Bundesrat Stenographisches Protokoll 667. Sitzung / Seite 171

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Warum werden sie geändert? – Schlicht und einfach deshalb, meine sehr geehrten Damen und Herren, weil wir im abgelaufenen Jahr eine verheerende Dürre, eine Katastrophe hatten, wie es sie schon seit Jahrzehnten nicht gegeben hatte. Aus diesem Grund war es außerordentlich wichtig, den Bauern wegen dieser Witterungsbedingungen Hilfe zu leisten. Wenn man bedenkt, dass im Steinfeld etliche Bauern überhaupt nicht ernten konnten und die Existenzen dieser Bauern zweifelsohne gefährdet waren, ist es zu begrüßen, dass es möglich war, 100 Millionen Schilling für Betriebsmittel und Bedarfsartikel zur Verfügung zu stellen, und zwar – das sage ich ganz wertfrei – trotz der angespannten Situation im Budget. Danke schön dafür, Herr Staatssekretär!

Abschließend, meine sehr geehrten Damen und Herren: Diese Bundesregierung hat dokumentiert, dass sie zu den Bauern steht – auf der einen Seite gibt es den Grundkonsens der Bauern und auf der anderen Seite den der Konsumenten. In diesem Sinne wird meine Fraktion sehr gerne die Zustimmung erteilen. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

20.47

Vizepräsident Jürgen Weiss: Als Nächstem erteile ich Herrn Bundesrat Ernst Winter das Wort. – Bitte.

20.47

Bundesrat Ernst Winter (SPÖ, Niederösterreich): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Hoher Bundesrat! Da auch ich – wie Kollege Hensler – aus einem Gebiet in Niederösterreich, das allgemein zu den niederschlagsärmsten in unserem Bundesland zählt, und aus einer Marktgemeinde, die durch viele landwirtschaftliche Betriebe gekennzeichnet ist, komme, kenne natürlich auch ich die Sorgen und Probleme der Landwirtschaft.

Die Landwirtschaft ist vor Naturkatastrophen nicht gefeit. Wie wir alle wissen, hängt das bäuerliche Einkommen immer wieder auch von der Witterung ab.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch ich bin froh, dass es gelungen ist, über die Parteigrenzen hinweg auf Grund der Änderung des Katastrophenfondsgesetzes den geschädigten Bäuerinnen und Bauern Unterstützung zukommen zu lassen und damit ihre Existenzen abzusichern. Ich hoffe aber sehr und bitte Sie darum, Herr Staatssekretär, Ihr besonderes Augenmerk auch darauf zu legen, dass diese 100 Millionen Schilling wirklich dürregeschädigten Bauern zugute kommen und nicht auf Großgrundbesitzer und Großbauern beziehungsweise auf Hagelversicherungen niederprasseln.

Selbstverständlich wird auch meine Fraktion zustimmen. – Ich danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)

20.50

Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Franz Koller. Ich erteile ihm das Wort.

20.50

Bundesrat Franz Koller (Freiheitliche, Steiermark): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren Bundesräte! Im heurigen Jahr sind schwere Schäden in der Landwirtschaft durch Trockenheit und Hagelschlag entstanden. Besonders Ostösterreich war davon stark betroffen. Wenn auch in letzter Zeit durch Regen die Natur wieder auflebt, so ist die Ernte von zigtausend Hektar vernichtet. Mein Kollege Hensler hat das schon erwähnt. Viele Bauern mussten ihre Getreidefelder eingrubbern, und die ganze Ernte war vernichtet. Aber auch schwere Hagelunwetter zeichnen das Jahr 2000 mit dem heißesten Frühjahr, seit sich die ältesten Menschen zurückerinnern können, aus.

Gerade mein Heimatbezirk Hartberg war durch Hagelunwetter schwer betroffen. Aber auch in Teilen der Süd- und Obersteiermark hat es Unwetter gegeben. Allein das durch den Hagelschlag am 7. Juli entstandene Schadensausmaß dürfte nur in der Oststeiermark bereits 100 Mil


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