Bundesrat Stenographisches Protokoll 669. Sitzung / Seite 62

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rungen in dem Maße, dass Flächen, die an Randgebieten gelagert sind, die in Streulagen sind, in die geschlossene Weinbauflur hineingenommen werden, dass es auch eine Ausrichtung nach einer bestimmten Qualitätssortenkategorie gibt. Wir alle wissen, dass sich der Konsument sehr an weltweiten PR-Maßnahmen orientiert. Durch diese wird insbesondere Rotwein forciert, der in Bezug auf die Gesundheit besonders beworben wird. Wir haben in Österreich einen Mangel an Rotwein, zumindest entspricht die derzeitige Produktion des Rotweins nicht der Nachfrage.

Es ist in diesem Programm selbstverständlich enthalten, dass es eine besondere Art der Förderung der Bewirtschaftungstechnik gibt, dass Rekultivierungen von Böschungen gefördert werden. Mit der Erreichung der Zielsetzung innerhalb dieser fünf Jahre – so lange läuft dieses Programm – ist bestimmt ein sehr gewichtiger Schritt für den österreichischen Weinbau gesetzt.

Ich möchte noch anmerken, dass die Weinmarketingservicegesellschaft intensivst arbeitet, um österreichischen Wein auch im Ausland entsprechend zu bewerben. Sie hat sich einen sehr hohen Level gesetzt, um die Quote des österreichischen Weines in Richtung Ausland zu erhöhen.

Ich möchte in meinem Redebeitrag auch erwähnen, dass 87 Prozent des Weines, der in der österreichischen Gastronomie verkauft wird, österreichischer Wein ist. Es kommen jedoch leider nur 79 Prozent des Umsatzes, der in der Gastronomie mit Wein erwirtschaftet wird, von den österreichischen Weinen. Diese Differenz erklärt sich damit, dass die ausländischen Weine etwas teurer verkauft werden.

Zielsetzung muss es sein, dass die Leistungsabgeltungen für die Bauern – national finanziert, EU-finanziert – in Zukunft abgesichert sind, denn dann wird es möglich sein, eine Einkommensverbesserung für die österreichischen Bauern zu erwirken, dann wird es möglich sein, dass die Bauern jene Aufgaben, die sie innerhalb der Volkswirtschaft zu leisten haben, optimal erfüllen können, wie Lebensmittel von hochwertiger Qualität und Rohstoffe zu produzieren. Es muss ein umweltorientiertes Wirtschaften ermöglicht werden, vor allem muss die Bewirtschaftung in den Berggebieten und in den benachteiligten Regionen aufrechterhalten werden, was letztendlich auch eine Arbeitsplatzsicherung auf dem Bauernhof und darüber hinaus auch in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen der Landwirtschaft bedeutet. Das bewirkt aber auch die Pflege der österreichischen Kulturlandschaft. Nur dann, wenn die Bauernhand das Land pflegt, ist es auch möglich, wie wir alle wissen, Österreich als sehr gepflegtes Tourismusland zu erhalten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.40

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Konecny. – Bitte.

12.40

Bundesrat Albrecht Konecny (SPÖ, Wien): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich habe nicht die Absicht, zum Bericht, der in großer Tiefe behandelt wurde, noch etwas zu sagen. Es haben aber im Verlauf dieser Debatte mehrere Sprecher – sie haben in geradezu prophetischer Weise gehandelt – über die Gefahr, die von einer entarteten Form der Erzeugung von Agrarprodukten ausgeht, gesprochen und auf den Themenkomplex BSE, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verwiesen. Es ist ein tragischer Zufall, dass heute um 11.38 Uhr – die Reden waren schon gehalten oder noch im Gang – über die APA die Meldung gegangen ist, dass in Kärnten, was sicher keine politischen Implikationen hat, ein Verdacht eines Todesfalles nach Creutzfeldt-Jakob aufgetaucht ist. (Zwischenruf bei der ÖVP.) Ich berichte das.

Ich glaube, dass uns das auch bei uns auf die Ernsthaftigkeit dieser Problemstellung aufmerksam machen soll. Ich gehe davon aus und weiß, dass es keiner Aufforderung von meiner Seite bedarf, dass auch von Seiten des Ministeriums in diesem Fall bei all den Untersuchungen, die jetzt folgen werden, die Möglichkeit einer Verursachung aus dem Konsumbereich entsprechend untersucht wird. Ich würde es begrüßen, könnte sich auch dieses Haus in einer unaufgeregten und nicht Panik verursachenden Art und Weise – das möchte ich gleich dazusagen – nach


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