die Meßstation sehr gut kenne, kann ich diese Zahl nennen –, kommen vom Hochschwab dazu. Damit weiß man auch, wovon man hier spricht.
Aber die Transportleitung mit einer Länge von 76,5 km hat noch einiges für sich. Es wurden wegen der Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Behältern und den Druckreduzierstationen Trinkwasserkraftwerke eingebaut. Eines davon steht bereits nach wenigen Kilometern in St. Katharein an der Laming, wo der anstehende Wasserdruck von 22 Bar und der Durchfluß dieser 200 Sekundenliter ausreichen, um dort jährlich 3 500 Megawattstunden Strom zu erzeugen, der in das öffentliche Netz eingespeist wird, sodaß dieser Druck nicht quasi sinnlos in der Luft verpufft.
Nun konkret zu den Anschuldigungen gegen Siegfried Nagl, Grazer Landesrat der ÖVP, aber auch gegenüber dem Grazer Wasserwerksdirektor Nickl betreffend allfälligen Verkauf und damit indirekten Zugriff auf die Hochschwabquellen. Kollege Weilharter! Es wundert mich sehr, daß du gesagt hast, daß Nickl das zugegeben hat. Es ist darüber etwas in der Zeitung gestanden. Ich habe wortwörtlich eine Mitteilung von heute da, daß sich Herr Direktor Nickl ausdrücklich dagegen verwahrt und sagt, die Darstellung in der dringlichen Anfrage entspreche in keiner Weise den Tatsachen. Vielmehr handle es sich dabei um die Wiedergabe eines Berichtes – jetzt sind wir soweit – aus der Gratiszeitung "Der Grazer". – Es kann und darf doch nicht so sein, daß das tägliche politische Evangelium und die Weisheiten der Freiheitlichen Partei ausschließlich aus diversen Zeitungen stammt, liebe Kolleginnen und Kollegen! (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)
Richtig ist, daß bereits derzeit ein geschlossenes Leitungssystem vom Hochschwab bis in das Leibnitzerfeld besteht, aber mit folgendem großen Unterschied: Die Leitung vom Hochschwab geht nur bis Friesach, wo sich die Übernahmestelle des Wassers der Stadtwerke Graz befindet. Außerdem besteht seit Jahren eine Leitung von Friesach zum Wasserverband Umland-Graz, und von dort führt eine Leitung weiter in das Leibnitzerfeld; dabei ist der Wasserverband Leibnitzerfeld Leitungsträger und Verantwortlicher.
Es ist richtig, daß diese Leitung bis zur slowenischen Grenze geht. Ich mache aber darauf aufmerksam, daß sie nur bis kurz vor der slowenischen Grenze führt, und dort, lieber Kollege, befindet man sich immer noch in der Steiermark. Ich hoffe aber, daß nicht auch für dich zwei Kilometer, nachdem du Spielfeld passiert hast, die Welt aus ist. Denn sonst müßtest du anzweifeln, daß diese rund ist, dann wäre sie nämlich eine Scheibe. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Diese Leitungen hat man vor Jahren in der Verantwortung gebaut (Bundesrat Weilharter: Dann gibt es die doch!) – nein! –, daß man sich gegenseitig im Falle einer Notversorgung, weil es auch Rohrbrüche und Störungen geben kann, aushelfen kann. Daher ist es auch eine totale Lüge und entspricht in keiner Weise den Tatsachen, daß diese AG eine fertige Planung für eine zweite Hochschwab-Megaleitung von der Obersteiermark bis zur slowenischen Grenze in der Schublade hat, da doch die derzeitige Auslastung der Leitung maximal 30 Prozent beträgt. Es wird niemand auf den Gedanken kommen, eine weitere zu errichten. Es hat mir übrigens in einem Telefonat vor 10 Minuten der Betriebsleiter der ZWHS, Herr Holzer aus Aflenz-Kurort – er wohnt in meiner Nachbargemeinde, ich kenne ihn persönlich –, bestätigt, daß das so ist.
Ich möchte wirklich sehr darum bitten, bei dringlichen Anfragen künftig die echten Fakten auf den Tisch zu legen. Denn ihr könnt nicht verlangen, daß wir bei dringlichen Anfragen eurerseits auch nur in irgendeiner Form mitgehen, wenn darin Halbwahrheiten bis hin zu Lügen enthalten sind. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
Da frage ich mich wirklich, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Freiheitlichen, wie ihr es euch vorstellt, daß man hier gemeinsam mit euch arbeiten kann.
Auch was Stadtrat Mag. Nagl betrifft, ist die Situation die, daß es richtig ist, daß es um eine Diskussion der Bereiche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung geht, weil Ver sorgung und Ent sorgung derzeit noch in Graz getrennt sind. Es soll eben eine Gesamtdiskussion über die Zukunft der Grazer Stadtwerke geführt werden. Kollege Tremmel hat den Fahrplan schon
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