Bundesrat Stenographisches Protokoll 663. Sitzung / Seite 40

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Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2000 diskutieren, so muss ich sagen, diese Berichte haben trotz ihrer Unterschiedlichkeit eines gemeinsam: Sie sind ein gutes und umfangreiches Zahlenwerk, und ich möchte, wie heute schon einige meiner Kollegen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die hervorragende Arbeit danken, mit der sie diese Berichte zusammengestellt haben.

Meine Damen und Herren! Zunächst zum Grünen Bericht, der ganz offen die Entwicklung der österreichischen Landwirtschaft zeigt. Wenn man die Zahlen vergleicht, dann sieht man, dass die gesamtwirtschaftliche Entwicklung 1998 sehr erfolgreich verlief. Das Wirtschaftswachstum beschleunigte sich auf 3,3 Prozent und lag damit deutlich über dem mittelfristigen Trend.

Auch im internationalen Vergleich war die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs ansehnlich und sie lag um 0,5 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Sieht man die Entwicklung des Agrarsektors 1998 an, dann erkennt man, dass der wirtschaftliche Fortschritt in manchen Bereichen der Landwirtschaft fast diametral verläuft. So konnte sich etwa die Produktion auf dem Agrarsektor dem Volumen nach deutlich ausweiten, dagegen ging der Wert zurück.

Nur einige wenige Sparten in der Landwirtschaft konnten ihren wirtschaftlichen Ertrag steigern. In einem weiteren Kapitel ist sehr ausführlich mit Statistiken und Tabellen der land- und forstwirtschaftliche Außenhandel dokumentiert. Dabei zeigt sich, dass die Ausfuhren um 9 Prozent auf 37 Millionen Schilling gestiegen sind. Die Einfuhren in der Höhe von 57 Milliarden Schilling zeigen, dass die Handelsbilanz 1998 in diesem Bereich ein Minus von 20 Milliarden Schilling aufweist. Da gibt es noch einigen Nachholbedarf, und das könnte eine Chance sein, die prekäre Einkommenssituation, die im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, wie der Bericht zeigt, noch besteht, mit mehr Marktanteil am Agrarsektor beziehungsweise durch Eigenproduktionen zu verbessern.

Betrachtet man die Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft über einen längeren Zeitraum hinweg, dann kann man wohl eine Gesamtsteigerung der Produktivität und dem Einkommen nach feststellen. Dennoch wird im Bericht auch klar aufgezeigt, dass es neben den großen Leistungen, die die bäuerlichen Betriebe und die Menschen dort erbringen, auch wirtschaftliche Schwierigkeiten gibt und vieles verbesserungsbedürftig ist.

Meine Damen und Herren! Ich glaube – und das geht auch aus den vorliegenden Berichten hervor –, dass die Chancen der Landwirtschaft, wenn sie genützt werden, für die Zukunft der zur Zeit 150 000 Beschäftigten in diesem Erwerbsbereich, trotz einer kontinuierlichen Abwanderung von 2 Prozent im Jahr 1998, nach wie vor gut sind. Es tun sich neue Produktionszweige auf, die allerdings in den verschiedenen Programmen umgesetzt werden müssen.

Es geht aus den Berichten auch klar hervor, dass unsere Landwirtschaft nach wie vor kleinbäuerlich strukturiert ist und dass die Großgrundbesitzer in der Minderheit sind. Mehr als die Hälfte aller Betriebe bewirtschaften weniger als 10 Hektar. Das sollte auch bei den Förderungen seinen Niederschlag finden. (Beifall bei der SPÖ.) Ich habe das schon einmal hier angesprochen. Es sollte nicht nur der Großgrundbesitz gefördert werden, sondern man sollte dabei auch nach den Beschäftigten in den bäuerlichen Betrieben vorgehen. Das sollte man meiner Meinung nach nicht vergessen!

Wir werden diesen Berichten die Zustimmung geben. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

11.29

Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Leopold Steinbichler. Ich erteile ihm das Wort.

11.29

Bundesrat Leopold Steinbichler (ÖVP, Oberösterreich): Hohes Haus! Geschätzter Herr Vizepräsident! Sehr geehrter Herr Minister! Generell kann man zum vorliegenden Grünen Bericht sagen, dass man denjenigen, die diesen erarbeitet haben, ganz herzlich gratulieren kann. Er ist ein vorbildliches und überschaubares Werk und gibt, wie ich meine, einen guten Einblick und Querschnitt durch die österreichische Land- und Forstwirtschaft.


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