Bundesrat Stenographisches Protokoll 653. Sitzung / Seite 128

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Ich erinnere nur in Stichworten an Länder, von denen wir wissen, was dort schon passiert ist oder noch immer passiert: Ich erinnere etwa an Brasilien, an Afrika und an Asien. Aber auch in Europa sollten wir die Augen vor diesen Dingen nicht verschließen. Auch in Europa sind schon Situationen entstanden, die man eigentlich für unglaublich hält. Auch in sogenannten guten Familien haben es Kinder oft sehr schwer, werden manchmal extrem mißhandelt oder auch, wie wir fassungslos feststellen müssen, sogar getötet.

Um das zu verhindern, sind wir aufgerufen, Vorsorge zu treffen und hilfreich zu sein. Und dort, wo ein Kinderwunsch nicht auf natürlichem Weg erfüllt wird, sollten wir dafür sorgen, daß Kindern durch Adoption eine Chance gegeben wird, in diesem Leben bestehen zu können und eine Familie zu bereichern.

In dieser Situation ist die diesbezügliche Einhelligkeit aller Parteien in diesem Gremium, aber auch im Nationalrat für mich besonders erfreulich. Sie ist aber auch die Grundvoraussetzung. Denn unsere Kinder sind unsere gemeinsame Zukunft! Damit wir auch in Zukunft miteinander auf politischer Ebene ideologisch diskutieren können, brauchen wir einen guten, gebildeten und geschulten Nachwuchs. Dafür sollten wir gemeinsam sorgen.

Weil ich schon bei der Überparteilichkeit und beim Gemeinsamen bin, gestatten Sie mir als einzigem Mitglied der sozialdemokratischen Bundesratsfraktion Salzburg, noch ein paar persönliche Worte an Herrn Kollegen Eisl zu richten.

Lieber Kollege Eisl! Ich war leider nicht im Saal, als du deine letzte Rede gehalten hast. Ich möchte es aber nicht versäumen, dir in meinem Namen und im Namen der sozialdemokratischen Fraktion für die oft ambivalente, aber auch geladene emotionelle Mitarbeit beim Dialog, den du mit uns geführt hast, zu danken! Ich habe anderen Kollegen gegenüber den Vorzug, dich schon sehr lange zu kennen. Ich weiß, daß du mit sehr viel Engagement an die Arbeit herangegangen bist und daß du schon seit den frühen achtziger Jahren in der Politik tätig warst – nicht immer zur Freude der Sozialdemokraten, das möchte ich betonen; das soll ein kleines Lob gewesen sein, aber es sollte nicht zu viel sein, Herr Kollege Eisl!

Ich weiß aber auch, daß du über deinen Berufstand des Bauern hinaus in der Wirtschaft sehr tüchtig gewesen bist. Schon mein Vater hat Produkte hergestellt, die du selbständig vertrieben hast. Ich könnte einige Geschichten darüber erzählen. Eigentlich wundert es mich, daß du bei all diesen Geschäften noch Zeit für die Politik gehabt hast. Aber solange du dich als Freiheitlicher auf die Bauern konzentriert hast, war mir als Sozialdemokrat das egal. Jetzt steht sozusagen dein Abschied vor der Tür. Du gehst in Pension.

Als Kollege Waldhäusl dieses Gremium verlassen hat, haben manche in meiner Fraktion gesagt, jetzt sei der wahre Streiter der Bauern aus dem Bundesrat ausgezogen. Aber die Wissenden haben damals schon gesagt: Aber jener Bauernvertreter, der meistens weiß, wovon er redet, ist uns erhalten geblieben! – Damit haben wir dich gemeint, Kollege Eisl!

Lieber Andi Eisl! Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!

Ich möchte aber bei dieser Gelegenheit auch nicht vergessen, Frau Kollegin Aloisia Fischer, die etwas kürzer das Land Salzburg im Bundesrat vertreten hat und heute auch ausscheidet, zu danken. Liebe Aloisia! Auch dir herzlichen Dank. Wir kennen uns nicht so lange, daher kann ich das nicht so einpacken. Du warst aber auch nie so vorlaut wie Kollege Eisl, und daher kann ich das andere auch ersparen. – Glück für die Zukunft! Danke. (Allgemeiner lebhafter Beifall.)

17.49

Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächstem Redner erteile ich Herrn Bundesrat Thomas Ram das Wort. – Bitte.

17.49

Bundesrat Thomas Ram (Freiheitliche, Niederösterreich): Sehr geschätzter Herr Vizepräsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Auch wenn sich offenbar erst wenige europäische Länder von Bedeutung dazu entschlossen haben, diesem Gesetz, das heute zur


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