Minister – verbunden mit einem kleinen Dank –, ist: Die Sicherheit in einem Tourismusland muß gewährleistet werden. Bis jetzt können wir das als Werbeargument einsetzen. Aber ich weiß nicht, wie lange das noch möglich sein wird. Nur in einem sicheren Land kann der Gast auch einen schönen Urlaub machen, und dabei stellen die Flüchtlinge ein Problem dar. (Zwischenrufe der Bundesräte Kainz und Steinbichler. )
Herr Kollege! Einen Tourismussommer im Salzkammergut, wie wir ihn 1991 erlebt haben, möchte ich nicht mehr erleben. (Bundesrat Rauchenberger: Kollegin, der Tourismusbericht war letztens auf der Tagesordnung! – Zwischenruf des Bundesrates Steinbichler. ) Sie wissen ganz genau, wieviel Minus wir verzeichnen konnten. Wenn Sie als Tourist auf den Brenner kommen, lieber Herr Kollege Steinbichler, dann glaube ich nicht, daß Kämpfe dort ein schöner Anblick sind.
Die vielen Autoschlangen von und nach Tschechien passen Ihnen doch sicher auch nicht! Und wenn wir dann einmal am Abend keinen Stadtbummel mehr machen können, weil wir uns nur mehr unter Flüchtlingen und Asylanten bewegen, dann ist das sicher auch nicht der Idealfall. (Zwischenruf des Bundesrates Steinbichler. ) Wenn ich von unserem Almtal rede, Herr Steinbichler, dann muß ich Ihnen folgendes sagen: Wenn man aus einem Romantikhotel heraustritt und die ganze Romantik rundum nur mehr darin besteht, daß man von Flüchtlingen und Ausländern umgeben ist, dann ist das auch nicht das Beste. Denn wenn unsere Gäste in Österreich buchen, dann möchten sie auch "Österreich" erleben. (Weiterer Zwischenruf des Bundesrates Steinbichler. )
Ich bin genauso wie Sie der Meinung, daß Humanität Platz greifen soll – aber nur so lange, so lange wir dazu in der Lage sind. Diese Menschen haben das Recht, zu leben und zu überleben, aber, liebe Damen und Herren, bitte nicht auf Kosten unserer Bürger, nicht auf Kosten unserer Natur, unserer Kinder in unseren Schulen, der Religionen und nicht auf Kosten unserer Exeku
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