Bundesrat Stenographisches Protokoll 650. Sitzung / Seite 135

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Es liegt weiters ein Antrag der Bundesräte Haunschmid und Kollegen auf Fassung einer Entschließung betreffend angemessene pensionsrechtliche Berücksichtigung familiärer Verpflichtungen vor.

Ich lasse nun über diesen Entschließungsantrag abstimmen.

Ich bitte jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die diesem Antrag zustimmen, um ein Handzeichen. – Es ist dies die Stimmenminderheit.

Der Antrag ist abgelehnt.

Fortsetzung der Tagesordnung

Vizepräsident Jürgen Weiss: Ich nehme nun die Verhandlung zur Tagesordnung wieder auf.

Wir setzen die Verhandlungen über die Tagesordnungpunkte 5, 6 und 7 fort.

Zu Wort gelangt als erster Redner Herr Bundesrat Dr. Vincenz Liechtenstein. – Bitte.

18.37

Bundesrat Dr. Vincenz Liechtenstein (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrter Herr Minister! Ich komme jetzt zu Punkt 6 der Tagesordnung zurück und werde zum Waldbericht 1996 sprechen.

Der nunmehr für das Jahr 1996 vorliegende Waldbericht dokumentiert die große Bedeutung des Waldes für unser Land. Der Wald in Österreich sichert vielen Menschen direkt und indirekt ihr Einkommen. Er produziert den natürlichen Zukunftsrohstoff Holz, er bietet Schutz vor Lawinen, Hochwasser, Steinschlag, Erdrutschen und anderen Gefahren. Er ist die grüne Lunge unseres Landes. Er ist unser wichtigster Erholungsraum und ist mitverantwortlich für die gute Qualität unseres Trinkwassers. Gerade in diesem Bereich sind wir in Europa auch führend.

Unserem Herrn Bundesminister Mag. Molterer und seinem Team ist es wieder gelungen, einen umfassenden Bericht über den Zustand des österreichischen Waldes, über die wirtschaftliche Lage der Forst- und Holzwirtschaft, über die Wildbach- und Lawinenverbauung, über die forstliche Raumplanung, über die internationalen Agenden der heimischen Forstwirtschaft und über die Beeinträchtigung des Waldes durch Wild- und Weidevieh vorzulegen. Es wurde heute schon etliches darüber gesagt.

Der sehr informative Textteil des Waldberichtes wird durch eine umfangreiche Tabellensammlung unterstützt. Der österreichischen Forstwirtschaft steht durch die österreichische Waldinventur ein gutes Instrument zur Kontrolle des Waldzustandes zur Verfügung. Diese Waldinventur wird im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft durch die Forstliche Bundesversuchsanstalt durchgeführt. Auch das muß heute erwähnt werden. Weltweit werden wir um die Güte dieses wichtigen Kontroll- und Informationsinstruments beneidet.

Die Ergebnisse der letzten Waldinventur 1992 bis 1996 zeigen, daß Österreich mit einer Waldfläche von 3 924 Millionen Hektar – das sind rund 46,8 Prozent unserer Landesfläche – nach Slowenien das am dichtesten bewaldete Land in Mitteleuropa ist. Im Schnitt der letzten Jahre hat die Waldfläche jährlich um rund 7 700 Hektar zugenommen, und zwar durch die natürliche Wiederbewaldung und die Aufforstung im Schutzwald und auf ehemalig landwirtschaftlich genutzten Flächen. Auf diesen Waldflächen werden laut Waldinventur jährlich rund 19,5 Millionen Vorratsfestmeter Holz genutzt. Das sind nur 71 Prozent des jährlichen Zuwachses von 27,3 Millionen Vorratsfestmetern und nur rund 2 Prozent des stehenden Holzvorrates.

Die Nachhaltigkeit der Holzproduktion ist somit im österreichischen Wald zweifelsfrei gegeben. Die Zahlen zeigen auch, daß die Nutzung des Holzes im österreichischen Wald durchaus noch gesteigert werden könnte, ohne daß damit die Nachhaltigkeit gefährdet wäre.


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