Bundesrat Stenographisches Protokoll 650. Sitzung / Seite 68

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Interesse wäre in diesem Zusammenhang allerdings nur, in welchem Umfang diese neuen Medien auch genützt werden. Im Bericht steht zwar, daß in den ersten Wochen 6 000 bis 10 000 Zugriffe täglich stattgefunden haben. Es wäre aber gerade bei der Beobachtung eines längeren Zeitraumes interessant, die Zugriffe auch über einen längeren Zeitraum zu eruieren.

Für mich ist einer der wesentlichsten Aspekte der Bericht des Museums moderner Kunst, und zwar erstens deshalb, weil sich – da befinde ich mich im Widerspruch zur Kollegin Mühlwerth – die Besucherzahlen sehr positiv entwickelt haben (Bundesrätin Mühlwerth: Das steht aber nicht drinnen!) , wie in vielen Bereichen der Museen – ganz abgesehen von der Monet-Ausstellung; wenn Sie diese vom Jahre 1996 abrechnen, dann sieht es wesentlich anders aus –, und dies wahrscheinlich auch, weil es im Bereich des Museums moderner Kunst ein nachvollziehbares Marketingkonzept gibt, zweitens, weil das Museum moderner Kunst die museumspolitischen Ziele ganz klar definiert, und drittens, weil das Museum moderner Kunst sowohl über historische Positionen der Kunst des 20. Jahrhunderts als auch über aktuelle Entwicklungen informiert.

Wir könnten jetzt relativ lang über die Begriffe "Kunst" und "Kultur" diskutieren. Ich glaube, daß Kultur und Kunst im allgemeinen wesentliche Elemente der österreichischen Gesellschaft sind, die auch eine wesentliche Auswirkung auf den Tourismus in Österreich haben, und zwar nicht nur, was den innerösterreichischen Tourismus betrifft, sondern auch den Tourismus von ausländischen Besucherinnen und Besuchern.

Ein wesentlicher Aspekt wird wahrscheinlich im ganzen Bericht unterschätzt, nämlich jener Teil, in dem es darum geht, internationale Veranstaltungen sowohl im In- als auch im Ausland auszurichten, was ein unschätzbarer Werbefaktor für Österreich ist und auch ein Bild der österreichischen Kulturlandschaft zeigt. Ich glaube, daß es auch darum geht, im Kunst- und Kulturbereich die Stimmung nicht nur in Österreich, sondern auch über die Grenzen hinaus zu vermitteln und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten wir als Österreicherinnen und Österreicher unseren Kunst- und Kulturschaffenden bieten und welches Umfeld diese Kunst- und Kulturschaffenden in Österreich vorfinden. Die Diskussionen des letzten Jahres – Sie haben es vorhin zitiert – machen gerade diese Tätigkeit umso wichtiger.

Abschließend kann man, so glaube ich, feststellen, daß der Kulturbericht 1997 – zwar mit gewissen Abstrichen, aber doch – durchaus gelungen ist, weshalb wir als sozialdemokratische Fraktion diesem zustimmen werden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.28

Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächster Rednerin erteile ich Frau Bundesrätin Therese Lukasser das Wort. – Bitte.

13.28

Bundesrätin Therese Lukasser (ÖVP, Tirol): Sehr geehrter Herr Präsident! Verehrte Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Hoher Bundesrat! Ich darf nahtlos an die Ausführungen von Herrn Kollegen Thumpser anschließen: Kultur ist ein wichtiger, ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Unser ganzes Leben ist in ein künstlerisch-kulturelles Umfeld eingebettet. Die wichtigsten persönlichen Entscheidungen sind vom Zugang zur eigenen Kultur, zur Basis des sozialen Verhaltens geprägt.

Ich bin dankbar, daß ich nunmehr fast zehn Jahre in diesem Teil des Hohen Hauses eine politische Kultur erleben durfte, die mit den Ereignissen der letzten Tage in diesem Hause nichts gemeinsam hat. Ich bedaure zutiefst Stil und Ton, weil diese – durch die Medien in alle Haushalte getragen – geeignet sind, das Ansehen von Politik und Politikern zu beschädigen.

Meine Damen und Herren! Nun zum Kulturbericht 1997, der uns in dieser Form zum dritten Mal vorliegt: Die zentralen Entwicklungen im Kulturbereich und die vielfältigen Aktivitäten unserer Bundesmuseen und vieler anderer bedeutender Einrichtungen in unserem Land werden in übersichtlicher und ansprechender Form dargestellt. Im Kulturbereich war es, wie Sie, verehrte Frau Bundesministerin, in Ihrem Vorwort darlegen, in vieler Hinsicht ein wegweisendes und dynamisches Jahr. Den Bundesmuseen, der Österreichischen Nationalbibliothek, der Österreichischen Phonothek, der Hofmusikkapelle und dem Bundesdenkmalamt war die Aufgabe gestellt,


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