Bundesrat Stenographisches Protokoll 672. Sitzung / Seite 87

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Wir haben keine BSE-Krise, aber wir haben eine ungeheure Rindfleisch-Krise in Österreich. Wie man diese Rindfleisch-Krise löst – da warte ich immer noch auf Vorschläge. (Bundesrätin Haunschmid: Habe ich schon gesagt!) Viele Bauern haben eine Existenzkrise! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

14.56

Präsident Ing. Gerd Klamt: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Leopold Steinbichler. Ich erteile es ihm.

14.56

Bundesrat Leopold Steinbichler (ÖVP, Oberösterreich): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Ich darf dort fortsetzen, wo mein Vorredner aufgehört hat: bei der Solidarität.

Wir können natürlich – auch dir, Herr Kollege Marizzi, wenn es dich gelüstet – viele Betriebe anbieten, die jetzt nicht mehr bewirtschaftet werden. Ich werde gerne die Adressen zur Verfügung stellen, auch aus meinem Bezirk. Betriebe, die infolge dieser Krise nicht mehr bewirtschaftet werden, bieten wir zur Bewirtschaftung an; es wird eine kleine Pachtprämie zu entrichten sein. Aber bei Ihrer Wirtschaftsweise werden Sie sicher einen großen wirtschaftlichen Gewinn erzielen und diese Pacht locker bezahlen können.

Weiters darf ich auf Herrn Kollegen John Gudenus eingehen, der hier das "profil" vom 5. Februar 2001 und einen pensionierten – ich darf anmerken: krankheitsbedingt frühpensionierten – Amtstierarzt zitiert hat, der das Scheitern des eigenen Systems kritisiert hat. Ich weiß deshalb nicht, warum er versucht hat, der Frau Landeshauptfrau die Schuld in die Schuhe zu schieben; aber manchmal sucht man sich eben einen Prügelknaben.

Dabei wundert mich eines: Wenn die Sorge um die Antibiotikaresistenz wirklich so groß ist, dann verstehe ich das tägliche Konsumverhalten bei den Medikamenten nicht. Es ist doch Usus geworden: zur Verhütung die tägliche Pille für die Frau, die Nebenwirkungen sind klein auf dem Packerl abgedruckt. Es ist Usus geworden: die Vorsorgespritze gegen die Grippe, die Vorsorgespritze gegen den Zeckenbiss. Es ist ganz normal, dass man gelegentlich eine Pille schluckt, und es ist ganz normal, sich, bevor man eine Reise tut (Bundesrat Konecny: Das sind nicht Antibiotika!) , eine Spritze geben zu lassen. (Bundesrat Dr. Nittmann: Aber nicht beim Rindfleischgenuss!)

Hören Sie zu, Herr Kollege Konecny! Ich lasse mir nicht dann, wenn es ein Problem gibt – ich habe gerade von Prügelknaben gesprochen –, die Schuld in die Schuhe der Bauern schieben, wenn man dem täglich zuwiderhandelt. Ich möchte nur darauf hinweisen, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, und damit möchte ich schon wieder zu polemisieren aufhören.

Wo ist denn der Konsumentenschutz bei der neuen Ernährung, die jetzt medial so propagiert wird, mit den drei Ks: Klapperschlange, Krokodil und Känguru als Ersatz für unser so "gefährliches" Rindfleisch? – Hoffentlich – da fehlt mir das vierte K – hat der Konsumentenschutz schon geprüft, ob dort die Hygienestandards, die Ablauffristen und die Ernährung ordentlich gesichert sind, damit nicht jemand, der ein Krokodil ist, das vorher seine Mahlzeit zu sich genommen hat, Menschenfleisch zu sich nimmt.

Eines möchte ich noch hinzufügen: Frau Kollegin Haunschmid hat davon gesprochen, dass es nicht ungefährlich ist, Rindfleisch zu essen. Ganz im Gegenteil: Es ist ein Genuss, Rindfleisch zu essen! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.59

Präsident Ing. Gerd Klamt: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Peter Marizzi. Ich erteile es ihm.

14.59

Bundesrat Peter Marizzi (SPÖ, Niederösterreich): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte nur kurz etwas sagen, weil ich anscheinend falsch verstanden worden bin.


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